Roadtrip in Serbien (August 2021)
Nach der erfolgreichen Eröffnung des LA FRITZ und dem ganzen Trubel klinken wir uns aus und flüchten in unser kleines Retreat in Hladne Vode in Serbien an der Donau. Die wohlverdiente Ruhe inmitten unseres Früchtegartens, unser kleines Paradies. Auch packt uns wieder die Abenteuerlust, "Off the Road" zu gehen.
Nach einem kurzen Boxenstopp in Sremska Mitrovica bei Dragi und Nenad und ihren Familien, wo wir mit einem Spanferkel am Abend und einem ausgiebigen Brunch am nächsten Morgen verwöhnt werden, fahren wir in den für uns unbekannten Süden von Serbien. Hinten drin noch 50 Liter selbst gebrannter Rakija Prune von Dragi, der jedes Mal, wenn wir in die Höhe fahren, seinen Duft in unserer Karre verbreitet. So richtig serbisch halt.
Der Drina entlang fahren wir Richtung Tara Nationalpark im Süd-Westen des Landes. Die Drina bildet hier die Grenze zwischen Bosnien und Serbien. Sie ist wunderschön eingebettet in einer bewaldeten Hügellandschaft, die zahlreiche Aussichtspunkte über das weite Land bietet. Bei Bajina Basta sehen wir das kleine Häuschen im Fluss, das in den 60er Jahren von Studenten auf einem Fels erbaut wurde, und nach einer Veröffentlichung im National Geographic Magazine weltberühmt wurde. Wir möchten den Tara Nationalpark erkunden und kriegen beim Tourismusbüro eine Karte für Wanderer und Biker. Die Wege darauf entpuppen sich als perfekte Naturpfade für unser Offroad Fahrzeug; nur wenige Male mussten wir umkehren, weil es einfach zu eng wurde. Oder der Pfad ins Nirwana führte…
Der Weg im Tara Gebirge führt uns durch ein grosses Anbaugebiet für Himbeeren und Brombeeren; leider sind wir etwa 3 Wochen zu spät. Dafür hängen die Zwetschgenbäume voll wie die Christbäume. Die Hauptstrassen in diesem Gebiet sind neu und asphaltiert, die Nebenstrassen für uns perfekt geschoben. Nur selten treffen wir andere Fahrzeuge an, übernachten auf traumhaften Plätzen ist überall möglich. Es hat sehr wenig Infrastruktur, daher auch wenige Touristen. Dazu kommt, dass Benzin und Diesel teuer und für den armen Süden von Serbien ein purer Luxus sind. Der Nationalpark gehört praktisch uns; unser Weg führt und kreuz und quer durch das grüne Gebirge.
Eines Abends – wir haben unser Dachzelt aufgestellt, die Weinflasche geöffnet, das Abendessen parat – hören wir das Geräusch eines Traktoren. Er nähert sich mit einem grimmig dreinschauenden schnauzbärtigen Fahrer. Wir winken. Er nicht. Stoppt stattdessen sein Fahrzeug neben uns. Wir lächeln freundlich. Er immer noch nicht. Wir begrüssen ihn auf serbisch. „Dobrodan“ und denken, shit, wir können alles wieder einpacken und abtanzen. Er sieht uns und unser Auto mit rumänischer Nummer immer noch grimmig an und erklärt, er spreche nur Serbisch und Schwiizerdütsch. Ha! Wir begrüssen ihn mit „Ja sali, das isch ja unglaublich. Wie gahts?“. Das Eis ist gebrochen und in seinem Gesicht geht endlich die Sonne auf. Unser Nachtplatz ist gesichert und eine Flasche Rakija Prune macht die Runde. Mischa hat 20 Jahre in der Schweiz als Bodenleger gearbeitet. Und ist besorgt, ob wir auch wirklich genug zu essen und zu trinken und überhaupt sonst alles haben, was wir brauchen. Schöne Begegnungen inmitten des Tara Nationalparks.
Nach einem kurzen Boxenstopp in Sremska Mitrovica bei Dragi und Nenad und ihren Familien, wo wir mit einem Spanferkel am Abend und einem ausgiebigen Brunch am nächsten Morgen verwöhnt werden, fahren wir in den für uns unbekannten Süden von Serbien. Hinten drin noch 50 Liter selbst gebrannter Rakija Prune von Dragi, der jedes Mal, wenn wir in die Höhe fahren, seinen Duft in unserer Karre verbreitet. So richtig serbisch halt.
Der Drina entlang fahren wir Richtung Tara Nationalpark im Süd-Westen des Landes. Die Drina bildet hier die Grenze zwischen Bosnien und Serbien. Sie ist wunderschön eingebettet in einer bewaldeten Hügellandschaft, die zahlreiche Aussichtspunkte über das weite Land bietet. Bei Bajina Basta sehen wir das kleine Häuschen im Fluss, das in den 60er Jahren von Studenten auf einem Fels erbaut wurde, und nach einer Veröffentlichung im National Geographic Magazine weltberühmt wurde. Wir möchten den Tara Nationalpark erkunden und kriegen beim Tourismusbüro eine Karte für Wanderer und Biker. Die Wege darauf entpuppen sich als perfekte Naturpfade für unser Offroad Fahrzeug; nur wenige Male mussten wir umkehren, weil es einfach zu eng wurde. Oder der Pfad ins Nirwana führte…
Der Weg im Tara Gebirge führt uns durch ein grosses Anbaugebiet für Himbeeren und Brombeeren; leider sind wir etwa 3 Wochen zu spät. Dafür hängen die Zwetschgenbäume voll wie die Christbäume. Die Hauptstrassen in diesem Gebiet sind neu und asphaltiert, die Nebenstrassen für uns perfekt geschoben. Nur selten treffen wir andere Fahrzeuge an, übernachten auf traumhaften Plätzen ist überall möglich. Es hat sehr wenig Infrastruktur, daher auch wenige Touristen. Dazu kommt, dass Benzin und Diesel teuer und für den armen Süden von Serbien ein purer Luxus sind. Der Nationalpark gehört praktisch uns; unser Weg führt und kreuz und quer durch das grüne Gebirge.
Eines Abends – wir haben unser Dachzelt aufgestellt, die Weinflasche geöffnet, das Abendessen parat – hören wir das Geräusch eines Traktoren. Er nähert sich mit einem grimmig dreinschauenden schnauzbärtigen Fahrer. Wir winken. Er nicht. Stoppt stattdessen sein Fahrzeug neben uns. Wir lächeln freundlich. Er immer noch nicht. Wir begrüssen ihn auf serbisch. „Dobrodan“ und denken, shit, wir können alles wieder einpacken und abtanzen. Er sieht uns und unser Auto mit rumänischer Nummer immer noch grimmig an und erklärt, er spreche nur Serbisch und Schwiizerdütsch. Ha! Wir begrüssen ihn mit „Ja sali, das isch ja unglaublich. Wie gahts?“. Das Eis ist gebrochen und in seinem Gesicht geht endlich die Sonne auf. Unser Nachtplatz ist gesichert und eine Flasche Rakija Prune macht die Runde. Mischa hat 20 Jahre in der Schweiz als Bodenleger gearbeitet. Und ist besorgt, ob wir auch wirklich genug zu essen und zu trinken und überhaupt sonst alles haben, was wir brauchen. Schöne Begegnungen inmitten des Tara Nationalparks.
Weiter geht es ganz nahe der Grenzen zu Montenegro und dem Kosovo Richtung Osten. Einen weiteren wunderbaren Abend verbringen wir oberhalb von Nis. Aus dieser Stadt stammt Helena, die Mutter von Konstantin dem Grossen, Gründer von Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Die Stadt liegt am Fluss Nisava, am Rande von wunderschönen grünen Hügeln. Es ist fürchterlich heiss bei 38 Grad und wir finden einen Aussichtspunkt in den Hügeln auf 1400 Metern Höhe, wo wir den echten Sommerabend geniessen. Einen Platz mit Aussicht auf drei Seiten; unter uns liegt die Stadt Nis mit dem Lichtermeer, das mit dem Sternenhimmel konkurriert, in der Ferne sehen wir einen Waldbrand, schrecklich, aber schön anzuschauen, hinter uns Hügel, die sich aneinander reihen soweit das Auge reicht. Wir geniessen die Stille und die wunderbare Aussicht… und leeren unsere Weinvorräte. Nik ist diesen Abend eindeutig im Vorsprung. Um halb zehn schliessen wir unser kaltes Buffet und gehen eine Etage höher. Um zehn beginnt es praktisch von Null auf Hundert zu stürmen. Der Wind schiesst böenartig unter unsere auf alle Seiten offenen Fensterluken, das Auto rüttelt wie bei einem Erdbeben, geschätzte Stärke 9. Nik schläft selig, ist mit sich und der Welt völlig im reinen. Elle wacht bis morgens um vier, alles andere als relaxed, an Schlaf ist nicht zu denken. Es sind ja schliesslich auch schon Autos umgenietet worden. Dann lässt der Wind endlich nach, so schnell wie er auch gekommen ist.
Munter fahren wir nächsten Tags los, wir wollen unser Häuschen in Hladne Vode noch am gleichen Tag erreichen. Der Weg führt uns quer durch dichtes Waldgebiet, etwas verzettelt auf unserem Navi, aber immerhin mit einer E-Nummer, also als eine Nationalstrasse, aufgeführt. Da kann ja nichts schief gehen, schliesslich haben wir noch Tage zuvor die Nationalstrassen von Serbien zerlobt. Aber es kommt immer anders, als man denkt. Die Strasse wird holpriger, die Steine grösser und die Löcher tiefer. Asphalt haben wir schon seit ewiger Zeit nicht mehr gesehen. Die Höchstgeschwindigkeit ist bereits seit Stunden auf max. 10km/h gesunken und die Verzweigungen stimmen überhaupt nicht mehr mit den Wegen auf dem Navi überein. Nach einer Ewigkeit treffen wir auf zwei alte, zahnlose Serben auf einem Traktor mit Anhänger für Holz, auf dem sie zeitweilig wohl auch wohnen. Sie sprechen, wie viele alte Serben in diesem Gebiet Vlash, einen alt-rumänischen Dialekt, und erklären uns, dass wir nach ungefähr 10 Kilometern, wieder den ersten Asphalt sehen würden. Irgendwo in diese Richtung halt (Glück gehabt; beide zeigen ungefähr in die gleiche Richtung). Der Rakija Prune macht erneut die Runde.
Wieder zu Hause in Hladne Vode lassen wir unseren Kurztrip Revue passieren. Er war unglaublich schön. Wir machen das wieder.
Munter fahren wir nächsten Tags los, wir wollen unser Häuschen in Hladne Vode noch am gleichen Tag erreichen. Der Weg führt uns quer durch dichtes Waldgebiet, etwas verzettelt auf unserem Navi, aber immerhin mit einer E-Nummer, also als eine Nationalstrasse, aufgeführt. Da kann ja nichts schief gehen, schliesslich haben wir noch Tage zuvor die Nationalstrassen von Serbien zerlobt. Aber es kommt immer anders, als man denkt. Die Strasse wird holpriger, die Steine grösser und die Löcher tiefer. Asphalt haben wir schon seit ewiger Zeit nicht mehr gesehen. Die Höchstgeschwindigkeit ist bereits seit Stunden auf max. 10km/h gesunken und die Verzweigungen stimmen überhaupt nicht mehr mit den Wegen auf dem Navi überein. Nach einer Ewigkeit treffen wir auf zwei alte, zahnlose Serben auf einem Traktor mit Anhänger für Holz, auf dem sie zeitweilig wohl auch wohnen. Sie sprechen, wie viele alte Serben in diesem Gebiet Vlash, einen alt-rumänischen Dialekt, und erklären uns, dass wir nach ungefähr 10 Kilometern, wieder den ersten Asphalt sehen würden. Irgendwo in diese Richtung halt (Glück gehabt; beide zeigen ungefähr in die gleiche Richtung). Der Rakija Prune macht erneut die Runde.
Wieder zu Hause in Hladne Vode lassen wir unseren Kurztrip Revue passieren. Er war unglaublich schön. Wir machen das wieder.