indien - der süden und entlang der westküste GEGEN NORDEN (dezember 2019 - februar 2020)
Unser Weg führt uns im Bundesstaat Tamil Nadu entlang der Ostküste weiter Richtung Süden. Je weiter wir nach Süden kommen, desto weniger besiedelt und grüner ist das Gebiet und desto dunkelhäutiger sind die Menschen. Die Männer tragen anstelle der Hose ein Dhoti, das traditionelle Tuch um die Hüften, die einen als Langvariante, die anderen kurz, Immer wieder begegnen wir auf unserem Weg durch Reisfelder und Kokosplantagen ganzen Pilgerzügen, die unterwegs sind. In dieser Gegend ist das «Outfit» zitronengelb und weiss, was toll aussieht und Elle veranlasst, Nik auch ein solches Lendentuch zu kaufen.
Die ganze Ostküste von Tamil Nadu ist geprägt von früheren christlichen Missionen, christlichen Schulen, mit mehr oder weniger schönen Kirchen, manche davon gross und protzig bis zum geht nicht mehr, kleinere Kathedralen mitten im Dschungel, aber durch ihre Grösse und strahlend weiss von weit her zu sehen. Baptisten, Pfingstgemeinde, Kirche der Dreifaltigkeit… alle Abspaltungen sind hier vertreten. Das nächste Ziel ist Auroville, das wir über Kanchipuram und Gingee ansteuern.
Das verlassene Gingee Fort aus dem 16. Jahrhundert wurde von der Vijayanagar-Dynastie erbaut und liegt wunderschön eingebettet zwischen drei Zitadellen, die auf steilen Felswänden hoch über dem Fort trohnen. Nach den Marathen und Moguln residierten hier auch die Franzosen und die Briten.
Die ganze Ostküste von Tamil Nadu ist geprägt von früheren christlichen Missionen, christlichen Schulen, mit mehr oder weniger schönen Kirchen, manche davon gross und protzig bis zum geht nicht mehr, kleinere Kathedralen mitten im Dschungel, aber durch ihre Grösse und strahlend weiss von weit her zu sehen. Baptisten, Pfingstgemeinde, Kirche der Dreifaltigkeit… alle Abspaltungen sind hier vertreten. Das nächste Ziel ist Auroville, das wir über Kanchipuram und Gingee ansteuern.
Das verlassene Gingee Fort aus dem 16. Jahrhundert wurde von der Vijayanagar-Dynastie erbaut und liegt wunderschön eingebettet zwischen drei Zitadellen, die auf steilen Felswänden hoch über dem Fort trohnen. Nach den Marathen und Moguln residierten hier auch die Franzosen und die Briten.
ier treffen wir Fili und Arpita mit ihren beiden Töchtern, die uns spontan einladen, sie in Puducherry zu besuchen. Eine weitere schöne Begegnung steht uns bevor.
Wir machen es uns ausserhalb der Fortmauern auf dem Parkplatz gemütlich; es ist ein schöner ruhiger Platz zum Übernachten mit Blick ins Grüne. Gemütlich ist es dann auch, bis es nach dem Abendessen an unsere Tür klopft und man uns ziemlich unfreundlich anweist, wir sollen diesen Platz verlassen. Da wir nirgends ein Schild gesehen haben, dass man hier nicht stehen darf (und das kleine Tor, welches wir bei der Fahrt zum Fortgelände gesehen haben, ausblenden), machen wir den zwei missmutigen Herren klar, dass wir das nicht möchten. Es ist uns natürlich klar, dass damit nicht Ruhe ist. Eine halbe Stunde später erscheinen dann auch die ersten Polizisten, nachdem sich in der Zwischenzeit auch schon ein paar andere Ortsansässige eingemischt haben und mitdiskutieren. Nik macht klar, dass er im Dunkeln nicht fahren will, die Strasse ist sehr eng, dicke Äste ragen überall in die Fahrbahn... Man telefoniert mit irgendeiner Stelle, woraufhin weitere Polizisten mit verschiedenen Fahrzeugen auffahren. In grosser Runde wird dann nochmals ausgiebig diskutiert und nach einer weiteren halben Stunde werden wir mit Blaulicht freundlich aus dem Gelände eskortiert.
Wir machen Stopp in Auroville, 12 Kilometer nordwestlich von Puducherry. Die «Stadt der Morgendämmerung» wurde 1968 als experimentelle und von der UNESCO unterstützte Stadt von Mirra Alfassa, der «Mutter» gegründet, eine internationale Gemeinschaft aus 52 Staaten, in der Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe, Religion oder Herkunft zusammenleben und sich dem Frieden, der Nachhaltigkeit und dem «göttlichen Bewusstsein» verschrieben haben. Im Laufe der Jahre wurden Schulen, Restaurants und Shops, IT Projekte, erneuerbare Energien, Biofarmen etc. ins Leben gerufen. Mirra Alfassa war auch Mitbegründerin des 1926 gegründeten Sri Aurobindo Ashrams mit über 2000 Anhängern in Puducherry. Auch wenn wir uns mit dieser Lebensphilosophie nicht so ganz identifizieren können, so hat uns ihre doch sehr ungewöhnliche Geschichte fasziniert. https://de.wikipedia.org/wiki/Mirra_Alfassa
Uns lockt nebst dem Matrimandir – dem goldenen kugelförmigen Bauwerk und Mittelpunkt von Auroville – vor allem die German Bakery. Wir packen unsere Velos und radeln los, 5 Kilometer, während dem sich über unseren Köpfen ein übles Unwetter zusammenbraut. Wir stürzen uns ins Getümmel der im Internet angepriesenen Bakery und dürfen uns 2 Brote ergattern bzw. reservieren. Wartezeit 2 Stunden. Wir machen es uns im Restaurant nebenan bequem, es schüttet wie aus Kübeln, und hört nicht auf. Wir schnappen uns unsere Brote (die sich später als zwei Totschläger herausstellen) und fahren nach Hause. Zeitweise sehen wir nichts, das Wasser kommt von allen Seiten. Gott sei Dank, dass wir ein trockenes zu Hause haben.
Wir fahren nach Puducherry (das frühere Pondicherry) und quartieren uns am alten Hafen ein. Es ist ein hässlicher grosser Parkplatz, zugemüllt, aber strategisch gut gelegen, um zu Fuss die lange Promenade am Meer sowie das französische Viertel zu erkunden. Puducherry (das frühere Pondicherry) ist die Hauptstadt des gleichnamigen indischen Unionsterritoriums, welches bis 1958 unter französischer Kolonialherrschaft stand. Dazu gehören auch noch vier weitere solche Enklaven an der Ost- und Westküste Indiens. Es ist wunderbar, frühmorgens durch die Gassen des französischen Viertels zu schlendern; in Gedanken renovieren wir bereits viele schöne alte Häuser… unsere Passion.
Fili lädt uns spontan ein, Heiligabend mit ihm und seiner Familie sowie der Familie seines Bruders Filio zu verbringen. Wir erfahren, dass die Brüder, beide französisch-italienischer Abstammung, in Puducherry geboren wurden. Die Grosseltern sind damals als Rucksacktouristen und Hippies nach Indien ausgewandert mit dem Ziel, dem Sri Aurobindo Ashram anzugehören und zählten zu den ersten Mitgliedern von Auroville. Beide sind mit sehr emanzipierten Inderinnen – Arpita und Angeli - verheiratet und haben vier halberwachsene Kinder. Mit ihnen verbringen wir zwei unglaublich tolle Weihnachtstage, fern von zu Hause, und einmal mehr mit herzlichem Familienanschluss. Es sind regnerische Tage, diese Weihnachtstage; der Ostmonsun, es schüttet zeitweise wie aus Kübeln. Und das bei 30 Grad.
Wir machen es uns ausserhalb der Fortmauern auf dem Parkplatz gemütlich; es ist ein schöner ruhiger Platz zum Übernachten mit Blick ins Grüne. Gemütlich ist es dann auch, bis es nach dem Abendessen an unsere Tür klopft und man uns ziemlich unfreundlich anweist, wir sollen diesen Platz verlassen. Da wir nirgends ein Schild gesehen haben, dass man hier nicht stehen darf (und das kleine Tor, welches wir bei der Fahrt zum Fortgelände gesehen haben, ausblenden), machen wir den zwei missmutigen Herren klar, dass wir das nicht möchten. Es ist uns natürlich klar, dass damit nicht Ruhe ist. Eine halbe Stunde später erscheinen dann auch die ersten Polizisten, nachdem sich in der Zwischenzeit auch schon ein paar andere Ortsansässige eingemischt haben und mitdiskutieren. Nik macht klar, dass er im Dunkeln nicht fahren will, die Strasse ist sehr eng, dicke Äste ragen überall in die Fahrbahn... Man telefoniert mit irgendeiner Stelle, woraufhin weitere Polizisten mit verschiedenen Fahrzeugen auffahren. In grosser Runde wird dann nochmals ausgiebig diskutiert und nach einer weiteren halben Stunde werden wir mit Blaulicht freundlich aus dem Gelände eskortiert.
Wir machen Stopp in Auroville, 12 Kilometer nordwestlich von Puducherry. Die «Stadt der Morgendämmerung» wurde 1968 als experimentelle und von der UNESCO unterstützte Stadt von Mirra Alfassa, der «Mutter» gegründet, eine internationale Gemeinschaft aus 52 Staaten, in der Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe, Religion oder Herkunft zusammenleben und sich dem Frieden, der Nachhaltigkeit und dem «göttlichen Bewusstsein» verschrieben haben. Im Laufe der Jahre wurden Schulen, Restaurants und Shops, IT Projekte, erneuerbare Energien, Biofarmen etc. ins Leben gerufen. Mirra Alfassa war auch Mitbegründerin des 1926 gegründeten Sri Aurobindo Ashrams mit über 2000 Anhängern in Puducherry. Auch wenn wir uns mit dieser Lebensphilosophie nicht so ganz identifizieren können, so hat uns ihre doch sehr ungewöhnliche Geschichte fasziniert. https://de.wikipedia.org/wiki/Mirra_Alfassa
Uns lockt nebst dem Matrimandir – dem goldenen kugelförmigen Bauwerk und Mittelpunkt von Auroville – vor allem die German Bakery. Wir packen unsere Velos und radeln los, 5 Kilometer, während dem sich über unseren Köpfen ein übles Unwetter zusammenbraut. Wir stürzen uns ins Getümmel der im Internet angepriesenen Bakery und dürfen uns 2 Brote ergattern bzw. reservieren. Wartezeit 2 Stunden. Wir machen es uns im Restaurant nebenan bequem, es schüttet wie aus Kübeln, und hört nicht auf. Wir schnappen uns unsere Brote (die sich später als zwei Totschläger herausstellen) und fahren nach Hause. Zeitweise sehen wir nichts, das Wasser kommt von allen Seiten. Gott sei Dank, dass wir ein trockenes zu Hause haben.
Wir fahren nach Puducherry (das frühere Pondicherry) und quartieren uns am alten Hafen ein. Es ist ein hässlicher grosser Parkplatz, zugemüllt, aber strategisch gut gelegen, um zu Fuss die lange Promenade am Meer sowie das französische Viertel zu erkunden. Puducherry (das frühere Pondicherry) ist die Hauptstadt des gleichnamigen indischen Unionsterritoriums, welches bis 1958 unter französischer Kolonialherrschaft stand. Dazu gehören auch noch vier weitere solche Enklaven an der Ost- und Westküste Indiens. Es ist wunderbar, frühmorgens durch die Gassen des französischen Viertels zu schlendern; in Gedanken renovieren wir bereits viele schöne alte Häuser… unsere Passion.
Fili lädt uns spontan ein, Heiligabend mit ihm und seiner Familie sowie der Familie seines Bruders Filio zu verbringen. Wir erfahren, dass die Brüder, beide französisch-italienischer Abstammung, in Puducherry geboren wurden. Die Grosseltern sind damals als Rucksacktouristen und Hippies nach Indien ausgewandert mit dem Ziel, dem Sri Aurobindo Ashram anzugehören und zählten zu den ersten Mitgliedern von Auroville. Beide sind mit sehr emanzipierten Inderinnen – Arpita und Angeli - verheiratet und haben vier halberwachsene Kinder. Mit ihnen verbringen wir zwei unglaublich tolle Weihnachtstage, fern von zu Hause, und einmal mehr mit herzlichem Familienanschluss. Es sind regnerische Tage, diese Weihnachtstage; der Ostmonsun, es schüttet zeitweise wie aus Kübeln. Und das bei 30 Grad.
Tamil Nadu ist wohl der Staat mit den meisten alten Tempeln im Süden Indiens. So besuchen wir die Tempelanlagen von Kondacholapuran und Airavatesvara aus der Chola Dynastie. Unser Weg führt durch eine Landschaft mit unzähligen Teichen mit Seerosen, gepflegte Landwirtschaft. Das Gebiet von Chettinadu bei Karaikkudi mit seinen oppulenten Palästen der Chettinars, der früheren indischen Handelsmänner, die im 19. Jahrhundert als Financiers und Unternehmer in Sri Lanka und Südostasien erfolgreich waren. Beim Bau dieser Paläste hat Geld wohl keine Rolle gespielt. Es wurden edelste Materialien verwendet, Marmor aus Italien, Teakholz aus Birma, Palisander aus Indien, Stahl aus England, Kunst aus der ganzen Welt… Leider sind die meisten dieser Prachtsbauten am zerfallen.
Wir besuchen eine Werkstatt für Holzmöbel; feinste Schnitzarbeiten werden am Boden sitzend gemacht. Eine Werkstatt für handgemachte Athangudi Fliesen, die oft in den Palästen für teures Geld verbaut werden; die Farben werden von Hand mit dem Fliesenmaterial gemischt, die Fliesen selber trocknen an der Sonne, gepresst zwischen Glasscheiben.
Sri Lanka ist zum Greifen nah. Leider existiert die Fährverbindung seit Jahren nicht mehr. Zumindest aber an den äussersten Zipfel bei Rameshwar wollen wir. Über eine gestreckte Landzunge, die durch eine lange Brücke mit der nächsten verbunden ist und die Landschaft ein Karibikgefühl vermittelt, erreichen wir fast das Ende. Wir haben nicht realisiert, dass dies ein Nationalpark ist und das Übernachten verboten ist. So machen wir vor der geschlossenen Schranke kehrt.
Wir besuchen eine Werkstatt für Holzmöbel; feinste Schnitzarbeiten werden am Boden sitzend gemacht. Eine Werkstatt für handgemachte Athangudi Fliesen, die oft in den Palästen für teures Geld verbaut werden; die Farben werden von Hand mit dem Fliesenmaterial gemischt, die Fliesen selber trocknen an der Sonne, gepresst zwischen Glasscheiben.
Sri Lanka ist zum Greifen nah. Leider existiert die Fährverbindung seit Jahren nicht mehr. Zumindest aber an den äussersten Zipfel bei Rameshwar wollen wir. Über eine gestreckte Landzunge, die durch eine lange Brücke mit der nächsten verbunden ist und die Landschaft ein Karibikgefühl vermittelt, erreichen wir fast das Ende. Wir haben nicht realisiert, dass dies ein Nationalpark ist und das Übernachten verboten ist. So machen wir vor der geschlossenen Schranke kehrt.
Wir fahren kilometerweit durch Palmplantagen und finden etwas weiter südlich bei Thoothukkudi unser kleines Paradies. Durch ein kleines Dörfchen mit neu gebauten Häusern zwängen wir unseren Autarko Richtung Meer. Die Menschen freuen sich, auch wenn wir ihnen fast durch den Garten fahren, zeigen uns den Weg. Da stehen wir dann, inmitten von Palmen, leicht erhöht, mit Aussicht auf einen wundervollen Strand und das Meer, sitzen entspannt auf unseren bequemen Stühlen am Tisch, geniessen die Einsamkeit… Leider nicht lange. Wir kriegen Besuch, die Leute sind neugierig, es spricht sich herum. Man will schauen, will wissen, man verständigt sich in leidlichem Englisch, mit Händen und Füssen. Wir erfahren, dass der Küstenstreifen im Jahr 2004 vom Tsunami empfindlich getroffen wurde, und dass diese Menschen hier nach Thoothukkudi umgesiedelt wurden. Daher die neu aussehenden Häuser. Wir kriegen immer wieder neuen Besuch, bis zum darauffolgenden Abend sind es schätzungsweise an die fünfhundert. Das ist kein Witz. Man ist interessiert, wie wir unsere Wäsche waschen, wie wir auf unseren verstellbaren (!) Stühlen sitzen... einfach an allem.
Man muss sich das in etwa so vorstellen: Elle sitzt auf dem Sessel und tippt Nachrichten ins Handy. Links und rechts ist ein über die Schulter gebeugter Kopf, der das ganz genau mitverfolgt; Abstand vom Ohr zum fremden Ohr 5 – 10 cm. Ein Drehen des Kopfes ist ohne direkten Körperkontakt nicht mehr möglich. Darum herum eine Gruppe an die 15 Menschen, die doch etwas Hemmungen zeigen und einen Abstand von etwa 50 cm wahren. Derweil Nik etwas abseits in der Hängematte liegt, ebenfalls nicht mehr sichtbar durch die Menschen drum herum, und wohl froh ist, dass sich nicht einer zu ihm in die Hängematte legt. Auch unser Seesternen-Gärtchen wird mehrmals zertrampelt. Man kann nicht verstehen, warum wir so etwas machen mit dem Gelump, das am Strand herumliegt. Aber wir verstehen auch vieles nicht, was die Inder machen. Am zweiten Abend kommt tatsächlich auch noch ein mittelgrosser Bus mit Verwandten von den Verwandten. Es hat sich wohl bis ins nächste Dorf rumgesprochen. Höhepunkt der ganzen Besucherszene ist eine Damengruppe, die eine ausgiebige Selfie Session mit Elle machen will. Als wir erklären, wir müssen jetzt wieder kochen gehen, nehmen sie Tisch und Stühle in Beschlag, der Rest verteilt im Sand um unseren Tisch, und verbringen dort eine geschlagene Stunde. Die haben da wohl etwas missverstanden.
Man muss sich das in etwa so vorstellen: Elle sitzt auf dem Sessel und tippt Nachrichten ins Handy. Links und rechts ist ein über die Schulter gebeugter Kopf, der das ganz genau mitverfolgt; Abstand vom Ohr zum fremden Ohr 5 – 10 cm. Ein Drehen des Kopfes ist ohne direkten Körperkontakt nicht mehr möglich. Darum herum eine Gruppe an die 15 Menschen, die doch etwas Hemmungen zeigen und einen Abstand von etwa 50 cm wahren. Derweil Nik etwas abseits in der Hängematte liegt, ebenfalls nicht mehr sichtbar durch die Menschen drum herum, und wohl froh ist, dass sich nicht einer zu ihm in die Hängematte legt. Auch unser Seesternen-Gärtchen wird mehrmals zertrampelt. Man kann nicht verstehen, warum wir so etwas machen mit dem Gelump, das am Strand herumliegt. Aber wir verstehen auch vieles nicht, was die Inder machen. Am zweiten Abend kommt tatsächlich auch noch ein mittelgrosser Bus mit Verwandten von den Verwandten. Es hat sich wohl bis ins nächste Dorf rumgesprochen. Höhepunkt der ganzen Besucherszene ist eine Damengruppe, die eine ausgiebige Selfie Session mit Elle machen will. Als wir erklären, wir müssen jetzt wieder kochen gehen, nehmen sie Tisch und Stühle in Beschlag, der Rest verteilt im Sand um unseren Tisch, und verbringen dort eine geschlagene Stunde. Die haben da wohl etwas missverstanden.
Einen Tag später erreichen wir den südlichsten Punkt von Indien, Kanyakumari. Es ist kein schöner Ort, pralle Sonne, zugemüllt, stinkig, zig Busse mit Pilgern, und so machen wir uns ganz schnell wieder auf den Weg. Ab jetzt geht’s wieder Richtung Norden. Silvester möchten wir irgendwo am Strand im Bundesstaat Kerala verbringen.
Nirgendwo wackeln die Inder so niedlich mit dem Kopf wie in Kerala, was alles bedeuten kann, wie ja, nein, aber sicher, ich weiss nicht oder eben was auch immer. Kilometer um Kilometer fahren wir vor Varkala parallel zum Strand, finden keinen Zugang. Plötzlich stoppt uns ein indisches Auto und eine Frau winkt uns zu. Katharina mit ihren Freundinnen aus der Schweiz. Ja, ihr Guide würde schon etwas finden für uns, und so parkieren wir unseren Autarko nach einigem Umherirren im engen Varkala hinter einem Hotel nah der Touristenmeile auf den Klippen. Ein super Platz eigentlich. Aber die wohl lauteste Nacht im 2019 steht uns bevor.
Nirgendwo wackeln die Inder so niedlich mit dem Kopf wie in Kerala, was alles bedeuten kann, wie ja, nein, aber sicher, ich weiss nicht oder eben was auch immer. Kilometer um Kilometer fahren wir vor Varkala parallel zum Strand, finden keinen Zugang. Plötzlich stoppt uns ein indisches Auto und eine Frau winkt uns zu. Katharina mit ihren Freundinnen aus der Schweiz. Ja, ihr Guide würde schon etwas finden für uns, und so parkieren wir unseren Autarko nach einigem Umherirren im engen Varkala hinter einem Hotel nah der Touristenmeile auf den Klippen. Ein super Platz eigentlich. Aber die wohl lauteste Nacht im 2019 steht uns bevor.
Irgendwie gefällt uns Varkala nicht, es ist uns zu touristisch. Wir entscheiden uns, der Küste mit ihren 34 Grad und den vielen Bleichgesichtern zu entfliehen mit dem Ziel, in den Western Ghats wieder einmal bei kühleren Temperaturen zu schlafen. Unser Mittagspäuschen an der Strasse wird empfindlich gestört durch energisches Hupen neben uns. Ein Inder an Krücken humpelt auf uns zu mit dem breitesten Lächeln ever. Das ist der total sympathische Bibin, der sich dermassen freut und uns zu sehen und uns unermüdlich bittet, ihm nach Hause zu folgen, bis wir endlich einlenken. Er und seine Familie hätten ein Sägewerk mit eigener Möbelfabrikation und wir könnten in seinem Garten stehen. Irgendwie sind wir zu müde, uns diesem Wunsch zu widersetzen und folgen ihm und seinem Chauffeur. Vor Ort angekommen entpuppt sich die Einfahrt zum Garten als relativ eng bzw. der Vorhof der Sägerei ist voll mit dicken Holzstämmen. Ganz schnell werden die dicksten von ein paar flinken Indern zur Seite gehebelt – wohlverstanden barfuss oder in Flip Flops (unsere SUVA würde im dunkelroten Bereich drehen) und der Autarko kann sich Zentimeter um Zentimeter an den Stämmen vorbei in den Hof quetschen. Zwischenzeitlich hat sich auch die ganze Grossfamilie sowie das halbe Dorf eingefunden, die ersten Besichtigungen haben stattgefunden und die ersten paar Hundert Selfies sind in den Kästen.
Bibin gönnt uns nur eine kurze Pause. Er will uns die Umgebung von Chittar nahe dem Nationalpark zeigen, hofft, dass wir wilde Elefanten sehen können, die in dieser Umgebung offenbar zahlreich vertreten sind. Der Pickup fährt vor und nach einer Viertelstunde ist dann nach ständigem Hin und Her auch endgültig entschieden, wer von der Familie mitkommt; wir sind etwa fünfzehn in der Karre, sieben drin und acht auf der Lade. Für uns etwas eng, zumal die Fahrt zum nahen Peak 2 Stunden dauert, für die Inder aber ganz normal. Und dass wir keine Elefanten sehen, ist auch klar; das ist eine dermassen lustige und laute Gesellschaft, dass wir froh sind, überhaupt einen Vogel zu Gesicht zu bekommen. Die Landschaft aber ist unglaublich schön und wild.
Belohnt nach weiteren 2 Stunden Fahrt wurden wir mit dem weltbesten Chicken Byriani im Zuhause von Bibin’s Schwester und ihrer Familie. Für dieses Byriani würden wir heute noch kilometerweit fahren.
Nach einem ausgiebigen Interview am Morgen danach durch eine Zeitung von Kerala verlassen wir am nächsten Tag diese herzliche Familie mit Essen, Früchten aus dem Garten und den besten Eiern von Bibin’s schwarzen Hühnern.
Bibin gönnt uns nur eine kurze Pause. Er will uns die Umgebung von Chittar nahe dem Nationalpark zeigen, hofft, dass wir wilde Elefanten sehen können, die in dieser Umgebung offenbar zahlreich vertreten sind. Der Pickup fährt vor und nach einer Viertelstunde ist dann nach ständigem Hin und Her auch endgültig entschieden, wer von der Familie mitkommt; wir sind etwa fünfzehn in der Karre, sieben drin und acht auf der Lade. Für uns etwas eng, zumal die Fahrt zum nahen Peak 2 Stunden dauert, für die Inder aber ganz normal. Und dass wir keine Elefanten sehen, ist auch klar; das ist eine dermassen lustige und laute Gesellschaft, dass wir froh sind, überhaupt einen Vogel zu Gesicht zu bekommen. Die Landschaft aber ist unglaublich schön und wild.
Belohnt nach weiteren 2 Stunden Fahrt wurden wir mit dem weltbesten Chicken Byriani im Zuhause von Bibin’s Schwester und ihrer Familie. Für dieses Byriani würden wir heute noch kilometerweit fahren.
Nach einem ausgiebigen Interview am Morgen danach durch eine Zeitung von Kerala verlassen wir am nächsten Tag diese herzliche Familie mit Essen, Früchten aus dem Garten und den besten Eiern von Bibin’s schwarzen Hühnern.
Über Thekkadi und Idukki fahren wir durch riesige Wälder von Kautschukbäumen, durch Tee- und Gewürzplantagen. Die Fahrt durch dieses Gebiet ist ein Traum. Die Teefelder mit ihren schön getrimmten Sträuchern, die in die Weite wunderschöne Bilder abgeben, haben es uns besonders angetan. Unser Weg führt durch die Western Ghats nach Kochi, eine sehr gepflegte grosse Stadt mit unglaublich schönen Villen drum herum. Es ist bereits am Eindunkeln, als wir durch ein grosses Tor zu einer Hotelanlage am Ende einer Halbinsel gestoppt werden; wir müssten umkehren, auch sei dies eine Privatstrasse, parkieren und gar übernachten sei nicht erlaubt. Etwas geknickt wollen wir gerade drehen, als uns der Pförtner zuwinkt und das Tor öffnet. «Standesgemäss» dürfen wir unseren Autarko mitten auf dem Golfplatz parken. Die Bewachung unseres Autarko ist somit auch gewährleistet, so dass wir in der Dunkelheit sorglos über die Halbinsel streifen können. Dass wir am kommende Morgen um 7 Uhr freundlich gebeten werden, dass Feld um 100 Meter zu räumen, stört uns dann nicht weiter; Golfspieler haben auf dem Golfplatz schliesslich auch eine Daseinsberechtigung.
Kerala hat eine sehr hohe Dichte an Muslimen, was auf der Strasse gut sichtbar ist. Auch hier herrscht ein friedliches Miteinander verschiedenster Religionen, Muslime, Hindus, Christen… Was offenbar durch Modi’s politische Richtung empfindlich gestört wird. Immer wieder begegnen uns kleinere und grosse Protestumzüge; Muslime und Hindus marschieren gemeinsam, manchmal Männer und Frauen getrennt, manchmal kunterbunt vermischt. Aber alle mit dem gleichen Bedürfnis eines weiterhin friedlichen Zusammenlebens. Die Menschen freuen sich sehr, als wir ihnen unser Mitgefühl signalisieren; die Reaktionen machen Hühnerhaut.
Kerala hat eine sehr hohe Dichte an Muslimen, was auf der Strasse gut sichtbar ist. Auch hier herrscht ein friedliches Miteinander verschiedenster Religionen, Muslime, Hindus, Christen… Was offenbar durch Modi’s politische Richtung empfindlich gestört wird. Immer wieder begegnen uns kleinere und grosse Protestumzüge; Muslime und Hindus marschieren gemeinsam, manchmal Männer und Frauen getrennt, manchmal kunterbunt vermischt. Aber alle mit dem gleichen Bedürfnis eines weiterhin friedlichen Zusammenlebens. Die Menschen freuen sich sehr, als wir ihnen unser Mitgefühl signalisieren; die Reaktionen machen Hühnerhaut.
In Mahe, das ebenfalls zum Unionsterritorium von Puducherry gehört, dem früheren Französisch-Indien, hässlich und so klein, dass es sich kaum lohnt, es auf der Landkarte einzugrenzen, legen wir uns nochmals einen kleinen Weinvorrat an (der Verkauf von Alkohol unterliegt hier wie auch in Puducherry keinen Einschränkungen und die Mehrwertsteuer ist sehr gering), bevor es durch das Gebiet von Wayanad Richtung Mysore geht.
Der Amba Vilas Palast von Mysore ist ein riesiges, schön restauriertes Bauwerk und war urprünglich Sitz der Wodeyar Maharadjas, üppig und sehr bunt. Sogar hier sind wir eine der wenigen Bleichgesichter, gern gewähltes Fotomotiv für Inder. Man ruft uns nicht mehr Aunty und Uncle, wie an der Ostküste und weiter südlich (und das uns jedes Mal innerlich leicht zusammenzucken liess), nein, man ruft uns jetzt Ma’am und Sir, was irgendwie besser tönt. Oder doch nicht?
Der Amba Vilas Palast von Mysore ist ein riesiges, schön restauriertes Bauwerk und war urprünglich Sitz der Wodeyar Maharadjas, üppig und sehr bunt. Sogar hier sind wir eine der wenigen Bleichgesichter, gern gewähltes Fotomotiv für Inder. Man ruft uns nicht mehr Aunty und Uncle, wie an der Ostküste und weiter südlich (und das uns jedes Mal innerlich leicht zusammenzucken liess), nein, man ruft uns jetzt Ma’am und Sir, was irgendwie besser tönt. Oder doch nicht?
Hier sind die schwarz gekleideten Pilger unterwegs, Belur, ein weiteres Ziel vieler Menschen. Wir haben uns sagen lassen, dass dies die Pilger sind, deren Ziel Pilgerstätten in Kerala sind. Sie sehen oft fast etwas furchteinflössend ein, schauen meist auch etwas grimmig drein… doch es ist eine frohe, herzliche Gemeinschaft, ebenso im Selfie Fieber, und bereit für allerlei Schabernak.
Im Landesinneren fahren wir nordwärts Richtung Hosapet, wir wollen uns die Tempel bei Hampi ansehen, die über ein sehr grosses Gebiet verteilt sind. Wir fahren bis ins Zentrum und nehmen uns dann ein Tuk Tuk, um das Gelände zu erkunden. Der Fahrer informiert uns, dass heute und morgen ein riesiges Festival in Hampi stattfindet, mit abertausenden von Besuchern. Jetzt ist uns klar, weshalb wir bereits viele Kilometer vor Hampi leere, riesige Parking Areas gesehen haben. Bereits jetzt würden keine Privatfahrzeuge mehr nach Hampi gelassen. Wieso wir rein gekommen sind, wissen die Hampi Götter; war es wieder einmal unser Schweizer Kreuz, das uns wie ein mobiles Kleinspital aussehen lässt? Wir malen uns aus, was uns erwartet, wenn die Parkplätze alle voll sind. Nach dem «Pflichtprogramm» verlassen wir Hampi und sind froh, den Menschenmengen zu entkommen, die unseren Weg nun kreuzen. Es sind unzählige Busse und Kleinfahrzeuge, die sich Richtung Zentrum drängen. Grosse Pilgergruppen sind überall, campen, picknicken da, wo sich gerade eine Möglichkeit ergibt.
Von Hampi aus machen wir einen Abstecher über die UNESCO geschützten hinduistischen und jainistischen Tempelanlagen der Chalukya Dynastie aus dem 7. und 8. Jahrhundert von Aihole und Pattadakal. Es ist eine eher langweilige Gegend, doch die Fahrt zu diesen Tempeln lohnt sich. Leider treffen wir es zeitlich etwas schlecht; es ist Wochenende und zig Schulklassen sind zu Besuch, die mehr an uns als an ihrer Kultur interessiert sind. So gleicht es fast einem Spiessrutenlaufen, um den Selfiejägern zu entgehen. Besonders penetrant sind es aber die Erwachsenen.
Weiter geht es Richtung Meer. Nebelschwaden hängen in den grünen Hügeln, das Gebiet ist wenig besiedelt. Wir brauchen eine kurze Reisepause.
Es erwartet uns der Staat Goa, bekannt für seine Traumstrände. Wir finden ihn kurz nach der Grenze. Die Talpona Beach, ein Traum. Vier Tage Pause vom Reisen. Gesellschaft leistet uns eine fünfköpfige Hundefamilie, die uns auf Schritt und Tritt begleitet. Unseren Weg kreuzen hier nebst wenigen Touristen und indischen Strandbesuchern Susanna und Alberto, zwei Packpackers aus dem Piemont. Weiter begegnen uns drei in weisse Tücher gehüllte Gestalten, mit weissen Schutzmasken vor dem Gesicht und weissen Staubwedeln, fröhlich im Sand hüpfend… Sonderbar, von denen haben wir doch schon einige am Festival in Hampi und auch zuvor bei Tempeln gesehen. In Hampi haben wir gedacht, sie gehören einer speziellen Putzequippe an; manchmal hatten sie auch Müllkarren und zig gefüllte -tüten mit dabei. Wir erinnern uns, auch solche gesehen zu haben, die mit dem Staubwedel super motiviert auf Treppen rumgewedelt haben. Jetzt tollen drei davon am Strand entlang, immer noch mit Schutzmaske und Staubwedel. Wir googeln nach. Das sind mitnichten Mitglieder eines Spezialreinigungstruppe, sondern Jain Pilger, nämlich die «Weissgekleideten». Der Jainismus hat – wie der Buddhismus auch – seinen Ursprung im Brahmanismus, einer Vorgängerreligion des Hinduismus; auch er ist geprägt von Gewaltlosigkeit. Die Jain sind bedingungslose Vegetarier und fegen mit ihren weissen Wedeln sogar Insekten von der Strasse, damit diese nicht zertreten werden, tragen Masken, um keine einzuatmen. Mehr dazu auf www.hinduismus.ch, total interessant.
Es erwartet uns der Staat Goa, bekannt für seine Traumstrände. Wir finden ihn kurz nach der Grenze. Die Talpona Beach, ein Traum. Vier Tage Pause vom Reisen. Gesellschaft leistet uns eine fünfköpfige Hundefamilie, die uns auf Schritt und Tritt begleitet. Unseren Weg kreuzen hier nebst wenigen Touristen und indischen Strandbesuchern Susanna und Alberto, zwei Packpackers aus dem Piemont. Weiter begegnen uns drei in weisse Tücher gehüllte Gestalten, mit weissen Schutzmasken vor dem Gesicht und weissen Staubwedeln, fröhlich im Sand hüpfend… Sonderbar, von denen haben wir doch schon einige am Festival in Hampi und auch zuvor bei Tempeln gesehen. In Hampi haben wir gedacht, sie gehören einer speziellen Putzequippe an; manchmal hatten sie auch Müllkarren und zig gefüllte -tüten mit dabei. Wir erinnern uns, auch solche gesehen zu haben, die mit dem Staubwedel super motiviert auf Treppen rumgewedelt haben. Jetzt tollen drei davon am Strand entlang, immer noch mit Schutzmaske und Staubwedel. Wir googeln nach. Das sind mitnichten Mitglieder eines Spezialreinigungstruppe, sondern Jain Pilger, nämlich die «Weissgekleideten». Der Jainismus hat – wie der Buddhismus auch – seinen Ursprung im Brahmanismus, einer Vorgängerreligion des Hinduismus; auch er ist geprägt von Gewaltlosigkeit. Die Jain sind bedingungslose Vegetarier und fegen mit ihren weissen Wedeln sogar Insekten von der Strasse, damit diese nicht zertreten werden, tragen Masken, um keine einzuatmen. Mehr dazu auf www.hinduismus.ch, total interessant.
Nach vier Tagen zieht es uns weiter und wir verlassen Hunde und Traumstrand Richtung Mumbai, kommen in den grossflächigen Staat Maharastra. Es gibt verschiedene Routen und wir entscheiden uns für die mehr als 600 km für den Highway Goa-Mumbai. Ein Fehlentscheid, wie sich herausstellt. Die Strecke ist landschaftlich zwar sehr schön, aber ein einziges Desaster, sprich eine fast 600 km lange Baustelle. Drei Tage lang werden wir kräftig geschüttelt, fahren durch Dörfer mit Häusern, die zum Teil abgerissen wurden, um der vierspurigen künftigen Strasse Platz zu machen. Überall entstehen neue Viertel, die Häuser werden explizit angepriesen mit «Highway View». Das scheint etwas Besonderes zu sein. Uns ist jedoch der Blick ins Grüne nach wie vor lieber. Bedrückend sind auch die Zeltstädte entlang der Strasse, bewohnt von ganzen Familien, die am Bau der Strasse mithelfen. Da wird gesprengt, Steine geklopft, gegraben… vieles geht da noch mit der menschlichen Hand. Oft sind es nicht mal Zelte, sondern ganz einfach Blachen, die über ein Gestänge gelegt sind; darunter hausen die Familien.
Dem nicht genug. Wir suchen einen Übernachtungsplatz, es wird schon bald eindunkeln, und vor uns ist eine stehende, vierspurige Kolonne. Immer wieder drängeln sich Fahrzeuge von links rein. Wir sind tolerant und lassen einen Lastwagen rein, und schon drängt sich noch ein Kleinlaster vor, der uns um ein Haar an der Ecke vorne links streift. Nik atmet tief durch, es wird still in unserem Fahrzeug, es liegt Ungutes in der Luft. Die Kolonne vor uns steht wieder und Nik steigt aus. Der Kleinlasterdepp vor uns hat uns wohl schon vergessen und guckt völlig versunken in sein Mobile. Nik packt ihn durchs offene Fenster am Kragen, schüttelt ihn einmal kräftig durch und beschimpft ihn auf Rumänisch aufs Übelste, lang und laut. Der Arme, nach einer Weile endlich aus der Schockstarre erwacht, guckt hilfesuchend ins Nachbarfahrzeug, derweil diese lachend das Geschehen verfolgen. Und mit den Köpfen wackeln. Mit einem zufriedenen Grinsen setzt sich Nik wieder hinters Steuer und die Kolonne ruckelt voran.
Mumbai erwartet uns am Sonntagmorgen. Es ist 17 Grad und die Inder sind dick eingepackt, tragen Wollmützen. Die Strassen sind fast leer und wir finden Daniel’s Platz im Nu. Dabei handelt es sich um die ArtDeco Tankstelle seiner Grosseltern, ein wahres Bijou mitten in einem ruhigen Geschäftsviertel mit viktorianischen Prachtsbauten. In Gedanken ist die Tanke mit den umliegenden zugehörigen Gebäuden bereits nach kurzer Zeit in eine schicke Apartmentsiedlung umprojektiert. Wann lässt uns diese Passion endlich los? Der Platz ist ideal, um einige wichtige Sehenswürdigkeiten zu Fuss oder per Bike zu erkunden. https://www.facebook.com/karfule/
In keiner anderen indischen Stadt ist uns aufgefallen, dass extrem reich und bettelarm so nah beieinander sind. In Mumbai entstehen Wolkenkratzer mit Luxusapartments; verlässt man das Haus, befindet man sich inmitten von Baracken im besten Fall, drumherum schlafen die Menschen oft draussen auf dem staubigen Boden. In Mumbai gibt es übrigens den grössten Slum von ganz Asien mit schätzungsweise gegen eine Million Indern, Dharavi genannt; früher lag es am Stadtrand von Mumbai, heute mitten im Zentrum. Die Regierung möchte zum einen das grossflächige Gebiet nutzen, zum anderen weiss man nicht, wohin mit den Menschen; denn der Slum «funktioniert» so wie er ist für sich. https://de.wikipedia.org/wiki/Dharavi
In Mumbai gibt es auch die grösste Wäscherei in ganz Asien, Mahalaxmi Dhobi Ghat, ebenfalls eine slumähnliche Fläche mit tausenden von Arbeitern, mit Waschbassins, die von der Regierung an die Armen vermietet werden, die sich so ihren Lebensunterhalt für einen Apfel und ein Ei verdienen. Sie waschen die Wäsche für Hotels, Krankenhäuser etc. und das alles von Hand. https://en.wikipedia.org/wiki/Dhobi_Ghat
Auf den Besuch dieser beiden als «Sehenswürdigkeiten» angepriesenen Spots verzichten wir; wir tun uns schwer mit dieser Art von Elendstourismus.
Dafür besuchen wir mit Daniel spätabends den Bazar und futtern uns hungrig durch Streetfoodstände, probieren das beste Chicken Byriani von Mumbai, das leckere Eis der ältesten Eisfabrikation Mumbais sowie ein gemischtes Etwas mit geschnittenen Nierchen und mindestens zehn anderen Zutaten, das selbst Daniel nicht kennt. Wir essen zu Dritt aus einer Schüssel, es ist ein kulinarisches Highlight!
Dem nicht genug. Wir suchen einen Übernachtungsplatz, es wird schon bald eindunkeln, und vor uns ist eine stehende, vierspurige Kolonne. Immer wieder drängeln sich Fahrzeuge von links rein. Wir sind tolerant und lassen einen Lastwagen rein, und schon drängt sich noch ein Kleinlaster vor, der uns um ein Haar an der Ecke vorne links streift. Nik atmet tief durch, es wird still in unserem Fahrzeug, es liegt Ungutes in der Luft. Die Kolonne vor uns steht wieder und Nik steigt aus. Der Kleinlasterdepp vor uns hat uns wohl schon vergessen und guckt völlig versunken in sein Mobile. Nik packt ihn durchs offene Fenster am Kragen, schüttelt ihn einmal kräftig durch und beschimpft ihn auf Rumänisch aufs Übelste, lang und laut. Der Arme, nach einer Weile endlich aus der Schockstarre erwacht, guckt hilfesuchend ins Nachbarfahrzeug, derweil diese lachend das Geschehen verfolgen. Und mit den Köpfen wackeln. Mit einem zufriedenen Grinsen setzt sich Nik wieder hinters Steuer und die Kolonne ruckelt voran.
Mumbai erwartet uns am Sonntagmorgen. Es ist 17 Grad und die Inder sind dick eingepackt, tragen Wollmützen. Die Strassen sind fast leer und wir finden Daniel’s Platz im Nu. Dabei handelt es sich um die ArtDeco Tankstelle seiner Grosseltern, ein wahres Bijou mitten in einem ruhigen Geschäftsviertel mit viktorianischen Prachtsbauten. In Gedanken ist die Tanke mit den umliegenden zugehörigen Gebäuden bereits nach kurzer Zeit in eine schicke Apartmentsiedlung umprojektiert. Wann lässt uns diese Passion endlich los? Der Platz ist ideal, um einige wichtige Sehenswürdigkeiten zu Fuss oder per Bike zu erkunden. https://www.facebook.com/karfule/
In keiner anderen indischen Stadt ist uns aufgefallen, dass extrem reich und bettelarm so nah beieinander sind. In Mumbai entstehen Wolkenkratzer mit Luxusapartments; verlässt man das Haus, befindet man sich inmitten von Baracken im besten Fall, drumherum schlafen die Menschen oft draussen auf dem staubigen Boden. In Mumbai gibt es übrigens den grössten Slum von ganz Asien mit schätzungsweise gegen eine Million Indern, Dharavi genannt; früher lag es am Stadtrand von Mumbai, heute mitten im Zentrum. Die Regierung möchte zum einen das grossflächige Gebiet nutzen, zum anderen weiss man nicht, wohin mit den Menschen; denn der Slum «funktioniert» so wie er ist für sich. https://de.wikipedia.org/wiki/Dharavi
In Mumbai gibt es auch die grösste Wäscherei in ganz Asien, Mahalaxmi Dhobi Ghat, ebenfalls eine slumähnliche Fläche mit tausenden von Arbeitern, mit Waschbassins, die von der Regierung an die Armen vermietet werden, die sich so ihren Lebensunterhalt für einen Apfel und ein Ei verdienen. Sie waschen die Wäsche für Hotels, Krankenhäuser etc. und das alles von Hand. https://en.wikipedia.org/wiki/Dhobi_Ghat
Auf den Besuch dieser beiden als «Sehenswürdigkeiten» angepriesenen Spots verzichten wir; wir tun uns schwer mit dieser Art von Elendstourismus.
Dafür besuchen wir mit Daniel spätabends den Bazar und futtern uns hungrig durch Streetfoodstände, probieren das beste Chicken Byriani von Mumbai, das leckere Eis der ältesten Eisfabrikation Mumbais sowie ein gemischtes Etwas mit geschnittenen Nierchen und mindestens zehn anderen Zutaten, das selbst Daniel nicht kennt. Wir essen zu Dritt aus einer Schüssel, es ist ein kulinarisches Highlight!
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Streetfood in Mumbai.
War der Hammer! |
Wir verlassen Mumbai Richtung Ellora und machen Halt bei Rahul in Thane. Mit ihm stehen wir schon länger in Kontakt, denn er baut als erster Inder ein Expeditionsmobil auf der Basis eines Trucks. Schnell ist klar, dass wir uns gut verstehen. Rahul betreibt auf dem grossen Gelände, das er von seinem Grossvater geerbt hat und das früher einmal Teil einer grossen Farm war, einen Event Place für Hochzeiten und andere Feste. Dieses Geschäft scheint in Indien zu florieren, die Konkurrenz ist gross und für Hochzeiten wird unsinnig viel Geld ausgegeben. Wir bringen unser Haus auf Vordermann, machen Wäsche, tauschen Reifen und verbringen mit Rahul und Smita einen unkomplizierten fröhlichen Abend. Und werden einmal mehr reich beschenkt, mit schönen Sachen und herzlicher Gastfreundschaft.
Der Weg nach Ellora ist sehr mühsam, die Strasse löchrig und in grauenhaftem Zustand. Oft schaffen wir gerade mal 20 Kilometer in einer Stunde. Dann beschert uns der Tag auch noch einen platten Reifen. Mit riesigen Bergen von Baumwolle beladene Lastwagen kreuzen unseren Weg, manche etwas einseitig beladen. Ist die Strasse dann auch noch schief auf die falsche Seite, dann hops. Nach drei Tagen haben wir Ellora dann auch erreicht und wir werden belohnt mit den UNESCO geschützten unglaublichen Tempeln der Buddhisten, der Hindu sowie der Jainisten aus dem 4. – 8. Jahrhundert. Unglaublich deshalb, weil die Tempel von oben her aus dem Fels herausgeschlagen wurden.
Noch mehr beeindruckt haben uns die buddhistischen Höhlentempel von Ajanta, 100 km weiter nordöstlich, aus dem 4. Jahrhundert mit ihren Wandmalereien, im Inneren – allesamt bemalt mit Farben gemischt aus Pigmenten, Hanf und Gummi - aus der Ursprungszeit.
Der Weg nach Ellora ist sehr mühsam, die Strasse löchrig und in grauenhaftem Zustand. Oft schaffen wir gerade mal 20 Kilometer in einer Stunde. Dann beschert uns der Tag auch noch einen platten Reifen. Mit riesigen Bergen von Baumwolle beladene Lastwagen kreuzen unseren Weg, manche etwas einseitig beladen. Ist die Strasse dann auch noch schief auf die falsche Seite, dann hops. Nach drei Tagen haben wir Ellora dann auch erreicht und wir werden belohnt mit den UNESCO geschützten unglaublichen Tempeln der Buddhisten, der Hindu sowie der Jainisten aus dem 4. – 8. Jahrhundert. Unglaublich deshalb, weil die Tempel von oben her aus dem Fels herausgeschlagen wurden.
Noch mehr beeindruckt haben uns die buddhistischen Höhlentempel von Ajanta, 100 km weiter nordöstlich, aus dem 4. Jahrhundert mit ihren Wandmalereien, im Inneren – allesamt bemalt mit Farben gemischt aus Pigmenten, Hanf und Gummi - aus der Ursprungszeit.
Der Bundesstaat Gujarat empfängt uns mit einer attraktiven Landschaft, einer sehr gepflegten Landwirtschaft, vielen modernen Häusern und Top Strassen. Es scheint einer der wohlhabenden indischen Staaten zu sein. Wir passieren Zuckerrohr- und Baumwollfelder ohne Ende. Frauen trocknen am Strassenrand den zu Fladen getrockneten Kuhmist, der später als Brennmaterial verwendet wird. Es ist der 26. Januar, Indien’s Nationalfeiertag, doch davon merkt man eigentlich nichts.
Die Gegend bietet viel in Sachen Kultur: in Champaner, einem Dorf, das UNESCO geschützt ist, besuchen wir die traumhaft schöne Jami Masjid, etwas weiter bei Mahesana den Modhara Sonnentempel der Jain, bei Patan das 5-stöckige Queen’s Stepwell, und in den Taranga Hills ein Jain Kloster. Ähnlich wie seinerzeit in Amritsar wird der Gast hier für ein kleines Entgelt verpflegt. Wir erhalten ein wunderbares vegetarisches Thali für 70 Rupees, umgerechnet 1 Franken.
Die Gegend bietet viel in Sachen Kultur: in Champaner, einem Dorf, das UNESCO geschützt ist, besuchen wir die traumhaft schöne Jami Masjid, etwas weiter bei Mahesana den Modhara Sonnentempel der Jain, bei Patan das 5-stöckige Queen’s Stepwell, und in den Taranga Hills ein Jain Kloster. Ähnlich wie seinerzeit in Amritsar wird der Gast hier für ein kleines Entgelt verpflegt. Wir erhalten ein wunderbares vegetarisches Thali für 70 Rupees, umgerechnet 1 Franken.
Je weiter wir nach Norden kommen, desto kürzer werden die Tage, und desto kälter werden sie; am Tag super angenehm, in der Nacht empfindlich kühl bei um die 6 Grad. Wir befinden uns jetzt im Bundesstaat Rajasthan, dem Wüstenstaat Indiens. Über viele Kilometer fahren wir durch ein Gebiet, in dem Marmor und Granit abgebaut wird. Hunderte von Firmen preisen den Stein an, die Konkurrenz ist gross. Viel davon geht ins Ausland, Indien ist ein Hauptlieferant für Marmor und Granit.
Ein Ort, an dem auch vor vielen hundert Jahren Marmor verbaut wurde, ist Udaipur, eine Stadt wie aus einem Märchen aus 1001 Nacht. Unzählige Häuser . Umgeben von imposanten begrünten Hügeln und Felsen, durchsetzt von grossen künstlich angelegten Seen, mittendrin der Sommerpalast des Maharadjas. Und überall Pavillons aus Marmor, zauberhaft verziert.
Ein Ort, an dem auch vor vielen hundert Jahren Marmor verbaut wurde, ist Udaipur, eine Stadt wie aus einem Märchen aus 1001 Nacht. Unzählige Häuser . Umgeben von imposanten begrünten Hügeln und Felsen, durchsetzt von grossen künstlich angelegten Seen, mittendrin der Sommerpalast des Maharadjas. Und überall Pavillons aus Marmor, zauberhaft verziert.
Einen Abstecher zum Kumbhalgarh Fort führt uns durch die zauberhafte Landschaft des Kumbhalgarh Ranakpur Tierreservats, bevor wir die nächste Märchenstadt Jodhpur, auch bekannt als die blaue Stadt, ansteuern.
Zig Häuser in der Altstadt von Jodhpur sind mit Indigo eingefärbtem Kalk verputzt und haben dannzumal die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen gezeigt. Die Festungsanlage Mehrangarh aus dem 15. Jahrhundert trohnt über der Stadt, sie liegt auf einem 140 Meter hohen Felsen und ist von einer 10 Kilometer langen Mauer umgeben. Der Palast der Merwar, der teilweise noch von der Herrscherfamilie von Jodhpur bewohnt wird, ist eindrücklich; sehr gepflegt, mit Liebe zum Detail restauriert.
Zig Häuser in der Altstadt von Jodhpur sind mit Indigo eingefärbtem Kalk verputzt und haben dannzumal die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen gezeigt. Die Festungsanlage Mehrangarh aus dem 15. Jahrhundert trohnt über der Stadt, sie liegt auf einem 140 Meter hohen Felsen und ist von einer 10 Kilometer langen Mauer umgeben. Der Palast der Merwar, der teilweise noch von der Herrscherfamilie von Jodhpur bewohnt wird, ist eindrücklich; sehr gepflegt, mit Liebe zum Detail restauriert.
Westwärts liegt Jaisalmer, eine alte Karawanenstadt, gegründet im Jahr 1156, nahe der Grenze zu Pakistan, die durch den Fernhandel zwischen Indien und Arabien bzw. Europa ihre Blütezeit erlebte. Nur die Landkarte sagt uns, dass wir uns längst in der indischen Wüste befinden; links und rechts von der Strasse blüht der Raps in leuchtendem Gelb, die Felder sind tief grün, es wird überall bewässert. Dahinter sieht man vereinzelt Dünen, auf der Strasse weht der Sand herum. Und dann liegt sie vor uns, die «goldene Stadt» mit ihrem Fort aus gelbem Sandstein, mitten in der Altstadt. Anders als andere Forts umschliessen dessen Mauern einen Teil der Altstadt; noch heute leben rund 4000 Menschen innerhalb der Fortmauern und betreiben dort ihre Geschäfte. Auch Tempelkomplexe der Hindu und Jain sind zu finden. Etwas touristisch zwar, alles sehr eng und sehr bunt, aber die Stadt mit seinem imposanten Fort aus gelbem Sandstein hat doch ihren Reiz.
Die Grenze zu Pakistan ist nah, dennoch müssen wir zum 700 km entfernten Grenzübergang in Amritsar. Auf unserem Weg liegt Bikaner, eine weitere Wüstenstadt. Immer wieder begegnen uns Menschen und lustige Situationen, an der Strasse, bei Übernachtungsplätzen, an den Toll Stations der Strassen. Dort feilschen wir jeweils immer wieder, als LCV (Light Carry Vehicle) durchzugehen, da wir ja keine Ware transportieren; als LCV bezahlen wir nur die Hälfte von einem Truck. Wir haben uns mittlerweile einen Spass daraus gemacht und betrachten das sportlich, mit den Indern (das kann gut und gerne eine Truppe von 20 Involvierten werden) zu feilschen, zu argumentieren… ein bisschen auf dumm machen, ein bisschen Frauencharme, etwas Schulterklopfen unter Männern… Man ist auch immer beeindruckt, dass eine Frau auf der Fahrerseite sitzt und das Steuerrad sich auf der anderen Seite befindet. Das bringt viele etwas aus dem Konzept: man ist sich sicher, dass dieses Fahrzeug ein Double oder Multi Steering Vehicle ist; andere glauben, dass man mit Elle’s Fussstütze auch «Freehand» fahren kann. Tatsache ist, dass wir bisher noch nie für einen Truck bezahlt haben und eine Toll Station immer unter freudigem Gewinke verlassen haben.
Kurz vor Bikaner befindet sich in Deshnok eine etwas skurile Sehenswürdigkeit, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Es ist der Karni Mata Tempel, in der Ratten verehrt werden. Tausende von diesen kleinen Nagern tummeln sich in diesem Hindu Tempel, werden von den Besuchern mit Futter versorgt, das es draussen an den Ständen zu kaufen gibt. Es ist uns klar, dass auch in diesem Tempel das Tragen von Schuhen nicht erlaubt ist, was Elle auf den Plan bringt, die dicksten Socken einzupacken, die sich im Auto finden lassen.
Bevor wir Bikaner Richtung Norden verlassen, besuchen wir noch das Fort aus rotem Sandstein; von aussen behäbig wirkend, innen mit wundervollen Wand- und Deckenmalereien verziert.
Noch immer warten wir auf unser Pakistan Visum. Eigentlich müssten wir nordwärts Richtung Amritsar. Stattdessen machen wir eine Zusatzschleife Richtung Osten, wo wir uns in Nawalgarh die prächtigen Herrenhäuser der früheren reichen Kaufleute anschauen. Die Kaufleute selber haben ihre Geschäfte vor über 100 Jahren in den Grossstädten betrieben, haben jedoch das Geld nach Hause aufs Land zu ihren Familien geschickt, diese palastähnlichen Gebäude gebaut und mit phantastischen Wand- und Deckenmalereien verziert, wohl um zu zeigen, wie erfolgreich sie sind. Leider sind nur ganz wenige dieser Häuser restauriert; der Rest davon zerfällt von Tag zu Tag.
Den letzten Stopp auf diesem Teil unserer Indienreise möchten wir in Jaipur machen. Auf dem Weg, in the Middle of Nowhere, suchen wir müde nach einem Übernachtungsplatz. Und finden diesen vor dem kleinen Dorf Palsana, gleich neben einem Tempel, und auch gleich neben einer ziemlichen Müllhalde. Wir werden herzlich von einem alten Mann willkommen geheissen, der uns stolz seinen Tempel zeigt, und uns mitteilt, dass das Wasser, das hier zu haben ist, einwandfrei ist, und dass wir da beruhigt übernachten können. Es entpuppt sich wahrlich als ein friedlicher Ort. Unsere Begleiter in den kommenden zwei Tagen sind etliche Einheimische, die immer wieder neugierig vorbei kommen, fünf Hundewelpen, die uns den Tag versüssen, einer davon, der uns Sorgen macht, weil er wohl an einer Vergiftung leidet, und den wir versuchen, aufzupäppeln, so gut es geht. Da sind Menschen, die uns einladen, die uns Gemüse aus ihrem Garten bringen. Über unsere selbst gebackenen Brownies freuen sie sich sehr. Und es werden an die Hundert Selfies gemacht. Da ist ein alter Mann, den wir beobachten, wie er andächtig zu einem frisch gepflanztem Baum geht, niederkniet und Räucherstäbchen anzündet… Und man versichert uns immer wieder, dass man "very happy" ist, dass wir gekommen sind. Das ist ganz einfach wunderbar!
Kurz vor Bikaner befindet sich in Deshnok eine etwas skurile Sehenswürdigkeit, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Es ist der Karni Mata Tempel, in der Ratten verehrt werden. Tausende von diesen kleinen Nagern tummeln sich in diesem Hindu Tempel, werden von den Besuchern mit Futter versorgt, das es draussen an den Ständen zu kaufen gibt. Es ist uns klar, dass auch in diesem Tempel das Tragen von Schuhen nicht erlaubt ist, was Elle auf den Plan bringt, die dicksten Socken einzupacken, die sich im Auto finden lassen.
Bevor wir Bikaner Richtung Norden verlassen, besuchen wir noch das Fort aus rotem Sandstein; von aussen behäbig wirkend, innen mit wundervollen Wand- und Deckenmalereien verziert.
Noch immer warten wir auf unser Pakistan Visum. Eigentlich müssten wir nordwärts Richtung Amritsar. Stattdessen machen wir eine Zusatzschleife Richtung Osten, wo wir uns in Nawalgarh die prächtigen Herrenhäuser der früheren reichen Kaufleute anschauen. Die Kaufleute selber haben ihre Geschäfte vor über 100 Jahren in den Grossstädten betrieben, haben jedoch das Geld nach Hause aufs Land zu ihren Familien geschickt, diese palastähnlichen Gebäude gebaut und mit phantastischen Wand- und Deckenmalereien verziert, wohl um zu zeigen, wie erfolgreich sie sind. Leider sind nur ganz wenige dieser Häuser restauriert; der Rest davon zerfällt von Tag zu Tag.
Den letzten Stopp auf diesem Teil unserer Indienreise möchten wir in Jaipur machen. Auf dem Weg, in the Middle of Nowhere, suchen wir müde nach einem Übernachtungsplatz. Und finden diesen vor dem kleinen Dorf Palsana, gleich neben einem Tempel, und auch gleich neben einer ziemlichen Müllhalde. Wir werden herzlich von einem alten Mann willkommen geheissen, der uns stolz seinen Tempel zeigt, und uns mitteilt, dass das Wasser, das hier zu haben ist, einwandfrei ist, und dass wir da beruhigt übernachten können. Es entpuppt sich wahrlich als ein friedlicher Ort. Unsere Begleiter in den kommenden zwei Tagen sind etliche Einheimische, die immer wieder neugierig vorbei kommen, fünf Hundewelpen, die uns den Tag versüssen, einer davon, der uns Sorgen macht, weil er wohl an einer Vergiftung leidet, und den wir versuchen, aufzupäppeln, so gut es geht. Da sind Menschen, die uns einladen, die uns Gemüse aus ihrem Garten bringen. Über unsere selbst gebackenen Brownies freuen sie sich sehr. Und es werden an die Hundert Selfies gemacht. Da ist ein alter Mann, den wir beobachten, wie er andächtig zu einem frisch gepflanztem Baum geht, niederkniet und Räucherstäbchen anzündet… Und man versichert uns immer wieder, dass man "very happy" ist, dass wir gekommen sind. Das ist ganz einfach wunderbar!
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Karni Mata Tempel – check. Wir müssen jetzt wirklich nicht alles verstehen. |
Jaipur, die Hauptstadt von Rajasthan aus dem 12. Jahrhundert, erwartet uns. Ein weiteres Highlight dieser Indienreise. Die Stadt ist so ganz anders als andere Städte, die wir in Indien gesehen haben. Eingeteilt in die Old City (auch die «Rosa Stadt» genannt) und in die New City. Die Altstadt ist eingeteilt in verschiedene Viertel, in denen jeweils ein bestimmtes Handwerk angesiedelt ist. Noch heute sind die Bewohner der Altstadt per Gesetz verpflichtet, die rosafarbenen Fassaden beizubehalten, was zu jeder Tageszeit den Eindruck erweckt, die Stadt sei in sanftes Sonnenlicht getaucht. Besonders schön sehen die zum Teil zerfallenen Häuser in der Nacht aus, wenn sie stimmungsvoll beleuchtet sind.
Der grossflächige alte Teil von Jaipur ist ein einziger riesiger Bazar. Die Farben und das hektische Treiben, wenn alle Läden geöffnet sind, erschlägt einen beinahe. Am frühen Morgen ist alles unterwegs auf den chaotischen Strassen von Jaipur, von hupenden Bussen und Lastwagen, Tausende Autorikshas mit ihren halsbrecherischen Manövern, Kamele, die gelassen und bedächtig gefüllte Wagen hinter sich herziehen…
In keiner anderen indischen Stadt haben wir übrigens so viele Shops gesehen, die Fleisch verkaufen, sprich Chicken und Lamm. Nach der diesbezüglichen «Durststrecke» im vorherigen Bundesstaat Gujarat ein wahres Paradies.
Der grossflächige alte Teil von Jaipur ist ein einziger riesiger Bazar. Die Farben und das hektische Treiben, wenn alle Läden geöffnet sind, erschlägt einen beinahe. Am frühen Morgen ist alles unterwegs auf den chaotischen Strassen von Jaipur, von hupenden Bussen und Lastwagen, Tausende Autorikshas mit ihren halsbrecherischen Manövern, Kamele, die gelassen und bedächtig gefüllte Wagen hinter sich herziehen…
In keiner anderen indischen Stadt haben wir übrigens so viele Shops gesehen, die Fleisch verkaufen, sprich Chicken und Lamm. Nach der diesbezüglichen «Durststrecke» im vorherigen Bundesstaat Gujarat ein wahres Paradies.
Falls ihr jemals Jaipur besucht, lasst euch folgende Tipps geben:
Und das ist Shamim. Er ist Textilhändler und betreibt ein Geschäft, wo man das traditionelle Rajasthan Block Printing von Stoffen besichtigen kann. Die Auswahl an Stoffen und verschiedensten Textilien ist riesig. Er beschäftigt auch einen Tailor, der euch innerhalb von wenigen Stunden alles auf Mass anfertigen kann. In Top Qualität und das ebenfalls zu sehr fairen Preisen.
Mobile/Whatsup +91 99288 02004 Achtung: Handeln, das gehört hier dazu! Die Adresse des zentral gelegenen Shops gibt er euch per Whatsup; Shamim wird sich demnächst selbständig machen. |
Etwas mehr als zwei Monate haben wir dieses Mal in Indien verbracht, intensive Monate mit so vielen Eindrücken und Erlebnissen, dass unser Kopf, unser Herz schier zu platzen droht. Unsere Freunde Thomas und Esther haben uns auf das Abenteuer Indien vorbereitet und uns mit ihren Tipps so manches erleichtert. Herzlichen Dank an Euch, liebe Freunde.
Wir erwarten unsere Visa für Pakistan in diesen Tagen. Und sind jetzt auf dem Weg nach Amritsar zur Wagah Border.
Wir erwarten unsere Visa für Pakistan in diesen Tagen. Und sind jetzt auf dem Weg nach Amritsar zur Wagah Border.
indien - vom norden in den süden (dezember 2019)
Am 2. Dezember 2019 überqueren wir die Sunauli Border im Norden Indiens. Fast 40'000 Kilometer haben wir auf dem Buckel, seit wir die Schweiz verlassen haben. Die Zollabfertigung verläuft mehr als smooth, eine Kontrolle unseres Fahrzeugs findet nicht statt, weder aussen noch innen; Fragen werden auch keine gestellt. Dafür quälen uns die Leute von der Immigration umso mehr. Wir sitzen in dem Kabäuschen fest, man stellt uns detaillierteste Fragen zu unserer bisherigen Reise, verwickelt uns in Gespräche, die überhaupt nichts mit der Sache zu tun haben, auf eine widerwärtig freundliche Art und Weise; stellen wir Fragen, werden diese abgeblockt oder einfach ignoriert. Nik kommt sich vor wie zu Stasi Zeiten in Rumänien. Unsere Pässe werden zigmal kontrolliert und das Internet nach unseren Daten durchforstet. Derweil man uns aber immer wieder vertröstet, das System funktioniere nicht. Welches auch immer, nach drei Stunden haben wir es hinter uns und wir können los.
Bereits auf der Strecke nach Gorakhpur passieren wir viele Verkehrsunfälle. Einmal ist es ein Lastwagen, der im Graben liegt; er ist wohl eingeschlafen. Das andere Mal ist es ein Kleinlaster, der mit einer der unzähligen heiligen Kühe, die so unmotiviert auf der Strasse rumlungern, kollidiert ist. Oder ein Tuk Tuk, das im Dunkeln frontal in eine Fahrbahntrennung aus Beton gefahren ist. Die meisten fahren ohne Licht, schalten es, wenn sie denn eines haben, erst bei vollständiger Dunkelheit ein.
Bereits auf der Strecke nach Gorakhpur passieren wir viele Verkehrsunfälle. Einmal ist es ein Lastwagen, der im Graben liegt; er ist wohl eingeschlafen. Das andere Mal ist es ein Kleinlaster, der mit einer der unzähligen heiligen Kühe, die so unmotiviert auf der Strasse rumlungern, kollidiert ist. Oder ein Tuk Tuk, das im Dunkeln frontal in eine Fahrbahntrennung aus Beton gefahren ist. Die meisten fahren ohne Licht, schalten es, wenn sie denn eines haben, erst bei vollständiger Dunkelheit ein.
Unser erstes Ziel ist Varanasi, eine der heiligsten Städte des Hinduismus; Leben und Sterben ist in dieser magischen Stadt omnipräsent. Pilger kommen hierher, um den Goldenen Shiva Tempel zu besuchen und sich im heiligen Ganges zu reinigen. Andere Pilger kommen nach Varanasi, um zu sterben. Feuerbestattungen finden öffentlich am Ufer des Ganges statt. Wieder andere kommen in die Stadt der Lichter, um zu heiraten.
Wir lassen unseren Autarko am Rande des Zentrums stehen und erkunden die Stadt zu Fuss und mit dem Tuk Tuk. Es ist alles extrem eng, bunt und lebendig. Die Paläste der früheren Maharadschas sind am zerfallen, haben aber immer noch ihren märchenhaften Zauber behalten. Das eine Ufer des heiligen Ganges bilden die sich aneinanderreihenden Paläste und deren Gahts, die Badestätten.
Am Abend herrscht ein emsiges Treiben, nämlich dann, wenn sich alle an den Gahts versammeln, um die Ganga Aarti – die Huldigung der heiligen Mutter Ganges – zu zelebrieren. Wir beobachten das Spektakel vom Boot aus, die Paläste sind wunderschön beleuchtet und bilden eine prachtvolle Kulisse. Die Pilger bringen ihre Opfergaben in Form von Blumen und Kerzen, die sie auf dem Ganges treiben lassen. Es ist ein märchenhafter Abend.
Das Tuk Tuk bringt uns während der Rushhour durch das Zentrum Richtung «heimwärts». Immer wieder gerät der stockende Verkehr von beiden Seiten gänzlich zum Stehen, nämlich dann, wenn eine bevorstehende Hochzeit in Form einer bunten und lauten Party mitten auf der Strasse stattfindet; unzählige Hochzeitsgäste tanzen zu lauten Beats um den Bräutigam, der königlich gekleidet auf einem Pferd reitet oder in einem blumengeschmückten Auto fährt. Es erinnert uns akustikmässig etwas an die Street Parade in klein. Keiner stört sich daran und wir flippen fast aus, dass wir so etwas Einmaliges miterleben dürfen. (Im Verlaufe der langen Fahrt nach Hause kommen wir an weiteren zehn Hochzeiten vorbei…)
Varanasi möchten wir am nächsten Tag bei Sonnenaufgang erleben, nämlich dann, wenn die Pilger an den Gahts die Waschrituale zelebrieren. Es ist eine ruhige und friedliche Stimmung. Etwas seltsam, wenn gleichzeitig mit dem Waschritual auch gleich die Wäsche gewaschen wird, sich die Pilger die Haare schneiden lassen… Wir sehen Priester, die zusammen mit den Pilgern die Pouja (Morgengebet) halten, währenddem die Opfergaben auf dem Boden arrangiert werden. Besonders bunte Vögel an den Gahts sind die Sadus, sogenannte Heilige und möchtegern Heilige, die sich gegen Entgeld nicht genieren, in komischsten Verrenkungen zu posieren. Jeder macht hier irgendwie sein eigenes (heiliges) Ding, und trotzdem bilden sie eine Gemeinschaft.
Wir lassen uns durch die Gassen treiben, lassen die vielen bunten Bilder auf uns wirken. Wir schlendern durch kleinste Gässchen, die durch gestapeltes Holz gebildet werden; das Holz wird später für sehr teures Geld an die Pilger verkauft, die ihr Familienmitglied in einer Feuerbestattung am heiligen Ganges verabschieden. Die Hindus streben mit der Feuerbestattung am Ganges und das Ausstreuen der Asche das Unterbrechen des Kreises der Wiedergeburt. Diese Rituale, die wir aus etwas Distanz verfolgen dürfen, sind sehr intime Momente, die wir mit einer Mischung aus Erstaunen und Ehrfurcht verfolgen. Auch in diesen Verbrennungen ist das Kastensystem erkennbar: arme Leute werden direkt am Fluss mit minderwertigem Holz verbrannt, die etwas Reicheren oben auf den Treppen in dafür vorgesehenen Metallgestellen, die Reichen ganz oben in speziellen Gebäuden mit Zedern- oder Sandelholz.
Die Flut der Eindrücke, die wir in kurzer Zeit von dieser Stadt erhalten, erschlägt uns beinahe. Aber Varanasi ist eine magische Stadt, die uns völlig in ihren Bann gezogen hat.
Wir lassen unseren Autarko am Rande des Zentrums stehen und erkunden die Stadt zu Fuss und mit dem Tuk Tuk. Es ist alles extrem eng, bunt und lebendig. Die Paläste der früheren Maharadschas sind am zerfallen, haben aber immer noch ihren märchenhaften Zauber behalten. Das eine Ufer des heiligen Ganges bilden die sich aneinanderreihenden Paläste und deren Gahts, die Badestätten.
Am Abend herrscht ein emsiges Treiben, nämlich dann, wenn sich alle an den Gahts versammeln, um die Ganga Aarti – die Huldigung der heiligen Mutter Ganges – zu zelebrieren. Wir beobachten das Spektakel vom Boot aus, die Paläste sind wunderschön beleuchtet und bilden eine prachtvolle Kulisse. Die Pilger bringen ihre Opfergaben in Form von Blumen und Kerzen, die sie auf dem Ganges treiben lassen. Es ist ein märchenhafter Abend.
Das Tuk Tuk bringt uns während der Rushhour durch das Zentrum Richtung «heimwärts». Immer wieder gerät der stockende Verkehr von beiden Seiten gänzlich zum Stehen, nämlich dann, wenn eine bevorstehende Hochzeit in Form einer bunten und lauten Party mitten auf der Strasse stattfindet; unzählige Hochzeitsgäste tanzen zu lauten Beats um den Bräutigam, der königlich gekleidet auf einem Pferd reitet oder in einem blumengeschmückten Auto fährt. Es erinnert uns akustikmässig etwas an die Street Parade in klein. Keiner stört sich daran und wir flippen fast aus, dass wir so etwas Einmaliges miterleben dürfen. (Im Verlaufe der langen Fahrt nach Hause kommen wir an weiteren zehn Hochzeiten vorbei…)
Varanasi möchten wir am nächsten Tag bei Sonnenaufgang erleben, nämlich dann, wenn die Pilger an den Gahts die Waschrituale zelebrieren. Es ist eine ruhige und friedliche Stimmung. Etwas seltsam, wenn gleichzeitig mit dem Waschritual auch gleich die Wäsche gewaschen wird, sich die Pilger die Haare schneiden lassen… Wir sehen Priester, die zusammen mit den Pilgern die Pouja (Morgengebet) halten, währenddem die Opfergaben auf dem Boden arrangiert werden. Besonders bunte Vögel an den Gahts sind die Sadus, sogenannte Heilige und möchtegern Heilige, die sich gegen Entgeld nicht genieren, in komischsten Verrenkungen zu posieren. Jeder macht hier irgendwie sein eigenes (heiliges) Ding, und trotzdem bilden sie eine Gemeinschaft.
Wir lassen uns durch die Gassen treiben, lassen die vielen bunten Bilder auf uns wirken. Wir schlendern durch kleinste Gässchen, die durch gestapeltes Holz gebildet werden; das Holz wird später für sehr teures Geld an die Pilger verkauft, die ihr Familienmitglied in einer Feuerbestattung am heiligen Ganges verabschieden. Die Hindus streben mit der Feuerbestattung am Ganges und das Ausstreuen der Asche das Unterbrechen des Kreises der Wiedergeburt. Diese Rituale, die wir aus etwas Distanz verfolgen dürfen, sind sehr intime Momente, die wir mit einer Mischung aus Erstaunen und Ehrfurcht verfolgen. Auch in diesen Verbrennungen ist das Kastensystem erkennbar: arme Leute werden direkt am Fluss mit minderwertigem Holz verbrannt, die etwas Reicheren oben auf den Treppen in dafür vorgesehenen Metallgestellen, die Reichen ganz oben in speziellen Gebäuden mit Zedern- oder Sandelholz.
Die Flut der Eindrücke, die wir in kurzer Zeit von dieser Stadt erhalten, erschlägt uns beinahe. Aber Varanasi ist eine magische Stadt, die uns völlig in ihren Bann gezogen hat.
Es ist Zeit für einen «Religionswechsel» und wir steuern Bodh Gaya an, die Stadt von der man sagt, dass vor 2600 Jahren Prinz Siddhartha – der spätere Lord Buddha – unter einem Bodhi-Baum zur Erleuchtung gelangte. Bodh Gaya bedeutet für Buddhisten so viel, wie Mekka für die Muslime, die ganze Stadt ist geprägt von den Farbentönen orange bis dunkelrot. Pilger aus aller Welt beten und meditieren hier im Garten des heiligsten Mahabodhi-Tempelkomplexes, der umgeben ist von unzähligen weiteren Tempeln und Klöstern. Das Gelände ist erfüllt von ständigem Chanten, dem heiligen Singen der Mantras der Buddhisten. Der Garten ist dicht besiedelt von Pilgern aus aller Welt, die dort auf Matten nächtigen und auf speziellen Holzlagern ihre Niederwerfungen – sogenannte Reinigungsverbeugungen - ausüben, unermüdlich, hunderte und hunderte Male... Leider ist uns das Fotografieren in dieser Tempelanlage nicht erlaubt.
Unsere Reise führt uns auf der Autobahn weiter Richtung Kalkutta, eine ziemliche Strecke liegt vor uns. Seit wir in Indien angekommen sind, hängt eine Dunstglocke über dem Land, so dass die Sonne sich nur dann und wann in den Vordergrund drängt; der Himmel ist weiss, nicht blau. Die Strasse führt uns durch eine sehr gepflegte landwirtschaftliche Region und ist grösstenteils gut zu fahren. Auf einmal sehen wir vor uns einen Stau, bei dem gar nichts mehr geht. Wir beobachten einen Bus, ein paar PWs und Tuk Tuks, die auf die zweispurige Gegenfahrbahn gewechselt haben und dort den Stau überholen. Doch wir sind bereits an der möglichen Durchfahrt vorbei. Was nun? Da wir uns bereits den indischen Fahrgewohnheiten angepasst haben, kehren wir frech in einem waghalsigen Manöver, fahren zurück zur Durchfahrt und wechseln auf die Gegenfahrbahn und überholen nun als Geisterfahrer den Stau. Wie wir jetzt erkennen, ist dieser kilometerlang. Fast vorne angekommen fuchtelt ein Polizist wild mit dem Stock und macht uns Zeichen, wir sollen gefälligst umkehren. Doch nach indischer Sitte ignorieren wir ihn und fahren einfach weiter. Ganz vorne empfängt uns ein ganzes Komitee von Polizei und Militär, welche sich da mit den anderen «Delinquenten» befasst. Nach kurzem Bestaunen unseres Fahrzeugs strahlen die Gesichter, man jubelt uns regelrecht zu und winkt uns durch, wo wir nun die korrekte Fahrbahn praktisch für uns haben. Ist es das Schweizer Kreuz an unserem Fahrzeug, das uns wieder einmal den Popo gerettet hat? Wir wissen es nicht und es ist uns auch egal; wir sind einfach dankbar, dass wir uns so stundenlanges Stehen im Stau, und das an der prallen Sonne, ersparen konnten.
Nach ein paar Kilometern sehen wir auch den Grund für die Strassensperre. Da findet eine Wahlveranstaltung mit tausenden von Menschen statt. Ein Helikopter steht auf dem Feld, es muss wohl eine ganz wichtige Partei sein. Später erfahren wir, dass es Modi’s wohl stärkste Partei Indiens war. Bedingt durch unser Schweizer Kreuz hat man vermutlich angenommen, wir seien den Private Medical Service von Modi. Die Durchfahrt durch den Ort der Wahlveranstaltung läuft smooth, man salutiert und macht uns den Weg frei. Ja so ist’s recht!
Viele Kilometer fahren wir nun unter einer grauen Dunstglocke, wir können die Fenster nicht öffnen, es stinkt übel. Überall sind Werke, die Steinkohle verarbeiten und Koks produzieren. Unzählige Kamine rauchen und verpesten die Luft. Häuser und Dächer sind von einer schwarzen Staubschicht überzogen, selbst der Müll, der auf dem Boden liegt, ist nicht mehr so bunt. Nach etwa zwei Stunden sind wir durch und der Himmel lichtet sich wieder.
In Bishnupur, etwa 80 Kilometer vor Kolkata, besuchen wir die herrlichen Terracotta Tempel, die im ganzen Städtchen mit den vielen engen Gässchen verteilt sind. Sie sind in einem Stilmix erbaut, mit Elementen aus Bengalen, Orissa und aus dem Islam; die Fassaden zeigen in kleinster Feinarbeit Szenen der Geschichte der Hindu.
Nach ein paar Kilometern sehen wir auch den Grund für die Strassensperre. Da findet eine Wahlveranstaltung mit tausenden von Menschen statt. Ein Helikopter steht auf dem Feld, es muss wohl eine ganz wichtige Partei sein. Später erfahren wir, dass es Modi’s wohl stärkste Partei Indiens war. Bedingt durch unser Schweizer Kreuz hat man vermutlich angenommen, wir seien den Private Medical Service von Modi. Die Durchfahrt durch den Ort der Wahlveranstaltung läuft smooth, man salutiert und macht uns den Weg frei. Ja so ist’s recht!
Viele Kilometer fahren wir nun unter einer grauen Dunstglocke, wir können die Fenster nicht öffnen, es stinkt übel. Überall sind Werke, die Steinkohle verarbeiten und Koks produzieren. Unzählige Kamine rauchen und verpesten die Luft. Häuser und Dächer sind von einer schwarzen Staubschicht überzogen, selbst der Müll, der auf dem Boden liegt, ist nicht mehr so bunt. Nach etwa zwei Stunden sind wir durch und der Himmel lichtet sich wieder.
In Bishnupur, etwa 80 Kilometer vor Kolkata, besuchen wir die herrlichen Terracotta Tempel, die im ganzen Städtchen mit den vielen engen Gässchen verteilt sind. Sie sind in einem Stilmix erbaut, mit Elementen aus Bengalen, Orissa und aus dem Islam; die Fassaden zeigen in kleinster Feinarbeit Szenen der Geschichte der Hindu.
Kalkutta, das heutige Kolkata, erwartet uns. Jesses Maria, wir wissen nicht, was uns geritten hat, in diese Stadt zu fahren. Wahrscheinlich etwas blauäugig, und auch weil wir Gorav, den Freund unseres Schwagers treffen wollen. So fahren wir auf den immer belebteren Strassen Richtung Grossstadt, die zwar grosszügig gebaut, aber im wahrsten Sinne tierisch belebt sind. Überall lungern die heiligen Kühe herum, unzählige überbeladene Busse drängen sich an Tuk Tuks und anderen fahrbaren Untersätzen vorbei. So auch wir. Am Rande des Zentrums steuern wir ein Busparking an, doch die Polizei schickt uns in eine andere Richtung, und wir lassen uns mit dem Verkehrsstrom treiben, mitten ins Verderben, das heisst mitten ins Zentrum von Kolkata. Und das während der abendlichen Rushhour. So zwängen wir uns in einer Runde durch das Zentrum, bis wir endlich nach Stunden und ziemlich erschöpft den Ausgang finden und stadtauswärts fahren. Ohne die gewaltige Polizeipräsenz, die den Verkehr «regelt», wäre das Chaos auf den Strassen perfekt. Bereits in der Dunkelheit finden wir ein grosses Busparking ausserhalb der Stadt.
Eigentlich haben wir die Nase voll von diesem Puff, aber Gorav wünscht uns am nächsten Morgen mit Säcken voller Gemüse aus seinem Garten herzlich in seiner Stadt willkommen. Schon sieht die Welt anders aus und wir fahren mit dem umtriebigen Geschäftsmann ins Zentrum, um Flickzeug für unsere Reifen und anderes fürs Fahrzeug einzukaufen. Wir erfahren von Gorav, dass die Häuser und Appartments in diesem Stadtteil, die einen ziemlichen Renovationsbedarf haben, und da, wo auch er ein Haus besitzt, einen stolzen Kaufpreis von CHF 2400/m2 haben. Gorav parkiert sein Auto an der Strasse. Das heisst, zuerst muss ein illegaler Marktstandbetreiber seinen provisorisch errichteten Stand abräumen, die Autos links und rechts werden dann etwas geschoben, so dass Gorav reinparkieren kann. Die Autos sind hier Stossstange an Stossstange parkiert, und das zu einem Preis von EUR 80/Monat.
Wir erfahren von Gorav auch, dass all die Marktstände und Behausungen, die entlang den Strassen errichtet wurden, illegal sind; illegal in dem Sinne, dass diese auf öffentlichem Grund hausen und geschäften, jedoch keine Steuern oder Mieten bezahlen. Ein Dorn im Auge der offiziellen Geschäfte, die Stadt ist aber offenbar machtlos dagegen.
Wir sehen sehr viele arme Menschen in der Stadt, zerlumpte und verkrüppelte Menschen, die um etwas Geld für Essen betteln. Gorav erzählt, dass es auch hier eine Bettelmafia gibt, die Bettlr zwar arbeiten könnten, aber nicht wollen, und sich ganze Strassenzüge teilen. Schwierig für uns, diese zu unterscheiden. Die wirklich armen Menschen sehen wir, als wir aus der Stadt herausfahren. Sie leben, schlafen am Strassenrand, auf oder unter den Brücken. Der Verkehr rattert nur einen Meter daneben durch. Wir sehen einen schlafenden Mann, «zugedeckt» von fünf schwarzen Hunden, die ihn wärmen. Wir sehen ein Kind, dass in einer verdreckten Kartonschachtel schläft…. Wir haben Skrupel, diese Szenen in Fotos festzuhalten; diese Menschen haben nicht ein Minimum an Privatsphäre.
Eine Fahrt durch das Englische Viertel, durch riesige Parkanlagen, gesäumt von alten Gebäuden aus der Kolonialzeit, vorbei am Victoria Memorial. Als die Engländer 1947 das Land verlassen haben, wurde per Vertrag beschlossen, diesen Stadtteil genau so zu belassen. Es ist das Viertel der Reichen, der Banken, der Politiker.
Wir verabschieden uns von Gorav und verlassen Kolkata Richtung Süden. Nutzen die Zeit, diese Eindrücke nochmals zu durchleben…
Eigentlich haben wir die Nase voll von diesem Puff, aber Gorav wünscht uns am nächsten Morgen mit Säcken voller Gemüse aus seinem Garten herzlich in seiner Stadt willkommen. Schon sieht die Welt anders aus und wir fahren mit dem umtriebigen Geschäftsmann ins Zentrum, um Flickzeug für unsere Reifen und anderes fürs Fahrzeug einzukaufen. Wir erfahren von Gorav, dass die Häuser und Appartments in diesem Stadtteil, die einen ziemlichen Renovationsbedarf haben, und da, wo auch er ein Haus besitzt, einen stolzen Kaufpreis von CHF 2400/m2 haben. Gorav parkiert sein Auto an der Strasse. Das heisst, zuerst muss ein illegaler Marktstandbetreiber seinen provisorisch errichteten Stand abräumen, die Autos links und rechts werden dann etwas geschoben, so dass Gorav reinparkieren kann. Die Autos sind hier Stossstange an Stossstange parkiert, und das zu einem Preis von EUR 80/Monat.
Wir erfahren von Gorav auch, dass all die Marktstände und Behausungen, die entlang den Strassen errichtet wurden, illegal sind; illegal in dem Sinne, dass diese auf öffentlichem Grund hausen und geschäften, jedoch keine Steuern oder Mieten bezahlen. Ein Dorn im Auge der offiziellen Geschäfte, die Stadt ist aber offenbar machtlos dagegen.
Wir sehen sehr viele arme Menschen in der Stadt, zerlumpte und verkrüppelte Menschen, die um etwas Geld für Essen betteln. Gorav erzählt, dass es auch hier eine Bettelmafia gibt, die Bettlr zwar arbeiten könnten, aber nicht wollen, und sich ganze Strassenzüge teilen. Schwierig für uns, diese zu unterscheiden. Die wirklich armen Menschen sehen wir, als wir aus der Stadt herausfahren. Sie leben, schlafen am Strassenrand, auf oder unter den Brücken. Der Verkehr rattert nur einen Meter daneben durch. Wir sehen einen schlafenden Mann, «zugedeckt» von fünf schwarzen Hunden, die ihn wärmen. Wir sehen ein Kind, dass in einer verdreckten Kartonschachtel schläft…. Wir haben Skrupel, diese Szenen in Fotos festzuhalten; diese Menschen haben nicht ein Minimum an Privatsphäre.
Eine Fahrt durch das Englische Viertel, durch riesige Parkanlagen, gesäumt von alten Gebäuden aus der Kolonialzeit, vorbei am Victoria Memorial. Als die Engländer 1947 das Land verlassen haben, wurde per Vertrag beschlossen, diesen Stadtteil genau so zu belassen. Es ist das Viertel der Reichen, der Banken, der Politiker.
Wir verabschieden uns von Gorav und verlassen Kolkata Richtung Süden. Nutzen die Zeit, diese Eindrücke nochmals zu durchleben…
Wir fahren Richtung Süden, es wird immer üppiger grün, es hat immer mehr Gewässer – Flüsse und Seen. Und grüne Reisfelder, soweit das Auge reicht. Nicht nur die Landschaft verändert sich; man merkt, dass die Gegend wohlhabender wird. Die Häuser sind in besserem Zustand, die Strassen werden mehrheitlich besser. Immer mehr christliche Kirchen und Schulen entdecken wir in diesem Gebiet. Unser Ziel ist das Meer, das nicht mehr weit entfernt ist. Kurz vor Konark besuchen wir die wunderschöne Tempelanlage von Bhubaneshwar und geniessen die ruhige Atmosphäre des Gartens. Wir beobachten Menschen beim Meditieren, andere beim morgendlichen Waschritual, und wieder andere bei der Morgengymnastik. Den Sonnentempel von Konark sehen wir uns nur von aussen an; es ist ein Samstag und es hat uns eindeutig zu viele Touristen. Dafür suchen wir uns ein Plätzchen direkt am Meer und werden mit einem kleinen Paradies nur für uns belohnt.
Nach einem kurzen Stopp in Puri – wir dürfen den Jagannath Tempel als Nicht-Hindu leider nicht besichtigen – zieht es uns ins Araku Valley, ein sehr fruchtbares Tal und landschaftlich sehr attraktiv. Wir fahren viele Haarnadelkurven über bewaldete Berge über 1000 Meter Höhe, entdecken Kaffee- und Erdnussplantagen; von hier stammt der bekannte Aruka Bio Kaffee. In diesem Gebiet leben noch Mitglieder der verschiedenen Tribes, die ihre Landwirtschaft pflegen wie anno dazumal. Gepflügt wird nach wie vor mit dem Ochsen, die dort auch die Karren als gängiges Transportmittel ziehen. Auch hier sind es vorwiegend die Frauen, die die Schwerarbeit machen, sei es im Strassenbau oder auf dem Land.
Unser nächstes Ziel ist die 600 km entfernte Grossstadt Hyderabad, welche wir über die Nordroute ansteuern. Die Strassen sind (fast) perfekt, die Landschaft ein Traum; wir befinden uns inmitten von zwei Nationalparks. Die Militärpräsenz in diesem Gebiet ist gross; überall patroullieren bewaffnete Militärs zu Fuss. Wir können uns nur vorstellen, dass sie den Wildbestand vor Wilderern schützen. Es hat immer weniger Verkehr und wir kommen gut vorwärts. Irgendwann wird der Verkehr immer weniger; nur wenige Busse, Roller, ein paar PWs und zig Affen leisten uns Gesellschaft. Etwas ungewohnt in diesem wuseligen Indien. Und plötzlich ploppt auf unserem Navi das Zeichen auf, dass es in 40 km eine Fähre hat. Das ist aber auf unserer Karte nicht drauf und uns schwant nichts Gutes. Eine Fähre und keine LKWs, die uns entgegenkommen? Die Stimmung im Auto kippt leicht und jeder macht sich so seine Gedanken über die möglichen «Horror Szenarien», was wenn….. 250 km zurückfahren, wenn die Fähre nur Tuk Tuks und Kleineres transportiert? Die Alternativroute, die 100 km Holperpiste heisst? Unser 16 Tönner auf einem wackeligen Floss? Elle denkt noch einen Schritt weiter und malt sich aus, wie Nik den Autarko beim Furten im Fluss versenkt… Nach 40 km kommen wir an eine Barriere, der uniformierte Beamte verzieht keine Miene, notiert die Daten unseres Fahrzeugs und hebt die Schranke. Etwas weiter vorne passieren wir eine vierspurige Brücke, die sich noch im Bau befindet. Wir gehören wohl zu den ersten, die diese Brücke passieren und die anschliessende brandneue Strasse befahren dürfen.
Entlang den Strassen sehen wir immer wieder grosse Haufen, die von weitem wie Sandhaufen erscheinen. Es ist aber Reis, der zum Trocknen ausgelegt wurde und nun in Jutesäcke abgefüllt wird.
Entlang von Baumwollfeldern steuern wir das kleine Dorf Palampet mit dem eindrücklichen Ramappa Tempel aus dem 13. Jahrhundert an. Eine wunderbare Tempelanlage im Stil der Kakatiya Architektur, welche mit Schnitzereien in Stein und schwarzem Basalt geschmückt ist.
Entlang den Strassen sehen wir immer wieder grosse Haufen, die von weitem wie Sandhaufen erscheinen. Es ist aber Reis, der zum Trocknen ausgelegt wurde und nun in Jutesäcke abgefüllt wird.
Entlang von Baumwollfeldern steuern wir das kleine Dorf Palampet mit dem eindrücklichen Ramappa Tempel aus dem 13. Jahrhundert an. Eine wunderbare Tempelanlage im Stil der Kakatiya Architektur, welche mit Schnitzereien in Stein und schwarzem Basalt geschmückt ist.
Weiter gehts durch eine sehr attraktive Landschaft, durchsetzt mit riesigen Felsformationen, und sind schon bald in Hyderabad, der Hauptstadt des Bundesstaates Telangana. Die moderne, islamisch geprägte Grossstadt mit heute über 7 Millionen Einwohnern wächst rasant; überall sind Landplots zu kaufen, es entstehen zig Villenstädte in der Agglomeration, Golfplätze etc. Hyderabad ist eines von Indiens IT-Zentren; und wo früher der Handel mit Perlen blühte, wird heute mit Gold- und Silberschmuck gehandelt; Juweliergeschäfte reihen sich eins ans andere.
Es ist ein friedliches Miteinander von Muslimen und Hindu. Wir sehen zwei Frauen, die untergehakt der Strasse entlang schlendern; die eine Muslimin ist komplett verschleiert, ihre Freundin – eine Hindu – bunt gekleidet, bauchfrei, und auch sonst ziemlich viel Haut zeigend. Die Strassen sind grosszügig angelegt und in tadellosem Zustand. Die Masse von fahrbaren Untersätzen, die sich während der Rushhour durch das Zentrum wälzt, crowdy wie in Kolkata. Die Vehikel nähern sich in einem Affentempo auf wenige Zentimeter; und was im Strassenverkehr für uns als sehr sehr knapp gilt, geht für den Inder «doch noch locker» durch. Nik findet Spass an der herausfordernden Fahrweise der Inder. Elle ist am Abend jeweils leicht verspannt...
Es ist ein friedliches Miteinander von Muslimen und Hindu. Wir sehen zwei Frauen, die untergehakt der Strasse entlang schlendern; die eine Muslimin ist komplett verschleiert, ihre Freundin – eine Hindu – bunt gekleidet, bauchfrei, und auch sonst ziemlich viel Haut zeigend. Die Strassen sind grosszügig angelegt und in tadellosem Zustand. Die Masse von fahrbaren Untersätzen, die sich während der Rushhour durch das Zentrum wälzt, crowdy wie in Kolkata. Die Vehikel nähern sich in einem Affentempo auf wenige Zentimeter; und was im Strassenverkehr für uns als sehr sehr knapp gilt, geht für den Inder «doch noch locker» durch. Nik findet Spass an der herausfordernden Fahrweise der Inder. Elle ist am Abend jeweils leicht verspannt...
Für uns geht es nun weiter in den Süden Indiens. Ein Bericht dazu kommt Ende Januar 2020. Wir freuen uns über euren Besuch auf unserer Website.
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