Iran (januar 2019)
«Welcome to Iran. Welcome to my country.»
Das sind so etwa die ersten Sätze, die ein Tourist im Iran hört, wenn ein Kontakt mit Iranern entsteht. Und das kommt dann wirklich mit einem sehr herzlichen Lachen auf dem Gesicht.
Unser Grenzübertritt von der Türkei in den Iran war ein abenteuerlicher Einstieg ins Neuland. Die Anfahrt zur Grenze war gesäumt von einer 18 km langen Kolonne von LKWs, die auf die Abfertigung gewartet haben. Wir wurden informiert, dass diese bis zu 2 Wochen auf die Grenzüberfahrt warten. Ein absoluter Horror und wir hatten fast ein schlechtes Gewissen, als wir mit unserem Autarko an dieser Schlange vorbeigedüst sind.
Kurz vor der Grenze hat uns ein freundlicher und gepflegter Herr vor dem Pförtnerhaus mit ernster Miene um unsere Ausweise gebeten. Und von da an hatten wir nichts mehr selber in der Hand. Was wir für einen Beamten gehalten haben, war natürlich einer der vielen Schlepper, die an der Grenze die ortsunkundigen und der Sprache nicht mächtigen Touristen über den Zoll helfen. Der nette Schlepper hat uns noch sämtliche türkischen Lira (natürlich nicht ohne Selbstnutzen) gewechselt und uns dann zur Polizeikontrolle eskortiert. Diese Polizeikontrolle fand nicht wie bei allen früheren Kontrollen direkt beim Auto statt, sondern wir mussten persönlich in das Polizeigebäude. Und was wir da vorgefunden haben, stelle man sich wie folgt vor: Ein lautes Geschrei, vor uns eine etwa 30 Meter lange Menschenkolonne, 3-4 spurig, das heisst schätzungsweise 150 Männer, alle sehr sehr dunkel und ebenso behaart. Wir wussten nicht, sind es Türken, die über die Grenze wollen, oder Iraner, die ins Heimatland zurück möchten. Am Anfang dieser Kolonne war ein riesiges Gitter in der Halle, in der Mitte ein vergitterter 80 cm breiter Durchgang, so eine Art Kuhdurchgang, und vor diesem Durchgang Männer, die sich an das Gitter klammerten, damit ja keiner sich vordrängen kann. Und dann wurde das Geschrei noch lauter. Nämlich dann, als sich ein Greis mit grossem Rucksack, sehr dünn und an zwei Krücken, von der Seite her reindrängte und sich ebenfalls ans Gitter krallte. Ein wüstes Geschrei und Drängen, der Greis hat noch lauter geschrien als alle anderen, und nach etwa 15 Minuten hatte auch er sich wacker in den Kuhtunnel gedrängt. Als auch wir dann endlich drin und die nachfolgende Polizeikontrolle durch waren, wurden wir getrennt, und zwar ganz rasch. Nik musste zurück zum Auto, Gabrièle – hüsch ein Kopftuch übergeworfen, man möchte schliesslich nicht schon zu Beginn etwas falsch machen – mit den stark Behaarten durch die Passkontrolle. Freundlicherweise hat man sie aber an den starrenden Männern vorbeigeführt, wo der leuchtend rote Schweizer Pass dann gleich durch zwei Kontrolleure gründlicher geprüft wurde als alle anderen, und sie ein weiterer Schlepper sehr gastfreundlich in Empfang nahm und das Warten auf Nik mit Tee und Smalltalk auf Englisch versüsste. Auf der iranischen Seite ist Nik dann nach etwa 90 Minuten auch erschienen und die Zollkontrolle war wohl etwa die kürzeste, die wir auf unseren Reisen je erlebt haben. Schnell wurde dem Datasheet Nik’s Beruf entnommen, der von da an lauthals nur noch Mister Doktor genannt wurde. Und schon hatten diverse Beamte ein Wehwehchen, an erster Stelle der Chef des Zollamts. Es wurde ein Tisch freigemacht, die Stempel sind geflogen und der Chef flachgelegt. Weitere fünf Patienten folgten. Von da an war für uns der Weg in den Iran frei. Ein kurzer Blick in das Wageninnere (wohl aus purer Neugier) vom untersten Tritt aus, keine Frage nach Alkohol, Drogen, Medikamenten, Waffen… Rein gar nichts. Das Ganze hat grad mal knappe 3 Stunden gedauert.
Gemütlich sind wir Richtung Tabriz gefahren. Die Landschaft bis zu dieser Grossstadt hat uns nicht sonderlich gefallen, das Wetter war trüb…. Wir mussten uns wohl einfach zuerst zurechtfinden in diesem Land, in dem wir nichts lesen können, wo was ist, was wieviel kostet, und über das die Medien auch so viel Schlechtes verbreiten. Ganz schnell haben wir gelernt, uns mit den Händen zu verständigen, mit den Fingern zu zählen, mit einem Lächeln zu kommunizieren. Und immer wieder dieses «Welcome to Iran».
In Tabriz sind wir dann so richtig warm geworden mit dem Land. Wohl, weil uns diese sehr grosse, moderne Stadt gefällt. Da war Mohamed, der uns ein sehr herzliches Willkommen in der Stadt geboten hat und mit uns von Shop zu Shop marschiert ist, damit wir zu einer Telefonkarte kamen. Und da war Erfan, der dafür gesorgt hat, dass wir beim Geld wechseln den besten Kurs erhalten (natürlich ebenso nicht ohne Selbstnutzen; der Wechsler war sein Biolehrer). Das Geld wechseln für ausländische Touristen ist nämlich so eine Sache. Da gibt es den offiziellen Bankenkurs, und dann gibt es den iranischen Strassentauschkurs, und der ist da im Iran ganz legal. Was da genau dahinter steckt und wie es funktioniert, weiss der Geier. Tatsache ist, dass man mit dem iranischen Strassentauschkurs drei Mal (!) mehr iranische Rial bzw. Toman kriegt. Und der Witz ist, dass die eine iranische Bank, auf der wir waren, unser Geld gar nicht wechseln wollte und uns auf die Strasse schickte.
Überhaupt gibt es im Iran preislich ganz frohe Überraschungen. Die Metro zum Beispiel in Tabriz war für uns immer gratis. An den Mautstationen auf der Autobahn hat man uns bis auf einmal durchgewunken, als wir erwähnt haben, dies sei ein Caravan und wir aus der Schweiz. Der Liter Diesel kostet gerade mal 4 – 6 Cent. Ebenso die Früchte, Orangen, Mandarinen 20 Cent das Kilo, das Taxi über 15 km 1 Dollar.
Das sind so etwa die ersten Sätze, die ein Tourist im Iran hört, wenn ein Kontakt mit Iranern entsteht. Und das kommt dann wirklich mit einem sehr herzlichen Lachen auf dem Gesicht.
Unser Grenzübertritt von der Türkei in den Iran war ein abenteuerlicher Einstieg ins Neuland. Die Anfahrt zur Grenze war gesäumt von einer 18 km langen Kolonne von LKWs, die auf die Abfertigung gewartet haben. Wir wurden informiert, dass diese bis zu 2 Wochen auf die Grenzüberfahrt warten. Ein absoluter Horror und wir hatten fast ein schlechtes Gewissen, als wir mit unserem Autarko an dieser Schlange vorbeigedüst sind.
Kurz vor der Grenze hat uns ein freundlicher und gepflegter Herr vor dem Pförtnerhaus mit ernster Miene um unsere Ausweise gebeten. Und von da an hatten wir nichts mehr selber in der Hand. Was wir für einen Beamten gehalten haben, war natürlich einer der vielen Schlepper, die an der Grenze die ortsunkundigen und der Sprache nicht mächtigen Touristen über den Zoll helfen. Der nette Schlepper hat uns noch sämtliche türkischen Lira (natürlich nicht ohne Selbstnutzen) gewechselt und uns dann zur Polizeikontrolle eskortiert. Diese Polizeikontrolle fand nicht wie bei allen früheren Kontrollen direkt beim Auto statt, sondern wir mussten persönlich in das Polizeigebäude. Und was wir da vorgefunden haben, stelle man sich wie folgt vor: Ein lautes Geschrei, vor uns eine etwa 30 Meter lange Menschenkolonne, 3-4 spurig, das heisst schätzungsweise 150 Männer, alle sehr sehr dunkel und ebenso behaart. Wir wussten nicht, sind es Türken, die über die Grenze wollen, oder Iraner, die ins Heimatland zurück möchten. Am Anfang dieser Kolonne war ein riesiges Gitter in der Halle, in der Mitte ein vergitterter 80 cm breiter Durchgang, so eine Art Kuhdurchgang, und vor diesem Durchgang Männer, die sich an das Gitter klammerten, damit ja keiner sich vordrängen kann. Und dann wurde das Geschrei noch lauter. Nämlich dann, als sich ein Greis mit grossem Rucksack, sehr dünn und an zwei Krücken, von der Seite her reindrängte und sich ebenfalls ans Gitter krallte. Ein wüstes Geschrei und Drängen, der Greis hat noch lauter geschrien als alle anderen, und nach etwa 15 Minuten hatte auch er sich wacker in den Kuhtunnel gedrängt. Als auch wir dann endlich drin und die nachfolgende Polizeikontrolle durch waren, wurden wir getrennt, und zwar ganz rasch. Nik musste zurück zum Auto, Gabrièle – hüsch ein Kopftuch übergeworfen, man möchte schliesslich nicht schon zu Beginn etwas falsch machen – mit den stark Behaarten durch die Passkontrolle. Freundlicherweise hat man sie aber an den starrenden Männern vorbeigeführt, wo der leuchtend rote Schweizer Pass dann gleich durch zwei Kontrolleure gründlicher geprüft wurde als alle anderen, und sie ein weiterer Schlepper sehr gastfreundlich in Empfang nahm und das Warten auf Nik mit Tee und Smalltalk auf Englisch versüsste. Auf der iranischen Seite ist Nik dann nach etwa 90 Minuten auch erschienen und die Zollkontrolle war wohl etwa die kürzeste, die wir auf unseren Reisen je erlebt haben. Schnell wurde dem Datasheet Nik’s Beruf entnommen, der von da an lauthals nur noch Mister Doktor genannt wurde. Und schon hatten diverse Beamte ein Wehwehchen, an erster Stelle der Chef des Zollamts. Es wurde ein Tisch freigemacht, die Stempel sind geflogen und der Chef flachgelegt. Weitere fünf Patienten folgten. Von da an war für uns der Weg in den Iran frei. Ein kurzer Blick in das Wageninnere (wohl aus purer Neugier) vom untersten Tritt aus, keine Frage nach Alkohol, Drogen, Medikamenten, Waffen… Rein gar nichts. Das Ganze hat grad mal knappe 3 Stunden gedauert.
Gemütlich sind wir Richtung Tabriz gefahren. Die Landschaft bis zu dieser Grossstadt hat uns nicht sonderlich gefallen, das Wetter war trüb…. Wir mussten uns wohl einfach zuerst zurechtfinden in diesem Land, in dem wir nichts lesen können, wo was ist, was wieviel kostet, und über das die Medien auch so viel Schlechtes verbreiten. Ganz schnell haben wir gelernt, uns mit den Händen zu verständigen, mit den Fingern zu zählen, mit einem Lächeln zu kommunizieren. Und immer wieder dieses «Welcome to Iran».
In Tabriz sind wir dann so richtig warm geworden mit dem Land. Wohl, weil uns diese sehr grosse, moderne Stadt gefällt. Da war Mohamed, der uns ein sehr herzliches Willkommen in der Stadt geboten hat und mit uns von Shop zu Shop marschiert ist, damit wir zu einer Telefonkarte kamen. Und da war Erfan, der dafür gesorgt hat, dass wir beim Geld wechseln den besten Kurs erhalten (natürlich ebenso nicht ohne Selbstnutzen; der Wechsler war sein Biolehrer). Das Geld wechseln für ausländische Touristen ist nämlich so eine Sache. Da gibt es den offiziellen Bankenkurs, und dann gibt es den iranischen Strassentauschkurs, und der ist da im Iran ganz legal. Was da genau dahinter steckt und wie es funktioniert, weiss der Geier. Tatsache ist, dass man mit dem iranischen Strassentauschkurs drei Mal (!) mehr iranische Rial bzw. Toman kriegt. Und der Witz ist, dass die eine iranische Bank, auf der wir waren, unser Geld gar nicht wechseln wollte und uns auf die Strasse schickte.
Überhaupt gibt es im Iran preislich ganz frohe Überraschungen. Die Metro zum Beispiel in Tabriz war für uns immer gratis. An den Mautstationen auf der Autobahn hat man uns bis auf einmal durchgewunken, als wir erwähnt haben, dies sei ein Caravan und wir aus der Schweiz. Der Liter Diesel kostet gerade mal 4 – 6 Cent. Ebenso die Früchte, Orangen, Mandarinen 20 Cent das Kilo, das Taxi über 15 km 1 Dollar.
Das Autofahren in den Städten Irans ist ein Erlebnis für sich. Da werden aus zwei offiziellen Spuren ganz schnell einmal drei oder vier gemacht. Und der iranische Autofahrer lässt aber auch gar keine Möglichkeit aus, sich in eine sich bietende Lücke zu drängen. So freundlich der Iraner ausserhalb seiner Karre ist, so intolerant, ja rücksichtslos ist er im Strassenverkehr, und zwar gegenüber seinen Landsleuten, und auch gegenüber einem Touristen; da wird keine Ausnahme gemacht und erbarmungslos drauflosgefahren.
Von Tabriz weiter ging es mit einigen Zwischenstopps über Ardabil an die Küste des Kaspischen Meers, die uns sehr enttäuscht hat. Die Küste hat uns überhaupt nicht gefallen, und wir haben da zum wiederholten Mal realisiert, dass das Land ein immenses Abfallproblem hat. So haben wir die moderne Stadt Rasht am Meer am nächsten Morgen verlassen und waren am Nachmittag bereits wieder im Elbrus Gebirge auf über 2'000 Meter Höhe im Schnee. Über Takht e-Soleyman sind wir weiter nach Qazvin, einer Stadt mit einer riesigen, prächtig restaurierten Karawanserei, die traditionelle Handwerksbetriebe, Ateliers von jungen iranischen Künstlern und sehr schöne Läden beherbergt.
Von Tabriz weiter ging es mit einigen Zwischenstopps über Ardabil an die Küste des Kaspischen Meers, die uns sehr enttäuscht hat. Die Küste hat uns überhaupt nicht gefallen, und wir haben da zum wiederholten Mal realisiert, dass das Land ein immenses Abfallproblem hat. So haben wir die moderne Stadt Rasht am Meer am nächsten Morgen verlassen und waren am Nachmittag bereits wieder im Elbrus Gebirge auf über 2'000 Meter Höhe im Schnee. Über Takht e-Soleyman sind wir weiter nach Qazvin, einer Stadt mit einer riesigen, prächtig restaurierten Karawanserei, die traditionelle Handwerksbetriebe, Ateliers von jungen iranischen Künstlern und sehr schöne Läden beherbergt.
Teheran haben wir aussen vor gelassen (das behalten wir uns für unsere Rückreise nach dem Oman vor) und haben Halt in Qom gemacht. Mit gemischten Gefühlen haben wir die Stadt angefahren, wohl wissend, dass dies eine sehr konservative und nach Maschad die zweitwichtigste Pilgerstätte im Iran ist. Auch hier wurden wir positiv überrascht. Wohl war Gabrièle weit und breit die einzige Frau ohne schwarzen Tschador, doch auch in Qom fühlten wir uns als "Westler" willkommen. |
Mit dem Ziel, ein erstes Mal die Wüste zu sehen, haben wir die Oasenstadt Kashan am Rande der Wüste angefahren, eine sehr moderne, aufgeschlossene und lebendige Stadt, in der es einiges zu sehen gibt…
Der Persische Garten des Amir Kabir, die wunderschönen historischen persischen Häuser mit ihren Innenhöfen und plätschernden Brunnen, der alte, mystisch anmutende Bazar mit seinen Handwerksbetrieben und Künstlerateliers, der noch unberührt von jeglichen Modernisierungen ist… Zauberhaft.
Der Persische Garten des Amir Kabir, die wunderschönen historischen persischen Häuser mit ihren Innenhöfen und plätschernden Brunnen, der alte, mystisch anmutende Bazar mit seinen Handwerksbetrieben und Künstlerateliers, der noch unberührt von jeglichen Modernisierungen ist… Zauberhaft.
Pure Lebensfreude in Kashan...
Und dann ging es los. In die Wüste Dasht E-Kavir, genau in die Maranjab. Und was so friedlich begann…
Maranjab, das Wüstenabenteuer – oder unser wüstes Abenteuer
An einem prächtigen Morgen sind wir in die nahe Wüste aufgebrochen. Nicht den direkten Weg aus Kashan, der einer Autobahn aus Sand gleicht, sondern von Süden her über Abouzeyd Abad, sind wir etwa 100 km auf Sandpisten durch die Wüste, zum Teil entlang von wunderschönen Dünen gefahren. Die Wüste gehörte uns, keine Menschenseele weit und breit.
Wir waren ausser uns vor Freude, als wir das erste Kamel mit Baby gesichtet haben. Selbstverständlich haben wir gleich geschaut, was unser Kühlschrank an Salatreserven zu bieten hat. Etwas später haben wir dann einen Brunnen gefunden und wollten das Steinbecken für die Kamele, die wir in weiter Ferne gesehen haben, füllen. Kaum ist der erste Kübel Wasser ins Becken geflossen, kam schon das erste Kamel angetrampelt. Kamele haben offenbar einen guten Riecher über sehr weite Distanzen, und es hat auch schnell die Runde gemacht, dass es hier etwas zu Saufen gibt. Schlussendlich waren es Zwölf plus das Baby. Nik hat nach 20 Eimern dann schnell zur elektrischen Wasserpumpe gewechselt, da bei so vielen Kamelen doch eine ganze Menge zusammenkommt.
An einem prächtigen Morgen sind wir in die nahe Wüste aufgebrochen. Nicht den direkten Weg aus Kashan, der einer Autobahn aus Sand gleicht, sondern von Süden her über Abouzeyd Abad, sind wir etwa 100 km auf Sandpisten durch die Wüste, zum Teil entlang von wunderschönen Dünen gefahren. Die Wüste gehörte uns, keine Menschenseele weit und breit.
Wir waren ausser uns vor Freude, als wir das erste Kamel mit Baby gesichtet haben. Selbstverständlich haben wir gleich geschaut, was unser Kühlschrank an Salatreserven zu bieten hat. Etwas später haben wir dann einen Brunnen gefunden und wollten das Steinbecken für die Kamele, die wir in weiter Ferne gesehen haben, füllen. Kaum ist der erste Kübel Wasser ins Becken geflossen, kam schon das erste Kamel angetrampelt. Kamele haben offenbar einen guten Riecher über sehr weite Distanzen, und es hat auch schnell die Runde gemacht, dass es hier etwas zu Saufen gibt. Schlussendlich waren es Zwölf plus das Baby. Nik hat nach 20 Eimern dann schnell zur elektrischen Wasserpumpe gewechselt, da bei so vielen Kamelen doch eine ganze Menge zusammenkommt.
Übernachtet haben wir auf einer Düne unter klarem Sternenhimmel bei Minus-Temperaturen, mit herrlichem Blick auf den riesigen Salzsee, den wir uns am darauffolgenden Tag etwas aus der Nähe anschauen wollten.
Am darauffolgenden Morgen, bei prächtigem Sonnenschein, haben wir die Strasse Richtung Salzsee genommen und wollten dann zu Fuss weiter. Irgendwie hatten wir dann doch keine Lust, diese lange Distanz zu laufen, nur um auf dem See zu sein, und haben uns entschieden, mit dem Auto entlang dem vorgegebenen Weg wieder Richtung Dünen zu fahren. Nach einer kurzen Weile dann das Desaster.
Am darauffolgenden Morgen, bei prächtigem Sonnenschein, haben wir die Strasse Richtung Salzsee genommen und wollten dann zu Fuss weiter. Irgendwie hatten wir dann doch keine Lust, diese lange Distanz zu laufen, nur um auf dem See zu sein, und haben uns entschieden, mit dem Auto entlang dem vorgegebenen Weg wieder Richtung Dünen zu fahren. Nach einer kurzen Weile dann das Desaster.
Wir sind mit einem Hinterrad vollständig eingebrochen!
Nach Überwindung des ersten Schocks und einer Begutachtung der misslichen Situation wurden Schaufeln und die Vetter Kissen ausgepackt. Und gebuddelt. Unermüdlich von 11 Uhr bis zur vollständigen Dunkelheit um 18 Uhr. Leider gehörte die Wüste Maranjab auch an diesem Tag alleine uns. Keine Menschenseele weit und breit. Es war Dienstag; wäre dies an einem Donnerstag oder Freitag passiert, hätte es da von Offroadern gewimmelt. Gaffer hatten wir einzig in der Gestalt der Kamele. Man kommt sich ganz schnell schrecklich alleine vor in so einer Wüste.
Schlussendlich hatten wir das Fahrzeug am Abend in der Horizontalen und den Untergrund mit Holz, Sandblechen, etc. stabilisiert und konnten so – hundemüde wie wir waren – wenigstens darin schlafen.
Am nächsten Morgen wurde die Lage nochmals geprüft und wir sind mit einem guten Gefühl gestartet. Vor uns lag die schmale, aber stabil aussehende Strasse zurück zu den Dünen. Distanz bis zum Camp geschätzte 250 Meter.
Keine 10 Meter weit sind wir gekommen. Taff ! Und das Fahrzeug in bedrohlicher Schieflage. Es war uns klar, dass wir so nicht ohne fremde Hilfe wieder rauskommen. Die Hilfe ist dann im Verlaufe des Nachmittags in Form von 2 Jeeps und 3 Helfern gekommen. Garage und Motorradlift wurden geräumt, Ersatzräder demontiert, um das Gewicht zu verringern.
Shit happens. Sometimes twice! Beim Rutschen des Fahrzeugs und durch die Schieflage ist uns auch noch ein Reifen von der Felge gerutscht, weil der Luftdruck reduziert war. Es blieb uns wirklich auch gar nichts erspart.
Da Regen angesagt war, haben Alireza, Saeed und Nik fast die ganze Nacht durchgearbeitet, gegraben, stabilisiert, ein paar Meter vorwärts, gegraben…. Und immer wieder ist er eingebrochen bis auf die Achsen. Mal auf die eine, dann wieder auf die andere Seite. Ganze 3 Stunden geschlafen wurde in einer 30 km entfernten Karawanserei auf mit Teppichen belegten Holzgestellen. Zum Glück hatten wir unsere Schlafsäcke dabei. Es war bitterkalt in der Nacht.
Der dritte Tag war kalt, bedeckt, und es wurde heftiger Regen mit Sturm im Verlaufe des Tages prophezeit. Mit 5 Fahrzeugen wurde geschleift, gezogen, Meter um Meter, um dann gleich darauf wieder zur Schaufel greifen zu müssen, weil der Autarko immer wieder eingesackt ist. Holz wurde aus Kashan geliefert, um das Fahrzeug zu unterlegen und eine Art Strasse bis zu den Dünen zu bauen. Das ging gut bis etwa 10 Meter vor dem Ziel, als das Fahrzeug erneut eingebrochen und in die bedrohlichste Schieflage ever gelangt ist. Er musste nun auch von der Seite her stabilisiert werden. Schwierig, da der Untergrund auf beiden Seiten nicht fest genug war.
Als dann auch noch der heftige Gewittersturm mit Hagel eingesetzt hat, wurde die Übung für diesen Tag abgebrochen.
Nach Überwindung des ersten Schocks und einer Begutachtung der misslichen Situation wurden Schaufeln und die Vetter Kissen ausgepackt. Und gebuddelt. Unermüdlich von 11 Uhr bis zur vollständigen Dunkelheit um 18 Uhr. Leider gehörte die Wüste Maranjab auch an diesem Tag alleine uns. Keine Menschenseele weit und breit. Es war Dienstag; wäre dies an einem Donnerstag oder Freitag passiert, hätte es da von Offroadern gewimmelt. Gaffer hatten wir einzig in der Gestalt der Kamele. Man kommt sich ganz schnell schrecklich alleine vor in so einer Wüste.
Schlussendlich hatten wir das Fahrzeug am Abend in der Horizontalen und den Untergrund mit Holz, Sandblechen, etc. stabilisiert und konnten so – hundemüde wie wir waren – wenigstens darin schlafen.
Am nächsten Morgen wurde die Lage nochmals geprüft und wir sind mit einem guten Gefühl gestartet. Vor uns lag die schmale, aber stabil aussehende Strasse zurück zu den Dünen. Distanz bis zum Camp geschätzte 250 Meter.
Keine 10 Meter weit sind wir gekommen. Taff ! Und das Fahrzeug in bedrohlicher Schieflage. Es war uns klar, dass wir so nicht ohne fremde Hilfe wieder rauskommen. Die Hilfe ist dann im Verlaufe des Nachmittags in Form von 2 Jeeps und 3 Helfern gekommen. Garage und Motorradlift wurden geräumt, Ersatzräder demontiert, um das Gewicht zu verringern.
Shit happens. Sometimes twice! Beim Rutschen des Fahrzeugs und durch die Schieflage ist uns auch noch ein Reifen von der Felge gerutscht, weil der Luftdruck reduziert war. Es blieb uns wirklich auch gar nichts erspart.
Da Regen angesagt war, haben Alireza, Saeed und Nik fast die ganze Nacht durchgearbeitet, gegraben, stabilisiert, ein paar Meter vorwärts, gegraben…. Und immer wieder ist er eingebrochen bis auf die Achsen. Mal auf die eine, dann wieder auf die andere Seite. Ganze 3 Stunden geschlafen wurde in einer 30 km entfernten Karawanserei auf mit Teppichen belegten Holzgestellen. Zum Glück hatten wir unsere Schlafsäcke dabei. Es war bitterkalt in der Nacht.
Der dritte Tag war kalt, bedeckt, und es wurde heftiger Regen mit Sturm im Verlaufe des Tages prophezeit. Mit 5 Fahrzeugen wurde geschleift, gezogen, Meter um Meter, um dann gleich darauf wieder zur Schaufel greifen zu müssen, weil der Autarko immer wieder eingesackt ist. Holz wurde aus Kashan geliefert, um das Fahrzeug zu unterlegen und eine Art Strasse bis zu den Dünen zu bauen. Das ging gut bis etwa 10 Meter vor dem Ziel, als das Fahrzeug erneut eingebrochen und in die bedrohlichste Schieflage ever gelangt ist. Er musste nun auch von der Seite her stabilisiert werden. Schwierig, da der Untergrund auf beiden Seiten nicht fest genug war.
Als dann auch noch der heftige Gewittersturm mit Hagel eingesetzt hat, wurde die Übung für diesen Tag abgebrochen.
Auf dem Weg zur Karawanserei konnte Nik dann doch noch etwas zurückgeben… Er hat Ramin mit seinem 60 Tonnen (!) schweren LKW, der einen Transport von der nahegelegenen Salzmine gemacht hat, rausgezogen, der neben der Hauptstrasse steckengeblieben ist. Dieser war darüber so glücklich, dass er unsere Vorderachse (gebrochen war das vordere Differential mit der gesamten Steckachse) soweit fahrtauglich gemacht hat, dass wir damit in die von ihm empfohlene nächste Werkstatt in Isfahan fahren konnten. Ein Beweis mehr, dass Geben und Nehmen immer zusammengehören. Am nächsten Tag waren übrigens – so haben wir erfahren – mehrere Jeeps sowie Busse im Sand festgefahren.
Da an diesem 4. Tag bereits das iranische Wochenende war, waren sehr viele interessierte «Besucher» an Ort. Die Sensation schaffte es in die Zeitungen von Kashan und Isfahan sowie auf Instagram mit gleichentags bereits über 3'000 Likes. Leider haben wir damit ungewollte und traurige Berühmtheit erlangt. |
Zurück bleibt ein ziemliches Schlam(m)assel über viele Meter, das wir in der Wüste Maranjab angerichtet haben.
Zurück bleibt eine unendliche Dankbarkeit an die Helfer, die unermüdlich dran geblieben sind, die uns ermuntert und auch beruhigt haben.
Zurück bleibt auch eine Familie, die uns Wärme und Schutz geboten hat, als es uns wirklich nicht gut ging, und die wir unter Tränen in der Wüste zurückgelassen haben.
Auf gings nach Isfahan, eine Stadt aus 1001 Nacht. Hier war es dann auch wesentlich wärmer, zumal am Tag. Vier Tage haben wir im Hinterhof einer Garage verbracht, wo die Vorderachse behelfsmässig repariert wurde. Teile von Mercedes wurden auf unsere Bedürfnisse geändert und verwendet, einzelne Teile wurden extra angefertigt.
Versüsst hat uns der Aufenthalt ein alter Mann, der uns jeden Morgen das Frühstück gebracht hat, kaum waren unsere Storen oben, sowie drei Iraner, die gleich um die Ecke ihre Werkstatt für Arbeiten an Offroad- und Rennfahrzeugen hatten. Mit ihnen haben wir einen «Grossteil unserer Freizeit» in Isfahan verbracht, sind am iranischen Sonntag in die Berge gefahren, und haben das Ritual des iranischen Picknicks mit 27 Iranern erfahren.
Übrigens… der Iraner ist völlig Picknick verrückt, er picknickt zu jeder Zeit und überall, wo es ihm grad danach ist; sei es gleich auf dem Parkplatz hinter, vor oder neben seinem Auto, sei es mitten auf dem Trottoir oder am Rand der Autobahn, es kann aber auch inmitten eines Roundabouts sein… Da wird zuerst die faltbare Decke oder der Teppich installiert, der fixer Bestandteil im Kofferraum eines jeden Autos ist. Und am Wochenende werden dazu auch gleich die Zelte aufgeschlagen, an eben den besagten Orten.
Übrigens… der Iraner ist völlig Picknick verrückt, er picknickt zu jeder Zeit und überall, wo es ihm grad danach ist; sei es gleich auf dem Parkplatz hinter, vor oder neben seinem Auto, sei es mitten auf dem Trottoir oder am Rand der Autobahn, es kann aber auch inmitten eines Roundabouts sein… Da wird zuerst die faltbare Decke oder der Teppich installiert, der fixer Bestandteil im Kofferraum eines jeden Autos ist. Und am Wochenende werden dazu auch gleich die Zelte aufgeschlagen, an eben den besagten Orten.
Umständehalber haben wir Isfahan nur kurz besucht, mit der Absicht, auf unserer Rückreise noch einmal mal zurückzukehren. Auch die Städte Shiraz, Yazd und Sehenswürdigkeiten wie Persepolis etc. warten auf unserem Heimweg auf uns. Ein «notdürftig» repariertes Fahrzeug hat unsere Lust auf Besichtigungen arg gebremst; wir wollten so rasch als möglich in eine offizielle MAN Garage für einen gründlichen Check. Die nächste ist in Dubai.
In einer zweiten Etappe wollen wir auch den Nord-Westen des Irans erkunden; im Januar war es uns dazu einfach zu kalt. |
In Isfahan zurück lassen wir drei Freunde, Ingenieure und leidenschaftliche Freaks mit einer Werkstatt für alles, was mit Offroad Fahrzeugen zu tun hat sowie für das Tuning von Rennfahrzeugen und deren Motoren.
Pouya - Tüftler und Erfinder (+98 913 26 98 673) Arvin - Konstrukteur und Umsetzer (+98 913 11 98 693) Vrej - der Vernünftige, hält alles unter Kontrolle, schaut, dass nichts aus dem Ruder läuft (+98 913 21 26 399) Adresse: Amir Kabir (Shahpur Jadid), Industrial Zone Moshiraldole Street (after first cross, Haygaz Welding Shop or Arvin Shop) Wärmstens zu empfehlen! |
Auf schnellstem Weg haben wir die 1’000 km quer durch die eher unattraktive Wüste nach Bandar Abbas zurückgelegt, wo wir die Fähre nach Sharjah, einer Stadt neben Dubai, genommen haben.
Bandar Abbas – eine sehr lebendige, farbenfrohe Stadt. Farbenfroh deshalb, weil die Menschen hier auch ganz anders angezogen sind als nordseits der Wüste, die wir durchfahren haben. Schwarze Tschadors sieht man hier nur selten, dafür ist die für uns seltsam anmutende Gesichtsmaske sehr verbreitet. Frauen tragen bunte, mehrlagige Tücher, Männer Tuniken und Schalwaren. Die Vermischung mit Pakistan, Afghanistan, Indien ist hier deutlich zu sehen.
Bandar Abbas – eine sehr lebendige, farbenfrohe Stadt. Farbenfroh deshalb, weil die Menschen hier auch ganz anders angezogen sind als nordseits der Wüste, die wir durchfahren haben. Schwarze Tschadors sieht man hier nur selten, dafür ist die für uns seltsam anmutende Gesichtsmaske sehr verbreitet. Frauen tragen bunte, mehrlagige Tücher, Männer Tuniken und Schalwaren. Die Vermischung mit Pakistan, Afghanistan, Indien ist hier deutlich zu sehen.
Bandar Abbas – Zollabfertigung und Überfahrt nach Dubai
Die Zollabfertigung für die Fährüberfahrt nach Dubai/Sharja ist ein Kapitel für sich.
Es war Montagvormittag, die Fähre ging am Montagabend. Wir waren die einzigen Touristen im ganzen Hafen und haben uns mit einigen Vorkenntnissen aus dem Internet an den «Ämtermarsch» gewagt - Hafenpolizei, diverse Abwicklungsstellen und deren Zahlstationen, Zollbehörde… Kaum war das Carnet de Passage abgestempelt, haben wir erfahren, dass die Fähre am Abend storniert wurde und die nächste erst am Mittwochabend geht. Ja ob wir denn in dieser Zeit im Fahrzeug wohnen und schlafen dürften? Nein, das gehe nicht. Durch das Ausstempeln des CdP wäre das Auto aus dem Iran ausgeführt und käme nun direkt in die Freihandelszone. Wir dürften nun noch unsere Sachen rausnehmen und dann… Nach 2 Stunden Umherirren hat zum Glück Siroos unseren Weg gekreuzt. Siroos ist "Agent" im Hafen von Bandar Abbas und hat uns geholfen, dass wir unser Fahrzeug für die zwei Tage trotzdem aus dem Hafen ausführen durften. Nach unzähligen Gesuchen bei Hafenpolizei, Hafenmeister, Auslandpolizei, Hafendirektion etc. hatten wir einen Wisch in Farsi mit diversen Stempeln und Unterschriften in der Hand, der uns erlaubte, aus dem Hafen rauszufahren. Da haben wir auch realisiert, dass wir uns das weitere Prozedere in zwei Tagen nicht ohne Siroos antun möchten und haben ihn für Mittwoch gebucht.
Aus purer Panik, am Mittwoch keinen Platz mehr auf der Fähre zu haben (unser Visum für den Iran wäre am Donnerstag abgelaufen), sind wir schnurstracks zur Fährgesellschaft VALFAJR in Bandar Abbas Stadt gefahren, um Tickets für uns und den Autarko zu kaufen. Wir staunten nicht schlecht, als wir Siroos auch dort angetroffen haben. Unsere Sorge sei doch etwas übertrieben, meinte er. Wir aber sagten nach gut schweizerischer Art, sicher ist sicher.
Die Zeit in Bandar Abbas haben wir am Rand eines Parks am Meer genutzt, um unsere Wäsche zu waschen und das Auto nach dem Desaster in der Wüste gründlich zu reinigen. Auf der Suche nach einer Zapfstelle, um unseren Wassertank wieder zu füllen, ist uns am Abend Mehdi wieder über den Weg gelaufen, der uns mit seiner kleinen Tochter am Nachmittag bereits besucht hat, und uns angeboten hat, gutes Wasser bei ihm zu Hause zu tanken. Eine weitere sehr schöne letzte Begegnung im Iran.
Am Mittwoch haben wir uns wie vereinbart mit Siroos am Hafen getroffen und alles ging für uns ganz reibungslos über die Bühne; keine Kontrolle der Fahrgestellnummer, keine Zollkontrolle… Siroos hat wohl alles im Hintergrund gemanagt. Einzig die ewige 12 Stunden lange Warterei in dem sehr unattraktiven Hafen war mühsam. Unsere Angst, keinen Platz auf der Fähre zu haben, war übrigens wirklich unbegründet. Unser Auto war nebst zwei Containern das einzige. Es war uns erlaubt, im Fahrzeug zu übernachten; zum Glück, es wurden nämlich keine Kabinen angeboten. Da die Fähre relativ klein war, war der Wellengang trotz ruhiger See deutlich zu spüren. Es war uns am Morgen nicht nach Frühstück zumute.
Die Zollabfertigung für die Fährüberfahrt nach Dubai/Sharja ist ein Kapitel für sich.
Es war Montagvormittag, die Fähre ging am Montagabend. Wir waren die einzigen Touristen im ganzen Hafen und haben uns mit einigen Vorkenntnissen aus dem Internet an den «Ämtermarsch» gewagt - Hafenpolizei, diverse Abwicklungsstellen und deren Zahlstationen, Zollbehörde… Kaum war das Carnet de Passage abgestempelt, haben wir erfahren, dass die Fähre am Abend storniert wurde und die nächste erst am Mittwochabend geht. Ja ob wir denn in dieser Zeit im Fahrzeug wohnen und schlafen dürften? Nein, das gehe nicht. Durch das Ausstempeln des CdP wäre das Auto aus dem Iran ausgeführt und käme nun direkt in die Freihandelszone. Wir dürften nun noch unsere Sachen rausnehmen und dann… Nach 2 Stunden Umherirren hat zum Glück Siroos unseren Weg gekreuzt. Siroos ist "Agent" im Hafen von Bandar Abbas und hat uns geholfen, dass wir unser Fahrzeug für die zwei Tage trotzdem aus dem Hafen ausführen durften. Nach unzähligen Gesuchen bei Hafenpolizei, Hafenmeister, Auslandpolizei, Hafendirektion etc. hatten wir einen Wisch in Farsi mit diversen Stempeln und Unterschriften in der Hand, der uns erlaubte, aus dem Hafen rauszufahren. Da haben wir auch realisiert, dass wir uns das weitere Prozedere in zwei Tagen nicht ohne Siroos antun möchten und haben ihn für Mittwoch gebucht.
Aus purer Panik, am Mittwoch keinen Platz mehr auf der Fähre zu haben (unser Visum für den Iran wäre am Donnerstag abgelaufen), sind wir schnurstracks zur Fährgesellschaft VALFAJR in Bandar Abbas Stadt gefahren, um Tickets für uns und den Autarko zu kaufen. Wir staunten nicht schlecht, als wir Siroos auch dort angetroffen haben. Unsere Sorge sei doch etwas übertrieben, meinte er. Wir aber sagten nach gut schweizerischer Art, sicher ist sicher.
Die Zeit in Bandar Abbas haben wir am Rand eines Parks am Meer genutzt, um unsere Wäsche zu waschen und das Auto nach dem Desaster in der Wüste gründlich zu reinigen. Auf der Suche nach einer Zapfstelle, um unseren Wassertank wieder zu füllen, ist uns am Abend Mehdi wieder über den Weg gelaufen, der uns mit seiner kleinen Tochter am Nachmittag bereits besucht hat, und uns angeboten hat, gutes Wasser bei ihm zu Hause zu tanken. Eine weitere sehr schöne letzte Begegnung im Iran.
Am Mittwoch haben wir uns wie vereinbart mit Siroos am Hafen getroffen und alles ging für uns ganz reibungslos über die Bühne; keine Kontrolle der Fahrgestellnummer, keine Zollkontrolle… Siroos hat wohl alles im Hintergrund gemanagt. Einzig die ewige 12 Stunden lange Warterei in dem sehr unattraktiven Hafen war mühsam. Unsere Angst, keinen Platz auf der Fähre zu haben, war übrigens wirklich unbegründet. Unser Auto war nebst zwei Containern das einzige. Es war uns erlaubt, im Fahrzeug zu übernachten; zum Glück, es wurden nämlich keine Kabinen angeboten. Da die Fähre relativ klein war, war der Wellengang trotz ruhiger See deutlich zu spüren. Es war uns am Morgen nicht nach Frühstück zumute.
Die Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate musste ohne einen «Siroos» bewerkstelligt werden. Dank einem hilfreichen Ablaufplan (www.pistenkuh.de) haben wir uns im Hafen jedoch gut zurechtgefunden und Zoll- sowie Polizeikontrolle mit Spürhund und Scanner problemlos durchlaufen. Nach genau 6 Stunden konnten wir in die Emirate einreisen. |
Zurück in den Iran
Wir haben noch nicht allzu viel vom Iran gesehen, aber das, was wir gesehen und erlebt haben, gefällt. Der Iran ist uns innert kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Es sind nicht die Landschaften, die uns besonders fasziniert hätten. Nein, in diesem Land sind es eindeutig die Menschen, die das Land Iran so besonders machen. Wer nicht uneingeschränkt kontaktfreudig ist und gerne für sich sein möchte, der hat in diesem Land rein gar nichts zu suchen.
In jeder Stadt, in der wir zu Gast waren, hat man uns mehr als einmal zu sich nach Hause eingeladen, nicht nur zum Tee oder zum Essen, sondern man hat uns gleich das Gästezimmer offeriert. Es waren sehr viele schöne, herzliche Bekanntschaften, die wir erfahren durften. Die einen Menschen sieht man nicht wieder, die anderen vielleicht doch, weil sie uns so viel gegeben haben. Mohamed und Leila aus Tabriz, Sayeed aus Kashan und Ali Reza mit seiner Familie aus der Wüste Maranjab, Vrej, Arvin und Pouya aus Isfahan, Mehdi und Narges mit der vorwitzigen Parnaz aus Bandar Abbas…
Wir freuen uns sehr darauf, nach den Emiraten und dem Oman noch einmal in den Iran zurückzukehren und hoffen, dass unser Visum für weitere 60 Tage bewilligt wird.
Wir haben noch nicht allzu viel vom Iran gesehen, aber das, was wir gesehen und erlebt haben, gefällt. Der Iran ist uns innert kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Es sind nicht die Landschaften, die uns besonders fasziniert hätten. Nein, in diesem Land sind es eindeutig die Menschen, die das Land Iran so besonders machen. Wer nicht uneingeschränkt kontaktfreudig ist und gerne für sich sein möchte, der hat in diesem Land rein gar nichts zu suchen.
In jeder Stadt, in der wir zu Gast waren, hat man uns mehr als einmal zu sich nach Hause eingeladen, nicht nur zum Tee oder zum Essen, sondern man hat uns gleich das Gästezimmer offeriert. Es waren sehr viele schöne, herzliche Bekanntschaften, die wir erfahren durften. Die einen Menschen sieht man nicht wieder, die anderen vielleicht doch, weil sie uns so viel gegeben haben. Mohamed und Leila aus Tabriz, Sayeed aus Kashan und Ali Reza mit seiner Familie aus der Wüste Maranjab, Vrej, Arvin und Pouya aus Isfahan, Mehdi und Narges mit der vorwitzigen Parnaz aus Bandar Abbas…
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