Pakistan (Februar märz 2020)
Bevor wir die Grenze zu Pakistan passieren, verbringen wir nochmals einen Abend in Amritsar und geniessen den traumhaft schönen Goldenen Tempel bei Sonnenuntergang. Es ist eine friedvolle Stimmung, trotz der vielen Menschen sehr sehr ruhig.
Am nächsten Tag ist es dann soweit: wir passieren die berühmte Wagah Boder. Und einmal mehr werden die mächtigen Tore auf beiden Seiten eigens für uns aufgeschoben. Schon fast herzlich begrüsst man uns, man kennt uns schliesslich, wir gehören beinahe schon zu den verschiedensten Familien. Schnell ist beim Zollbeamten auf dem inoffiziellen Schwarzmarkt Geld gewechselt und auch die Zollabfertigung verläuft völlig unproblematisch. Die Angst vor dem Corona Virus hat auch hier Halt gemacht und man zielt mit der Fiebermesskanone auf unsere Stirn. Trotz allem dauert das Prozedere ganze vier Stunden; es sind relativ viele Grenzgänger zu Fuss unterwegs. Dann haben wir es geschafft und wir machen uns auf Richtung Zentrum Lahore; erste Priorität hat die Zong Karte, damit wir überhaupt wieder «Kontakt zur Aussenwelt» haben. Pakistan hat uns wieder! Und wir den unsäglichen Verkehr in den Strassen der Innenstadt und die saumässige Fahrweise der Pakistani. Die Überquerung einer Bahnlinie kostet uns eine ganze Stunde. Aus unserer «Vogelperspektive» beobachten wir, was sich auf beiden Seiten der geschlossenen Schranken ansammelt. Und vor allem, was abgeht, wenn sich die Schranken endlich öffnen. Das ist, wie wenn zwei Kriegsheere aufeinandertreffen uns sich ineinander verkeilen. Wie sehr hat uns das gefehlt…
Am nächsten Tag ist es dann soweit: wir passieren die berühmte Wagah Boder. Und einmal mehr werden die mächtigen Tore auf beiden Seiten eigens für uns aufgeschoben. Schon fast herzlich begrüsst man uns, man kennt uns schliesslich, wir gehören beinahe schon zu den verschiedensten Familien. Schnell ist beim Zollbeamten auf dem inoffiziellen Schwarzmarkt Geld gewechselt und auch die Zollabfertigung verläuft völlig unproblematisch. Die Angst vor dem Corona Virus hat auch hier Halt gemacht und man zielt mit der Fiebermesskanone auf unsere Stirn. Trotz allem dauert das Prozedere ganze vier Stunden; es sind relativ viele Grenzgänger zu Fuss unterwegs. Dann haben wir es geschafft und wir machen uns auf Richtung Zentrum Lahore; erste Priorität hat die Zong Karte, damit wir überhaupt wieder «Kontakt zur Aussenwelt» haben. Pakistan hat uns wieder! Und wir den unsäglichen Verkehr in den Strassen der Innenstadt und die saumässige Fahrweise der Pakistani. Die Überquerung einer Bahnlinie kostet uns eine ganze Stunde. Aus unserer «Vogelperspektive» beobachten wir, was sich auf beiden Seiten der geschlossenen Schranken ansammelt. Und vor allem, was abgeht, wenn sich die Schranken endlich öffnen. Das ist, wie wenn zwei Kriegsheere aufeinandertreffen uns sich ineinander verkeilen. Wie sehr hat uns das gefehlt…
Stunden später erreichen wir unsere Basis in Lahore, die MAN Garage mit seinen freundlichen Menschen, die uns herzlich willkommen heissen. Das ist wie heimkommen. Nachdem alles geregelt ist, was in drei Wochen dann zu machen ist wenn wir zurückkommen, machen wir uns auf den Weg Richtung Süden, mit dem Ziel «15th Cholistan Desert Rallye».
Unser Weg führt uns 800 Kilometer durch eine topfebene, eher langweilige Landschaft, manchmal grün und bewirtschaftet (der mächtige Indus führt parallel zum Highway), manchmal bereits eine mit Gestrüpp durchsetzte Sandlandschaft. In unserem Wüstencamp erwarten uns unsere Freunde Sana und Niaz von Coyote Trail sowie deren Freunde.
Das Desert Rallye entpuppt sich als eine Art Festival, das dieses Jahr an die 500'000 Besucher anlockt. Ein riesiges Durcheinander von Menschen und Autos, die zuschauen, wie die 100 Jeeps durch die Wüste brettern. Vier Tage lang brodelt es hier in der sonst so stillen Wüste Cholistan. Leider ruft das Rallye auch jedes Jahr Tote hervor, Menschen, die einfach zu nah am Track stehen, wenn die Teilnehmer vorbeidonnern. Oder gar drauf.
Auch hier sind wir eine der grossen Attraktionen. Es scheint, dass wir die einzigen ausländischen Touristen sind. Auf jeden Fall die einzigen Bleichgesichter. Fernsehen und Presse sind präsent, wir werden von einem General der pakistanischen Armee sowie vom Chef des Verteidigungsministeriums persönlich begrüsst, es werden ein paar Nettigkeiten ausgetauscht, derweil umringt von zig Schaulustigen und Fotografen. Im Verlaufe des Tages fahren wir mit unserer Gruppe, mit General und Familie und deren Hofstaat in die Wüste. Die Competition ist für diesen Tag vorbei; auch wir wollen etwas Rallye Feeling spüren und fahren einen Teil des Tracks. Nik voran mit den Mädels vom General, eine Sandwolke hinter sich… wir sehen nichts mehr und verlieren ihn irgendwann in der Wüste aus den Augen. Die Wüste ist gross und man wähnt sich schnell einmal alleine. Wo sind all diese vielen Besucher auf einmal hingekommen?
Wir machen uns auf den Heimweg zu unserem Camp, irren etwas herum in der Wüste, ist ist bereits dunkel. Zum Glück sind die Trackinggeräte schnell aktiviert. Elle mit Sana und seinen Freunden, Nik zwischenzeitlich alleine irgendwo in der Pampas. Und dann haben wir sie wieder. Die vielen Besucher, die nach pakistanischer Manier die kleinen Zufahrtsstrassen und Gegenspuren verstopfen. Ein unsägliches Chaos, das uns Westler im roten Bereich drehen lässt und die Pakistani veranlasst, auf ihren Fahrzeugen Parties zu veranstalten. Einige PWs, die sich in ihrer Offroadtauglichkeit komplett überschätzt haben, liegen in den tiefen Gräben links und rechts entlang der Strasse… Nach vier Stunden erreichen wir unser Camp kurz vor Mitternacht.
Unser Weg führt uns 800 Kilometer durch eine topfebene, eher langweilige Landschaft, manchmal grün und bewirtschaftet (der mächtige Indus führt parallel zum Highway), manchmal bereits eine mit Gestrüpp durchsetzte Sandlandschaft. In unserem Wüstencamp erwarten uns unsere Freunde Sana und Niaz von Coyote Trail sowie deren Freunde.
Das Desert Rallye entpuppt sich als eine Art Festival, das dieses Jahr an die 500'000 Besucher anlockt. Ein riesiges Durcheinander von Menschen und Autos, die zuschauen, wie die 100 Jeeps durch die Wüste brettern. Vier Tage lang brodelt es hier in der sonst so stillen Wüste Cholistan. Leider ruft das Rallye auch jedes Jahr Tote hervor, Menschen, die einfach zu nah am Track stehen, wenn die Teilnehmer vorbeidonnern. Oder gar drauf.
Auch hier sind wir eine der grossen Attraktionen. Es scheint, dass wir die einzigen ausländischen Touristen sind. Auf jeden Fall die einzigen Bleichgesichter. Fernsehen und Presse sind präsent, wir werden von einem General der pakistanischen Armee sowie vom Chef des Verteidigungsministeriums persönlich begrüsst, es werden ein paar Nettigkeiten ausgetauscht, derweil umringt von zig Schaulustigen und Fotografen. Im Verlaufe des Tages fahren wir mit unserer Gruppe, mit General und Familie und deren Hofstaat in die Wüste. Die Competition ist für diesen Tag vorbei; auch wir wollen etwas Rallye Feeling spüren und fahren einen Teil des Tracks. Nik voran mit den Mädels vom General, eine Sandwolke hinter sich… wir sehen nichts mehr und verlieren ihn irgendwann in der Wüste aus den Augen. Die Wüste ist gross und man wähnt sich schnell einmal alleine. Wo sind all diese vielen Besucher auf einmal hingekommen?
Wir machen uns auf den Heimweg zu unserem Camp, irren etwas herum in der Wüste, ist ist bereits dunkel. Zum Glück sind die Trackinggeräte schnell aktiviert. Elle mit Sana und seinen Freunden, Nik zwischenzeitlich alleine irgendwo in der Pampas. Und dann haben wir sie wieder. Die vielen Besucher, die nach pakistanischer Manier die kleinen Zufahrtsstrassen und Gegenspuren verstopfen. Ein unsägliches Chaos, das uns Westler im roten Bereich drehen lässt und die Pakistani veranlasst, auf ihren Fahrzeugen Parties zu veranstalten. Einige PWs, die sich in ihrer Offroadtauglichkeit komplett überschätzt haben, liegen in den tiefen Gräben links und rechts entlang der Strasse… Nach vier Stunden erreichen wir unser Camp kurz vor Mitternacht.
Ruhiger friedlicher Abschluss eines lauten hektischen Rallye Tages...
Sana’s Beziehungen zu Politik und Militär ermöglichen uns den Zugang zu Sehenswürdigkeiten, die dem «gemeinen Fussvolk» verschlossen bleiben. So haben wir die Möglichkeit, das riesige Derawar Fort von innen zu besichtigen und noch schöner, nämlich die sich in Privatbesitz befindlichen Gräber der Königsfamilie Abbasi, der Nawabs, die den Staat Bahawalpur bis ins Jahr 1955 regiert hatten. Es sind wunderschöne Grabstätten mit Einflüssen der persischen Architektur. Wir fühlen uns in den Iran zurückversetzt.
General Nawab Sir Sadiq Muhammad Khan V Abbasi war übrigens derjenige, der von den englischen Rolls Royce so angetan war, dass er bei einem Besuch in London gleich sechs Fahrzeuge gekauft und nach Pakistan verschiffen liess. Diese wurden in Bahalwapur mit Besen an der vorderen Stossstange ausgestattet und fortan als Strassenreinigungsfahrzeuge eingesetzt; der Müll wurde auch gleich mit den edlen Gefährten abtransportiert. Dem Image von Rolls Royce hat dies ziemlich geschadet und man hat General Nawab gebeten, die Fahrzeuge nicht mehr auf diese Weise zu missbrauchen, ihm im Gegenzug sechs weitere kostenlos zur Verfügung gestellt.
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Unser nächstes Ziel ist Karachi, die frühere Hauptstadt Pakistans, ganz im Süden in der Provinz Sindh. Dort sind unsere Spezialreifen verfügbar, die wir bald einmal brauchen werden. Der super ausgebaute Highway führt parallel zum Indus durch grünstes Landwirtschaftsgebiet, Mango- und Dattelpantagen, daneben pure Wüste.
Mit Rizwan, einem Freund von Sana, stehen wir bereits in Kontakt. Er ist unter anderem Eigentümer einer super modernen Tankstelle etwa 300 km vor Karachi und dort machen wir auch Halt, waschen unsere Wäsche, haben unser eigenes Gärtchen. Etwas weiter beim Ranikot Fort, 75 km nordwestlich von Hyderabad, planen wir einen weiteren Übernachtungsstopp. Das Fort ist eine gewaltige Festungsanlage mit einer 32 km lange Mauer, die etwas an die Chinesische Mauer erinnert. Der Übernachtungsplatz nahe dem Fort an einem kleinen Fluss ist idyllisch; Frösche quaken, Esel baden, Schakale heulen im Dunkeln… es ist ein bisschen gruselig. Immer wieder kommen Einheimische auf dem Weg vorbei. Die einen getrauen sich kaum, uns anzuschauen und laufen vorbei, um dann etwas später erneut vorbeizulaufen; wir sehen wohl schon etwas exotisch aus, zwei Bleichgesichter auf bequemen Klappsesseln am Tisch sitzend, davor ein riesiges Feuer. Die anderen beäugen uns neugierig, versuchen, mit uns ins Gespräch zu kommen. Wir stellen uns vor, wie sich diese Situation in der Schweiz gestalten würde… zwei Schwarze in der Abgeschiedenheit des abgelegensten Tales im Zigerschlitz, campierend, ums Feuer sitzend. Wie schnell würde es gehen, bis die Polizei anrückt? Hier freut man sich auf jeden Fall über uns.
Mit Rizwan, einem Freund von Sana, stehen wir bereits in Kontakt. Er ist unter anderem Eigentümer einer super modernen Tankstelle etwa 300 km vor Karachi und dort machen wir auch Halt, waschen unsere Wäsche, haben unser eigenes Gärtchen. Etwas weiter beim Ranikot Fort, 75 km nordwestlich von Hyderabad, planen wir einen weiteren Übernachtungsstopp. Das Fort ist eine gewaltige Festungsanlage mit einer 32 km lange Mauer, die etwas an die Chinesische Mauer erinnert. Der Übernachtungsplatz nahe dem Fort an einem kleinen Fluss ist idyllisch; Frösche quaken, Esel baden, Schakale heulen im Dunkeln… es ist ein bisschen gruselig. Immer wieder kommen Einheimische auf dem Weg vorbei. Die einen getrauen sich kaum, uns anzuschauen und laufen vorbei, um dann etwas später erneut vorbeizulaufen; wir sehen wohl schon etwas exotisch aus, zwei Bleichgesichter auf bequemen Klappsesseln am Tisch sitzend, davor ein riesiges Feuer. Die anderen beäugen uns neugierig, versuchen, mit uns ins Gespräch zu kommen. Wir stellen uns vor, wie sich diese Situation in der Schweiz gestalten würde… zwei Schwarze in der Abgeschiedenheit des abgelegensten Tales im Zigerschlitz, campierend, ums Feuer sitzend. Wie schnell würde es gehen, bis die Polizei anrückt? Hier freut man sich auf jeden Fall über uns.
Ein paar Fahrstunden weiter erreichen wir Karachi und nisten uns sofort im Hof der MAN Garage ein. Die hiesigen Kollegen des Hauptsitzes in Lahore, zu deren Familie wir ja bereits gehören, sind ebenfalls sehr nett. Bereits am ersten Abend lädt man uns zum Nachtessen in eines der besten Restaurants von Karachi direkt am Meer ein. Sinn und Zweck dieses Werkstattaufenthaltes war es ursprünglich, die Reifen zu wechseln, die relativ schwer erhältlich sind. Beim Runterfahren des Lifts entdecken wir, dass ein Teil der Hydraulik gebrochen ist, so dass es nicht mehr möglich ist, den Lift hochzufahren. Wir möchten uns nicht vorstellen, was wäre, wenn uns dies irgendwo in der Pampas passiert wäre. So verlängert sich der Aufenthalt im Hinterhof der MAN Garage von geplanten 2 Tagen auf eine Woche; ohne einen funktionierenden Lift ist eine Weiterfahrt nicht möglich. Tahir und Zayed von MAN sind uns bei der Suche nach einem geeigneten Handwerker behilflich.
Der Kauf der neuen Reifen gestaltet sich als wahres Abenteuer. Hat man uns in Lahore informiert, diese seien in der Garage in Karachi, war dem natürlich nicht so. So machen wir uns auf den Weg in den Pneu Workshop, werden zu einem weiteren verwiesen, der die Reifen natürlich auch nicht hat. Ein Anruf beim Eigentümer in Lahore erfahren wir, dass diese noch beim Zoll eingelagert sind und erst ausgelöst werden, wenn ein Käufer da ist. Na ja, wir wären ja jetzt da, möchten die teuren Reifen im Wert eines halben Kleinwagens natürlich vorab sehen. Natürlich geht das nicht so schnell und wir einigen uns, dass diese nach Lahore geschickt werden, wo wir dann auch die Servicearbeiten am Fahrzeug machen lassen werden.
In der Zwischenzeit erkunden wir Karachi und geniessen die Gastfreundschaft von Rizwan, einem Freund von Sana. Die Stadt, bis 1959 Hauptstadt von Pakistan, ist mit 32 Mio Einwohnern (inkl. Agglomeration) riesig und entpuppt sich wie Islamabad als sehr modern, grosszügig gebaut. Da gibt es Villenviertel, Slums, moderne Hochhäuser, Überbleibsel an Gebäuden aus der Zeit, wo die Engländer vor Ort waren… Man fährt schnell man eine Stunde, um irgendwohin zu kommen in dieser Stadt. Trotz aller Moderne hat die Stadt ein gewaltiges Müllproblem, das ganze Abwasser aus der Kanalisation fliesst ungefiltert ins Meer, die Fliegen sind eine Plage, die Mücken sowieso; Dengue Fieber ist Thema. So ersparen wir uns den geplanten Strandaufenthalt an der Clifton Beach und geniessen stattdessen den Streetfood und das mondäne Nachtleben, tanzen mit Rizwan auf einer Party, und sind erstaunt ob den vielen Miniröcken, nackter Haut, jeder Menge Highheels und natürlich allem, was sonst zu einer Party gehört... Um anderntags an der elitären French Beach zu entspannen. Rizwan, ein «Hansdampf in allen Gassen», vernetzt in Karachi und ganz Pakistan, ist uns in der kurzen Zeit in Karachi ein lieber Freund geworden. Er kümmert sich rührend um uns und ist besorgt, dass es uns an nichts fehlt. Nach all der Zeit, die wir in Pakistan verbracht haben, wissen wir, dass Gastfreundschaft hier an erster Stelle steht, und doch sind wir jedes Mal gerührt und der Abschied fällt uns schwer.
Der Kauf der neuen Reifen gestaltet sich als wahres Abenteuer. Hat man uns in Lahore informiert, diese seien in der Garage in Karachi, war dem natürlich nicht so. So machen wir uns auf den Weg in den Pneu Workshop, werden zu einem weiteren verwiesen, der die Reifen natürlich auch nicht hat. Ein Anruf beim Eigentümer in Lahore erfahren wir, dass diese noch beim Zoll eingelagert sind und erst ausgelöst werden, wenn ein Käufer da ist. Na ja, wir wären ja jetzt da, möchten die teuren Reifen im Wert eines halben Kleinwagens natürlich vorab sehen. Natürlich geht das nicht so schnell und wir einigen uns, dass diese nach Lahore geschickt werden, wo wir dann auch die Servicearbeiten am Fahrzeug machen lassen werden.
In der Zwischenzeit erkunden wir Karachi und geniessen die Gastfreundschaft von Rizwan, einem Freund von Sana. Die Stadt, bis 1959 Hauptstadt von Pakistan, ist mit 32 Mio Einwohnern (inkl. Agglomeration) riesig und entpuppt sich wie Islamabad als sehr modern, grosszügig gebaut. Da gibt es Villenviertel, Slums, moderne Hochhäuser, Überbleibsel an Gebäuden aus der Zeit, wo die Engländer vor Ort waren… Man fährt schnell man eine Stunde, um irgendwohin zu kommen in dieser Stadt. Trotz aller Moderne hat die Stadt ein gewaltiges Müllproblem, das ganze Abwasser aus der Kanalisation fliesst ungefiltert ins Meer, die Fliegen sind eine Plage, die Mücken sowieso; Dengue Fieber ist Thema. So ersparen wir uns den geplanten Strandaufenthalt an der Clifton Beach und geniessen stattdessen den Streetfood und das mondäne Nachtleben, tanzen mit Rizwan auf einer Party, und sind erstaunt ob den vielen Miniröcken, nackter Haut, jeder Menge Highheels und natürlich allem, was sonst zu einer Party gehört... Um anderntags an der elitären French Beach zu entspannen. Rizwan, ein «Hansdampf in allen Gassen», vernetzt in Karachi und ganz Pakistan, ist uns in der kurzen Zeit in Karachi ein lieber Freund geworden. Er kümmert sich rührend um uns und ist besorgt, dass es uns an nichts fehlt. Nach all der Zeit, die wir in Pakistan verbracht haben, wissen wir, dass Gastfreundschaft hier an erster Stelle steht, und doch sind wir jedes Mal gerührt und der Abschied fällt uns schwer.
Eine Weiterfahrt nach Gwadar im Gebiet Baluchistan ist uns ohne Eskorte von Polizei oder Militär nicht möglich, und so entscheiden wir uns, Richtung Osten in die Wüste Thar nahe der indischen Grenze zu fahren. Die Wüste ist sehr sehr trocken, es gibt kaum Bäume hier; trotzdem leben hier Stämme – Muslime und Hindu – in den typischen runden strohgedeckten Lehmhütten, den sogenannten Gopa. Pfauen laufen zwischen den Dünen herum. Die Frauen sind bunt gekleidet und tragen Armringe bis hoch zu den Schultern. Wir schlagen unser Nachtlager hinter einer Düne nahe dem Hüttendorf auf, kochen draussen und geniessen ein paar Besuche und einen wunderbaren Sonnenuntergang. Später – bereits im Bett – hören wir Stimmen und Lichter etwas weiter entfernt, die näher kommen. Wir kriegen Besuch von einer Gruppe Männer und der Polizei. Wir müssten hier weg, es sei gefährlich. Ja was denn gefährlich sei? Die Menschen hier seien alle sehr freundlich… Ja, es gäbe auch böse Schlangen, es sei wirklich sehr gefährlich. Nik gibt einmal mehr alles im Argumentieren – wohlverstanden über eine Stunde und das im Pyjama, derweil es draussen ziemlich kalt geworden ist. Wir möchten im Dunkeln nicht fahren, schon gar nicht in den Dünen. Weitere Polizisten gesellen sich dazu, man willigt ein, dass wir bleiben dürfen, jedoch nur unter Polizeischutz. In der Ferne sehen wir weitere Lichter, die näher kommen; wir staunen nicht schlecht, da werden tatsächlich zwei pakistanische Betten herangetragen und unmittelbar neben unserem Autarko platziert. Die ganze Gruppe verabschiedet sich, wünscht eine gute Nacht, zwei Polizisten mit Gewehren machen sich ebenfalls zum Schlafen bereit, keine zwei Meter von uns entfernt… Wo bleibt da die Privatsphäre? Oder wer hat hier eigentlich Angst vor was? Wir gehen schlafen und hoffen, die beiden Jungs da unten werden auch vor bösen Träumen verschont.
Anderntags geht es weiter nach Mithi, einer grösseren und total «aufgeräumten» Stadt in der Wüste, wo wir uns wie abgemacht bei der Polizei melden. Wir befinden uns bereits in Grenzgebiet, unsere Daten werden aufgenommen und es wird uns erlaubt, uns in der Stadt zu bewegen, jedoch nur in Begleitung eines Polizisten. Weiter nach Nagarparkar ist uns Ausländern nicht erlaubt, auch nicht mit Eskorte, zu nah an der indischen Grenze, oder was für Gründe auch immer. Wir sind beeindruckt, mit welchem Zusammengehörigkeitsgedanken in Mithi Muslime und Hindu zusammenleben; während des Fastenmonats Ramadan fasten die Hindu mit, und die Muslime essen kein Rind. Für viele Menschen hier sind wir die ersten ausländischen Touristen, Menschen mit weisser Haut.
Anderntags geht es weiter nach Mithi, einer grösseren und total «aufgeräumten» Stadt in der Wüste, wo wir uns wie abgemacht bei der Polizei melden. Wir befinden uns bereits in Grenzgebiet, unsere Daten werden aufgenommen und es wird uns erlaubt, uns in der Stadt zu bewegen, jedoch nur in Begleitung eines Polizisten. Weiter nach Nagarparkar ist uns Ausländern nicht erlaubt, auch nicht mit Eskorte, zu nah an der indischen Grenze, oder was für Gründe auch immer. Wir sind beeindruckt, mit welchem Zusammengehörigkeitsgedanken in Mithi Muslime und Hindu zusammenleben; während des Fastenmonats Ramadan fasten die Hindu mit, und die Muslime essen kein Rind. Für viele Menschen hier sind wir die ersten ausländischen Touristen, Menschen mit weisser Haut.
Die Armut in dieser ganzen trockenen Region ist gross, die Menschen betteln, verlangen immer wieder Geld für Essen. Auf unserem Weg nach Norden, wo wir unsere Freunde treffen wollen, verlassen wir die Provinz Sindh und steuern Bahawalpur im Punjab mit grossen Erwartungen an. Bahawalpur wurde 1748 von Nawab Muhammad Bahawal Khan I., einem Statthalter des Mogulreiches gegründet und verfügt über zahlreiche wunderbare Paläste. Leider sind diese Paläste heute unter Kontrolle der pakistanischen Armee und beherbergen deren Büros, so dass es uns lediglich gestattet ist, den Noor Mahal zu besichtigen. So machen wir uns weiter auf den Weg nach Multan, wo Rizwan bereits in die Wege geleitet hat, dass wir uns auf der Farm seines Freundes Fakhar am Rande der Stadt einquartieren können. Die Farm entpuppt sich als luxuriöse Beherbergung für Gäste mit eigenem Zoo, darunter ein bengalischer Tiger, ein weisser Löwe, zwei weiteren Löwen, etwa zehn Dressurpferde etc., einem Fuhrpark mit mehreren Offroadern und Oldtimern… Wie es in der pakistanischen Kultur in dieser Kaste der ganz Reichen üblich ist, bewegen sich diese immer in einer Gruppe von guten Freunden. So machen wir uns auf zu einer Stadtbesichtigung mit Yasr und Hasan, zwei engen Freunden von Fakhar. Auch die riesige Mangoplantage der Familie und das Partyhaus (eine Villa mit Pools in einem Park) gehören zur Tour… Man zeigt, was man hat. Und das ist wirklich eine andere Welt.
Am nächsten Tag möchten wir weiter, man lässt uns ungern gehen, schon gar nicht, bevor Nik nicht noch alle mit einem Gebrechen behandelt hat. Zig Menschen werden flach gelegt, auch zwei Pferde kommen in den Genuss, man ist tief beeindruckt. Zum Abschied tanzt man den Jhoomar und lässt sogar die Pferde tanzen; man ehrt uns damit besonders.
Am nächsten Tag möchten wir weiter, man lässt uns ungern gehen, schon gar nicht, bevor Nik nicht noch alle mit einem Gebrechen behandelt hat. Zig Menschen werden flach gelegt, auch zwei Pferde kommen in den Genuss, man ist tief beeindruckt. Zum Abschied tanzt man den Jhoomar und lässt sogar die Pferde tanzen; man ehrt uns damit besonders.
Auf uns wartet Niaz’ Farm, seine Eltern, sein Bruder, seine ganze Familie – unsere pakistanische Familie. Auch Sana, unser Freund aus Islamabad. Es ist ein wunderbares Wiedersehen. Es ist kalt und grau, es regnet in Strömen, aber in unserem Autarko ist es gemütlich warm. Am Tag darauf strahlt die Sonne vom stahlblauen Himmel und wir unternehmen einen Spaziergang durch die Pfirsichplantage. Die Bäume blühen um die Wette, eine rosa Frühlingspracht.
In Islamabad möchten wir gerne unseren Autarko aufhübschen, der Aufbau hat im Laufe der vergangenen 40'000 km einige Kratzer abgekriegt. So planen wir genügend Zeit in der Hauptstadt Pakistans ein, auch um einige Freunde zu treffen, bevor wir dann unsere Reise Richtung Indien fortsetzen. Unsere Basis ist wiederum eins der Villenquartiere der Stadt vor Sana’s Gästehaus. Es ist wie Heimkommen, zumal dort ein weiteres Schweizer Ehepaar einquartiert ist. Es sind Kurt und Marlies aus Zürich, die mit ihrem Mercedes Sprinter eigentlich auf dem Heimweg Richtung Iran waren, aber durch die Grenzschliessung an der Weiterreise verhindert sind. Wir freuen uns sehr über dieses Treffen, es stimmt zwischen uns.
Die News über das Corona Virus kommen nun in regelmässigen Abständen, diverse weitere Grenzen schliessen. Was, wenn auch Indien die Grenze zu Pakistan dicht macht? Schliesslich wollen wir unser Auto in Nepal deponieren und am 11. Mai 2020 nach Hause fliegen… Kurz darauf ist es dann auch soweit. Indien will die Grenze zu Pakistan in zwei Tagen schliessen, uns das für mindestens zwei Wochen. Wir überlegen, was wir tun sollen. Die Zeit an einem Strand in Goa zu überbrücken, ist verlockend, wäre aber mit einer ziemlich überstürzten Abreise verbunden, aber machbar. Was aber, wenn Indien die innerstattlichen Grenzen schliesst?
Wir entscheiden uns, in Pakistan zu bleiben, es erscheint uns sicherer, planen dafür einen Kurztrip für fünf Tage mit Sana, Marlies und Kurt nach Lakki Marwat, Peshawar und Umgebung. Dafür fahren wir mit Sana’s Jeep, hinten drauf zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Guards; mit unseren Fahrzeugen wäre dies nicht möglich gewesen. Lakki Marwat gehört wie Baluchistan zu einem Stammesgebiet, das zwar unter der Kontrolle der pakistaischen Regierung ist, jedoch an Baluchistan und Wasiristan grenzt, sehr nahe der Afghanischen Grenze, und daher eine eher heikle Sicherheitssituation für Touristen darstellt. Das Kopftuch sowie die gänzliche Verhüllung von Armen und Beinen ist hier für Frauen Pflicht. Die meisten der wenigen pakistanischen Frauen, die wir in der Gegend von Lakki Marwat zu Gesicht bekommen, tragen eine Burka. Das Gebiet wird seit mehreren hundert Jahren von Sana’s Familienclan – den Marwats – «regiert»; wir wohnen im privaten Sitz seiner Familie, dem «Fort Mina». Das Quartier besteht aus grossen Familiensitzen, die Stadt gehört praktisch den Marwats, Läden, Schulen, Spitäler… Zu keiner Zeit fühlen wir uns irgendwie bedroht; die zwei Guards gehören wohl ganz einfach zum Status. Wir werden auch im Auto sehr neugierig beäugt, und leider ist es uns nicht erlaubt, den Markt in der Stadt zu besuchen; die Einheimischen wollen da unter sich sein und die meisten haben gemäss Sana seit über 20 Jahren keinen Touristen gesehen. Wir respektieren dies, lassen uns dafür den Spass nicht nehmen, im Garten von Fort Mina mit Burkas rumzutapsen. Rumtapsen ist wohl die richtige Bezeichnung, wir Frauen sehen praktisch gar nichts.
Sana zeigt uns wunderschöne Plätze in der Umgebung, viel Farmland gehört der Familie.
Wir entscheiden uns, in Pakistan zu bleiben, es erscheint uns sicherer, planen dafür einen Kurztrip für fünf Tage mit Sana, Marlies und Kurt nach Lakki Marwat, Peshawar und Umgebung. Dafür fahren wir mit Sana’s Jeep, hinten drauf zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Guards; mit unseren Fahrzeugen wäre dies nicht möglich gewesen. Lakki Marwat gehört wie Baluchistan zu einem Stammesgebiet, das zwar unter der Kontrolle der pakistaischen Regierung ist, jedoch an Baluchistan und Wasiristan grenzt, sehr nahe der Afghanischen Grenze, und daher eine eher heikle Sicherheitssituation für Touristen darstellt. Das Kopftuch sowie die gänzliche Verhüllung von Armen und Beinen ist hier für Frauen Pflicht. Die meisten der wenigen pakistanischen Frauen, die wir in der Gegend von Lakki Marwat zu Gesicht bekommen, tragen eine Burka. Das Gebiet wird seit mehreren hundert Jahren von Sana’s Familienclan – den Marwats – «regiert»; wir wohnen im privaten Sitz seiner Familie, dem «Fort Mina». Das Quartier besteht aus grossen Familiensitzen, die Stadt gehört praktisch den Marwats, Läden, Schulen, Spitäler… Zu keiner Zeit fühlen wir uns irgendwie bedroht; die zwei Guards gehören wohl ganz einfach zum Status. Wir werden auch im Auto sehr neugierig beäugt, und leider ist es uns nicht erlaubt, den Markt in der Stadt zu besuchen; die Einheimischen wollen da unter sich sein und die meisten haben gemäss Sana seit über 20 Jahren keinen Touristen gesehen. Wir respektieren dies, lassen uns dafür den Spass nicht nehmen, im Garten von Fort Mina mit Burkas rumzutapsen. Rumtapsen ist wohl die richtige Bezeichnung, wir Frauen sehen praktisch gar nichts.
Sana zeigt uns wunderschöne Plätze in der Umgebung, viel Farmland gehört der Familie.
Shorttrip mit Sana
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Das Corona Virus breitet sich rasant schnell aus auf der Welt und wir entscheiden uns, unseren Kurztripp mit Sana wie auch unsere Welttour abzubrechen und in die Schweiz zu reisen. Zurück in Islamabad buchen wir Flüge für den 22. März 2020 und schlagen uns mit den Behörden rum, damit wir keine Probleme mit Zoll- und Steuerbehörden haben, wenn wir unsere Fahrzeuge bei unserer Rückkehr nach Pakistan wieder bewegen wollen. Derweil Sana für uns einen sicheren Abstellplatz nahe Peshawar ausfindig macht. Der Autarko wird auf einen längeren Aufenthalt hin vorbereitet, geputzt und dicht gemacht. Auf dem Weg nach Peshawar – wir sind praktisch am Ziel angekommen – erreicht uns die Nachricht, dass der Flughafen Islamabad in sechs Stunden schliessen wird, sprich fünf Stunden vor unserem Abflug. Wir sind etwas ratlos und mit Sana’s Insiderinformationen erfahren wir auch, dass es keine Ausnahmeregelungen gibt. Vorerst. Etwas frustriert übernachten wir auf dem perfekten Campinggelände von Khalid, Sana’s Freund, möchten aber trotzdem anderntags zurück nach Islamabad. Es könnte sein, dass auch in Pakistan innerstaatliche Grenzen schliessen.
So vertreiben wir uns die nächsten Tage in Sana’s Garten, teils bei schönstem Sonnenschein, teils bei monsunartigen Niederschlägen; es wird gewaschen, gespielt, gekocht, gelesen und diskutiert. Die Krisensituation halten wir im Auge, informieren uns im Internet über die Möglichkeiten. Wir stellen uns auf einen zweiwöchigen Aufenthalt ein, bis der Flughafen hoffentlich wieder öffnet. Wir kaufen ein, keine Hamsterkäufe, aber doch genug, damit wir 2 Wochen «überleben» könnten; eine Ausgangssperre kann auch hier jederzeit angeordnet werden. Immer weniger Menschen sind auf der Strasse anzutreffen, die wenigen, die wir sehen, tragen mehrheitlich Schutzmasken. Immer wieder hören wir den Begriff Corona Car, was aber mehr im positiven Sinn gemeint ist; man denkt, wir seien allenfalls ein Hilfsfahrzeug. Aus den News erfahren wir, dass es in Indien vorkommt, dass westlich aussehende Menschen beschuldigt werden, das Virus ins Land gebracht zu haben, oder das man den Einheimischen das Essen wegkaufen will… Solch negative Erfahrungen machen wir nicht, im Gegenteil. Man nimmt Anteil am Schicksal der "gestrandeten Schweizer", immer wieder werden wir gefragt, ob wir etwas brauchen. Einmal mehr erfahren wir, dass die Menschen in Pakistan unglaublich hilfsbereit und freundlich sind. Unserem Freund Sana sind wir sehr dankbar, dass er uns mit seinem Grundstück einen geschützten Platz zum bleiben bietet.
So vertreiben wir uns die nächsten Tage in Sana’s Garten, teils bei schönstem Sonnenschein, teils bei monsunartigen Niederschlägen; es wird gewaschen, gespielt, gekocht, gelesen und diskutiert. Die Krisensituation halten wir im Auge, informieren uns im Internet über die Möglichkeiten. Wir stellen uns auf einen zweiwöchigen Aufenthalt ein, bis der Flughafen hoffentlich wieder öffnet. Wir kaufen ein, keine Hamsterkäufe, aber doch genug, damit wir 2 Wochen «überleben» könnten; eine Ausgangssperre kann auch hier jederzeit angeordnet werden. Immer weniger Menschen sind auf der Strasse anzutreffen, die wenigen, die wir sehen, tragen mehrheitlich Schutzmasken. Immer wieder hören wir den Begriff Corona Car, was aber mehr im positiven Sinn gemeint ist; man denkt, wir seien allenfalls ein Hilfsfahrzeug. Aus den News erfahren wir, dass es in Indien vorkommt, dass westlich aussehende Menschen beschuldigt werden, das Virus ins Land gebracht zu haben, oder das man den Einheimischen das Essen wegkaufen will… Solch negative Erfahrungen machen wir nicht, im Gegenteil. Man nimmt Anteil am Schicksal der "gestrandeten Schweizer", immer wieder werden wir gefragt, ob wir etwas brauchen. Einmal mehr erfahren wir, dass die Menschen in Pakistan unglaublich hilfsbereit und freundlich sind. Unserem Freund Sana sind wir sehr dankbar, dass er uns mit seinem Grundstück einen geschützten Platz zum bleiben bietet.
Mittlerweile haben wir auch in Erfahrung gebracht, dass es tatsächlich Sonderflüge gibt, obwohl der Flughafen geschlossen ist, wohlverstanden nicht vom EDA gecharterte. Wie die alte Fasnacht gelangt die Schweizer Botschaft Tage später mit dieser Information an uns, und wir sollten uns doch direkt mit Qatar Airlines oder einem Reiseagenten in Verbindung setzen. Doch wir sind bereits dran, erfahren, dass vor zwei Tagen eine Maschine mit 40 Passagieren aus Islamabad nach Doha ausgeflogen sei. Der nächste Flug ist am 4. April und wir ergattern wohl die noch wenigen letzten Plätze. Hätten wir uns erst nach der Meldung der Botschaft um Flüge gekümmert, hätte es wohl nicht mehr gereicht. So warten wir jetzt geduldig eine ganze Woche auf unseren Rückflug. Und hoffen, dass er dann auch wirklich fliegt.
Das Villenquartier, in dem wir stationiert sind, wird für den Durchgangsverkehr gesperrt. Es sind immer weniger Leute auf der Strasse anzutreffen, sehr wenige, die keine Schutzmasken tragen, die hier Pflicht ist. In der Nacht ist es hier im Quartier totenstill; eine solche totale Stille haben wir das letzte Mal in der Wüste erlebt.
Am 30. März 2020 ruft uns die Deutsche Botschaft an, wir hätten noch Platz an der gecharterten Maschine von Qatar Airways nach Frankfurt am nächsten Tag; wir müssten jedoch um 7 Uhr morgens am Flughafen sein. In Anbetracht der Situation, dass die Maschine vom 4. April jederzeit wieder annulliert werden kann oder überbucht sein wird, packen wir einmal mehr unsere sieben Sachen. Schnell organisieren wir über die Schweizer Botschaft einen Passierschein, der uns als Schweizer berechtigt, die vielen Check Points und Sperren zu passieren. Wir machen den Autarko dicht und düsen los, 200 Kilometer bis nach Peshawar, wo der sichere Hafen einmal mehr auf ihn wartet. Sana begleitet uns und bringt uns wieder zurück.
Das Gebiet um den Flughafen ist weiträumig gesperrt, doch die Fahrt am darauffolgenden frühen Morgen ist problemlos, die Strassen sind leer, die Check Points passieren wir rasch. Wir treffen am Flughafen auf viele Leidensgenossen, sehr wenige ausländische Touristen, aber viele Pakistani, die die Deutsche Staatsangehörigkeit oder Wohnsitz in Deutschland haben. Leute von der Deutschen Botschaft, von der Deutschen Bundeswehr sowie medizinisches Personal sind anwesend, das ganze ist im sonst stillgelegten Flughafen perfekt organisiert. Die Maschine fliegt über Doha, der Wechsel der Maschine dort ist ein "fliegender Wechsel"; die Passagiere steigen aus und wieder ein in die gleich nebenan parkierte Maschine. Das Ganze dauert keine Stunde. Die Flüge sind praktisch ausgebucht und freundlicherweise hat uns die Deutsche Botschaft ein Upgrade in die Business Class offeriert. In Anbetracht, dass der Flug praktisch bis auf den letzten Platz ausgebucht ist, ist uns das auch angenehm, etwas Raum bis zum nächsten Passagier zu haben.
Danke Deutschland!!!
Das Villenquartier, in dem wir stationiert sind, wird für den Durchgangsverkehr gesperrt. Es sind immer weniger Leute auf der Strasse anzutreffen, sehr wenige, die keine Schutzmasken tragen, die hier Pflicht ist. In der Nacht ist es hier im Quartier totenstill; eine solche totale Stille haben wir das letzte Mal in der Wüste erlebt.
Am 30. März 2020 ruft uns die Deutsche Botschaft an, wir hätten noch Platz an der gecharterten Maschine von Qatar Airways nach Frankfurt am nächsten Tag; wir müssten jedoch um 7 Uhr morgens am Flughafen sein. In Anbetracht der Situation, dass die Maschine vom 4. April jederzeit wieder annulliert werden kann oder überbucht sein wird, packen wir einmal mehr unsere sieben Sachen. Schnell organisieren wir über die Schweizer Botschaft einen Passierschein, der uns als Schweizer berechtigt, die vielen Check Points und Sperren zu passieren. Wir machen den Autarko dicht und düsen los, 200 Kilometer bis nach Peshawar, wo der sichere Hafen einmal mehr auf ihn wartet. Sana begleitet uns und bringt uns wieder zurück.
Das Gebiet um den Flughafen ist weiträumig gesperrt, doch die Fahrt am darauffolgenden frühen Morgen ist problemlos, die Strassen sind leer, die Check Points passieren wir rasch. Wir treffen am Flughafen auf viele Leidensgenossen, sehr wenige ausländische Touristen, aber viele Pakistani, die die Deutsche Staatsangehörigkeit oder Wohnsitz in Deutschland haben. Leute von der Deutschen Botschaft, von der Deutschen Bundeswehr sowie medizinisches Personal sind anwesend, das ganze ist im sonst stillgelegten Flughafen perfekt organisiert. Die Maschine fliegt über Doha, der Wechsel der Maschine dort ist ein "fliegender Wechsel"; die Passagiere steigen aus und wieder ein in die gleich nebenan parkierte Maschine. Das Ganze dauert keine Stunde. Die Flüge sind praktisch ausgebucht und freundlicherweise hat uns die Deutsche Botschaft ein Upgrade in die Business Class offeriert. In Anbetracht, dass der Flug praktisch bis auf den letzten Platz ausgebucht ist, ist uns das auch angenehm, etwas Raum bis zum nächsten Passagier zu haben.
Danke Deutschland!!!
Pakistan ist ganz einfach wunderbar und anders, als man denkt.
https://www.youtube.com/watch?v=CgSQe64SP6c
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