Nepal, der südwesten (august 2019)
Namaste, Nepal !
An der mehr als unscheinbaren internationalen Grenze vor Mahendranagar ganz im Westen Nepals müssen wir uns am Rande des Dschungels zwischen ein paar kleinsten Häusern erst einmal zurechtfinden, sprich: wir suchen nach «Immigration- und Zollbehörde». Ja, das gibt es hier tatsächlich und wir füllen in kleinen Kabäuschen hinter Vorhängen die notwendigen Formulare aus, um das Visum für Nepal zu erhalten. Es läuft unkompliziert; die meiste Zeit verbringen wir auf der Immigration mit der Beantwortung von medizinischen Fragen, weil die Frau des zuständigen Beamten Nierenprobleme hat. Auch der Autarko kommt ohne Inspektion durch und wir können los. Nepal, wir kommen!
Alle Bilder, so wie wir uns Nepal eben vorgestellt haben, können wir gleich einmal vergessen und wir machen einen Reset. Uns heisst ein Land willkommen, dass sich uns in üppigstem Grün präsentiert. So haben wir uns den Dschungel vorgestellt.
Es ist unglaublich schwül, uns tropft der Schweiss ununterbrochen runter, die Kleider sind nass, bestenfalls klamm, womit wir schon zufrieden wären. Es ist bereits später Nachmittag. Schnell ist in der nächsten Kleinstadt eine SIM Card besorgt und wir fahren ein paar Kilometer weiter zur Suda Farm, wo wir uns in Ruhe auf ein neues Reiseland einstimmen wollen. Der Besitzer ist sehr nett, uns steht ein grosser Platz im Grünen zur Verfügung, es ist frisches Wasser vorhanden, ein gutes Restaurant… Was wollen wir mehr? Wir nutzen die Zeit, unsere Wäsche zu machen und den Autarko zu putzen. Neues Land, sauberes Auto. Zwei friedliche Tage verbringen wir in dieser ruhigen Oase, bevor das Abenteuer Nepal so richtig los geht. Namaste, du grünes Neuland!
www.sudafarm.com
An der mehr als unscheinbaren internationalen Grenze vor Mahendranagar ganz im Westen Nepals müssen wir uns am Rande des Dschungels zwischen ein paar kleinsten Häusern erst einmal zurechtfinden, sprich: wir suchen nach «Immigration- und Zollbehörde». Ja, das gibt es hier tatsächlich und wir füllen in kleinen Kabäuschen hinter Vorhängen die notwendigen Formulare aus, um das Visum für Nepal zu erhalten. Es läuft unkompliziert; die meiste Zeit verbringen wir auf der Immigration mit der Beantwortung von medizinischen Fragen, weil die Frau des zuständigen Beamten Nierenprobleme hat. Auch der Autarko kommt ohne Inspektion durch und wir können los. Nepal, wir kommen!
Alle Bilder, so wie wir uns Nepal eben vorgestellt haben, können wir gleich einmal vergessen und wir machen einen Reset. Uns heisst ein Land willkommen, dass sich uns in üppigstem Grün präsentiert. So haben wir uns den Dschungel vorgestellt.
Es ist unglaublich schwül, uns tropft der Schweiss ununterbrochen runter, die Kleider sind nass, bestenfalls klamm, womit wir schon zufrieden wären. Es ist bereits später Nachmittag. Schnell ist in der nächsten Kleinstadt eine SIM Card besorgt und wir fahren ein paar Kilometer weiter zur Suda Farm, wo wir uns in Ruhe auf ein neues Reiseland einstimmen wollen. Der Besitzer ist sehr nett, uns steht ein grosser Platz im Grünen zur Verfügung, es ist frisches Wasser vorhanden, ein gutes Restaurant… Was wollen wir mehr? Wir nutzen die Zeit, unsere Wäsche zu machen und den Autarko zu putzen. Neues Land, sauberes Auto. Zwei friedliche Tage verbringen wir in dieser ruhigen Oase, bevor das Abenteuer Nepal so richtig los geht. Namaste, du grünes Neuland!
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Durch eine wunderschöne Dschungellandschaft fahren wir auf dem Mahendra Highway bis zum Bardiya Nationalpark, wo wir bereits am Highway vorne von Krishna «abgefangen» werden. Er würde uns den Weg zum Park zeigen und sich umschauen, wo es Platz für unseren Autarko hätte, das sei alles ein bisschen eng da hinten. So düst er mit seinem Roller davon und wir holpern über eine eingetrocknete Schlammlandschaft quer durch ein breites Flussbett. Die Landschaft ist traumhaft, wir fahren durch kleinste Dörfer mit wunderschönen Gärten, müssen immer wieder ein paar Leitungen heben, damit wir durchkommen. Nach zehn Kilometern haben wir den Teil des Bardiya Nationalparks erreicht, der für Touristen zugänglich ist. Und natürlich Krishnas kleine Hotelanlage, die Wild Planet Eco Lodge. Es hat natürlich zig andere Lodges, aber wir meinen, der gewiefte junge Kerl ist clever und das soll belohnt werden. Es gefällt uns und wir bleiben dort. Krishna, selbst ein Guide mit langjähriger Erfahrung, erzählt uns vom Bardiya Nationalpark, wie er und seine Kollegen darum kämpfen, dass dieser und das Gebiet darum herum touristisch nicht verschandelt werden. Sie kämpfen darum, dass keine Jeep Safaris angeboten werden, keine Ritte auf Elefanten… So entscheiden wir uns für einen Jungle Walk am nächsten Tag mit Baba und Rishi. Wir erfahren auch, dass man diesen Nationalpark sehr ursprünglich halten will, das heisst, dass der Park nicht umzäunt ist, so dass sich die Tiere auch in Gebiete ausserhalb des Nationalparks bewegen können, sogar über die nahe Grenze hinaus nach Indien. Auch ist keines der Tiere weder gechipt noch mit einem Sender ausgestattet, so dass diese nicht durch Ortungsgeräte aufgespürt werden können. Im Nationalpark selber sind ca. 86 bengalische Tiger registriert; der Bestand vergrössert sich zum Glück laufend. Ein männliches Tier nimmt hier ein Revier von mindestens 11 km2 in Anspruch (es können aber auch bis zu 50 km2 sein) und hat in der Regel bis zu drei Weibchen, die er glücklich machen kann. So sehen wir unsere Chance, einen Tiger in freier Wildbahn zu sehen, mehr und mehr schwinden. Im Park sind nebst wilden Elefanten auch Domestic Elephants vertreten; mit diesen arbeitet das Personal, jedoch nicht für touristische Abenteuer. Sie werden gefüttert, wohnen in einer speziellen Anlage, sind aber jeden Tag im Park und haben eine Bindung zu ihrem jeweiligen Betreuer. Weiter leben im Park Nashörner, Krokodile und deren verwandte Arten, Affen, grosse Herden von Hirschen und alles, was sich sonst noch gerne im Dschungel rum tümmelt.
Um sieben Uhr morgens geht’s los, wir werden zwölf Stunden unterwegs sein. Es ist bereits jetzt heiss und feucht, wir schwitzen heute nur einmal. Bepackt mit Rucksack, je vier Litern Wasser und Verpflegung, bewaffnet mit einem robusten Bambusstock. Nein, der dient nicht als Schutz gegen wilde Tiere, sondern um das mannshohe Gras fernzuhalten, durch das wir immer wieder laufen müssen. Es ist Monsun Zeit, es regnet praktisch jeden Tag mindestens einmal kräftig, die Pflanzenwelt kann wuchern wie sonst nie. Diese Zeit hat auch den Vorteil, dass praktisch keine anderen Touristen hier im Park weilen, die ersten werden wir erst am späten Nachmittag sehen. Der Nachteil ist, dass man weniger Tiere sehen kann, da diese nicht gezwungen sind, zum Fluss oder zu den Wasserlöchern zu gehen; Wasser gibt es jetzt überall. Und das Gras ist eben sehr sehr hoch.
Zuerst müssen wir einen Fluss queren. Es erwartet uns ein Boot, das aus einem einzigen Baum geschnitzt ist. Rein sitzen geht nicht, dafür ist es zu schmal. Und Platz hat nebst Guide und Bootsführer sowieso nur einer. Wir kauern uns hinein, es ist ein elendes Geschaukel, zumal das Hauptgewicht weit oben ist. Zudem hat der Fluss eine ziemliche Strömung und auch wenn man uns versichert, dass es hier keine Krokodile hat, sind wir doch etwas verunsichert. Aber wir kommen tatsächlich trocken rüber.
Wir wandern auf kleinsten Pfaden, getreten von Elefanten und Nashörnern, durch hohes Gras, durch dichtesten Urwald. Vor uns Baba, mit seinen knapp 1.60 Metern kleiner als das Gras, hinter uns Rishi, der das Schlusslicht bildet. Irgendwie beruhigend, wir sind sicher, dass entweder der Kleinste oder der Hinterste gefressen würde. Wir sind ruhig, flüstern lediglich, und bleiben immer wieder lange stehen und beobachten. Baba erklärt uns auf dem Weg Spuren… Nashornmutter mit Kind, analysiert Kothaufen… alt oder ganz frisch von «domestic» Nationalpark- oder wilden Elefanten, Kratzspuren an Bäumen von einem Tiger...
Wir stehen am Fluss, eine halbe Stunde, schauen in alle Richtungen… nichts. OK, ein paar Vögel, aber sonst nichts. Baba steigt auf einen Baum, klettert herum wie ein Affe, bleibt eine Weile oben. Dann – wir sind schon fast eingenickt – springt er runter wie von der Tarantel gestochen. Er macht uns Zeichen, wir sollen alles liegen lassen und wir folgen ihm etwa zweihundert Meter durch das hohe Gras. Und dann sehen wir, was wir nie erwartet hätten, in etwa dreissig Meter Distanz. Er nimmt ein Bad im Fluss, entdeckt uns aber und erhebt sich aus dem Wasser… ein bengalischer Tiger! Es ist ein Männchen, riesig, wir haben Hühnerhaut. Die Zeit, dieses unglaublich schöne Tier zu sehen, ist kurz und wir möchten sie nicht mit dem Zücken unserer Mobiles verschwenden. Der Schelm verzieht sich im hohen Gras auf der anderen Flussseite. Kurze Zeit später können wir etwas weiter vorne nochmals einen kurzen Blick auf ihn erhaschen, doch dann ist er endgültig weg. Was für ein Erlebnis!
Auf unserem weiteren Jungle Walk sehen wir später noch drei Nashörner, die jedoch weit weg sind, und die wir lediglich mit den Ferngläsern beobachten können. Auch können wir fünf Elefanten beim Baden im Fluss beobachten.
Am Vorabend, als wir den Sonnenuntergang zusammen mit Krishna und Baba am Fluss genossen haben, haben wir auch gesehen, dass das an den Nationalpark grenzende Dorf durch einen massiven Zaun aus Betonpfeilern und dicken Stahlstreben geschützt ist. Der Zaun dient dazu, den wilden Elefanten den Besuch der Domestic Elefantendamen in der Nacht zu erschweren. Gestaunt haben wir nicht schlecht ob der schief stehenden Betonpfeiler und den eingedrückten Streben. Die wilden Elefanten haben übrigens auch ganz schnell die Trafostation der elektrisch geladenen Zäune zerstört. Die Hormone laufen da wohl jeweils etwas aus dem Ruder...
Um sieben Uhr morgens geht’s los, wir werden zwölf Stunden unterwegs sein. Es ist bereits jetzt heiss und feucht, wir schwitzen heute nur einmal. Bepackt mit Rucksack, je vier Litern Wasser und Verpflegung, bewaffnet mit einem robusten Bambusstock. Nein, der dient nicht als Schutz gegen wilde Tiere, sondern um das mannshohe Gras fernzuhalten, durch das wir immer wieder laufen müssen. Es ist Monsun Zeit, es regnet praktisch jeden Tag mindestens einmal kräftig, die Pflanzenwelt kann wuchern wie sonst nie. Diese Zeit hat auch den Vorteil, dass praktisch keine anderen Touristen hier im Park weilen, die ersten werden wir erst am späten Nachmittag sehen. Der Nachteil ist, dass man weniger Tiere sehen kann, da diese nicht gezwungen sind, zum Fluss oder zu den Wasserlöchern zu gehen; Wasser gibt es jetzt überall. Und das Gras ist eben sehr sehr hoch.
Zuerst müssen wir einen Fluss queren. Es erwartet uns ein Boot, das aus einem einzigen Baum geschnitzt ist. Rein sitzen geht nicht, dafür ist es zu schmal. Und Platz hat nebst Guide und Bootsführer sowieso nur einer. Wir kauern uns hinein, es ist ein elendes Geschaukel, zumal das Hauptgewicht weit oben ist. Zudem hat der Fluss eine ziemliche Strömung und auch wenn man uns versichert, dass es hier keine Krokodile hat, sind wir doch etwas verunsichert. Aber wir kommen tatsächlich trocken rüber.
Wir wandern auf kleinsten Pfaden, getreten von Elefanten und Nashörnern, durch hohes Gras, durch dichtesten Urwald. Vor uns Baba, mit seinen knapp 1.60 Metern kleiner als das Gras, hinter uns Rishi, der das Schlusslicht bildet. Irgendwie beruhigend, wir sind sicher, dass entweder der Kleinste oder der Hinterste gefressen würde. Wir sind ruhig, flüstern lediglich, und bleiben immer wieder lange stehen und beobachten. Baba erklärt uns auf dem Weg Spuren… Nashornmutter mit Kind, analysiert Kothaufen… alt oder ganz frisch von «domestic» Nationalpark- oder wilden Elefanten, Kratzspuren an Bäumen von einem Tiger...
Wir stehen am Fluss, eine halbe Stunde, schauen in alle Richtungen… nichts. OK, ein paar Vögel, aber sonst nichts. Baba steigt auf einen Baum, klettert herum wie ein Affe, bleibt eine Weile oben. Dann – wir sind schon fast eingenickt – springt er runter wie von der Tarantel gestochen. Er macht uns Zeichen, wir sollen alles liegen lassen und wir folgen ihm etwa zweihundert Meter durch das hohe Gras. Und dann sehen wir, was wir nie erwartet hätten, in etwa dreissig Meter Distanz. Er nimmt ein Bad im Fluss, entdeckt uns aber und erhebt sich aus dem Wasser… ein bengalischer Tiger! Es ist ein Männchen, riesig, wir haben Hühnerhaut. Die Zeit, dieses unglaublich schöne Tier zu sehen, ist kurz und wir möchten sie nicht mit dem Zücken unserer Mobiles verschwenden. Der Schelm verzieht sich im hohen Gras auf der anderen Flussseite. Kurze Zeit später können wir etwas weiter vorne nochmals einen kurzen Blick auf ihn erhaschen, doch dann ist er endgültig weg. Was für ein Erlebnis!
Auf unserem weiteren Jungle Walk sehen wir später noch drei Nashörner, die jedoch weit weg sind, und die wir lediglich mit den Ferngläsern beobachten können. Auch können wir fünf Elefanten beim Baden im Fluss beobachten.
Am Vorabend, als wir den Sonnenuntergang zusammen mit Krishna und Baba am Fluss genossen haben, haben wir auch gesehen, dass das an den Nationalpark grenzende Dorf durch einen massiven Zaun aus Betonpfeilern und dicken Stahlstreben geschützt ist. Der Zaun dient dazu, den wilden Elefanten den Besuch der Domestic Elefantendamen in der Nacht zu erschweren. Gestaunt haben wir nicht schlecht ob der schief stehenden Betonpfeiler und den eingedrückten Streben. Die wilden Elefanten haben übrigens auch ganz schnell die Trafostation der elektrisch geladenen Zäune zerstört. Die Hormone laufen da wohl jeweils etwas aus dem Ruder...
Ein erlebnisreicher Jungle Walk geht zu Ende und wir nähern uns wieder dem Fluss. Der Bootsführer ist nirgends zu sehen und auch nicht erreichbar. Was nun? Baba meint mit einem Schmunzeln, wir gehen da zu Fuss rüber, und wir sind überzeugt, er macht einen Witz. Nein, es ist sein voller Ernst. Etwas weiter unten sei der Fluss zwar breiter, aber die Strömung nicht ganz so stark. Wir haben uns gefasst und fragen nochmals nach den Krokodilen – ein riesiges Exemplar haben wir nämlich beim Sonnenbad beobachtet, ein paar Stunden früher und weiter oben, aber am gleichen Fluss – und lassen uns mehr als einmal versichern, dass diese die starke Strömung nicht lieben. Nicht unbedingt beruhigend, es gibt bestimmt auch bei Krokodilen solche, die es gerne etwas wilder mögen. Im Dschungel übernachten möchten wir aber auch nicht und so machen wir uns auf den Weg ins kühle Nass, durchgeschwitzt sind wir eh schon. Die Strömung ist ziemlich stark, aber die Abkühlung nach einem Tag schwitzen ist unglaublich. Und so haben wir keine Eile, ans andere Ufer zu kommen.
Wir fahren anderntags weiter entlang dem Mahendra Highway Richtung Osten. Ziel ist Kapilavastu Tilaurakot, der seinerzeitige Königspalast von Siddharta Gautama, der im 5. Jahrhundert vor Christus den Buddhismus begründet hat. Zu sehen sind natürlich nur noch die angedeuteten Grundmauern auf einem grossen Areal, umgeben von riesigen Bäumen. Ein paar Kilometer weiter bei Lumbini befindet sich ein weiteres Gelände mit mehreren Tempeln, die von verschiedenen Ländern mit buddhistischem Glauben zu Ehren von Lord Buddha gestiftet wurden; Lumbini ist sein Geburtsort. Mit einer Fahrrad-Rikscha werden wir durch das grosse Areal geruckelt, besichtigen einige Tempel; es ist noch heisser als sonst, der arme Fahrer vor uns ächzt und will so wohl seinen Tip etwas in die Höhe treiben. Zum Ende schauen wir uns noch die eigentliche Geburtsstätte von Buddha an, zusammen mit vielen Pilgern, die im Park dahinter in grossen Gruppen mit Predigern beten. Der Eintritt für ausländische Touristen ist frech, wir bezahlen fünfundzwanzigmal mehr als die Einheimischen, EUR 5 pro Person. Die Schuhe müssen vor dem Eingang deponiert werden; es ist dermassen heiss, dass wir uns auf den heissen Steinen die Füsse braten. Sehen tun wir ausser ein paar Steinmauern nichts.
Nach zwei Stunden ist diese letzte Besichtigung abgehackt. Nein, es hat uns nicht sonderlich gefallen. Aber die Tatsache, dass es sich hier um Buddhas Geburtsstätte handelt, macht diesen Ort doch zu etwas Speziellem.
Nach zwei Stunden ist diese letzte Besichtigung abgehackt. Nein, es hat uns nicht sonderlich gefallen. Aber die Tatsache, dass es sich hier um Buddhas Geburtsstätte handelt, macht diesen Ort doch zu etwas Speziellem.
Pakhora ist unser nächstes Ziel und verspricht auch etwas kühlere Temperaturen um die dreissig Grad, was für uns schon traumhaft klingt. Die ersten paar Kilometer des Siddharta Highways prophezeien uns einen Albtraum und erinnern an die schlimmsten Streckenabschnitte des Karakorum Highway in Pakistan. Doch nach diesen wenigen Kilometern werden wir eines Besseren belehrt und wir fahren auf einer traumhaften Strasse, entlang von überwachsenen Bergen. Die steilen, tiefen Abgründe, die phänomenale Sicht in weite Täler mit tosenden Flüssen und Wasserfällen, dahinter immer wieder Hügel und Berge in allen Formationen, die sich an die nächsten reihen… es ist überwältigend. Nach unzähligen Kurven und 150 Kilometern erreichen wir Pokhara, eine lebendige Stadt, die von unzähligen Touristen besucht wird, als Basis für Trekkingtouren ins Anapurna Gebirge. Unser Glück, es ist noch keine Hochsaison. So verbringen wir drei relativ ruhige Tage in Pokhara.
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Riesenrad für Lebensmüde (Originalgeschwindigkeit)
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Weiter geht’s auf dem Prithvi Highway Richtung Kathmandu. Auf dem Weg dahin machen wir einen Abstecher nach Gorkha, wo wir Chuman Shresta in seinem Heimatort treffen. Chuman hat uns über einen Bekannten aus der Schweiz einen Stellplatz in Kathmandu vermittelt, wo wir den Autarko während unseres Schweizer Aufenthalts sicher parkieren können. Dass es uns in diese Stadt in den Bergen verschlagen hat und wir Chuman dort treffen, ist purer Zufall. Ebenso Zufall ist, dass wir die hübsche Stadt genau während dem Newar Festival besuchen.
Dieses Festival wird jedes Jahr während zwei Tagen von der Newar Community gefeiert und findet an verschiedenen Orten in Nepal zur gleichen Zeit statt. Das Kathmandu-Tal und die umliegenden Gebiete bildeten das ehemalige Newar-Königreich des nepalesischen Mandalas. Die Newars haben ihre jahrhundertealten Traditionen und Praktiken fortgesetzt und sind stolz darauf, die «wahren» Hüter der Religion, Kultur und Zivilisation Nepals zu sein. Sie waren einst erfolgreiche Kaufleute und gelten heute als die wirtschaftlich, politisch und sozial fortschrittlichste Gemeinschaft Nepals.
Chuman, selbst ein Newar, zeigt uns am Nachmittag das Gorkha Museum, ein wunderschönes Gebäude, einst Teil des Königspalasts, aus Ziegelsteinen und traditionell geschnitztem Holzwerk. Auch den Kalika Tempel der Hindus auf dem Top des Hausberges besichtigen wir; der Aufstieg ist steil, aber es lohnt sich.
Am Abend ist ein buntes Treiben auf der Strasse, viele tragen die Trachten der Newar, Männer und Frauen, Buben und Mädchen, tanzen in Reihen und schlagen Stöcke aufeinander, begleitet von nepalesischen Trommeln, Madal und Dhyangro, und den riesigen Narasingha, eine Art kurzes gebogenes Alphorn. Darunter viele als Frauen verkleidete Männer. Die ganze Stadt ist auf den Beinen, tausende Menschen wuseln in den schmalen Gassen rum. Es spricht sich schnell rum, dass wir aus der Schweiz sind; immer wieder hören wir hinter uns in ihrer Sprache Nepal Bahsa das Wort «Swizz» oder etwas, was wie «Switzerland» tönt. Wir sind auch wirklich die einzigen Exoten hier in der Stadt.
Dieses Festival wird jedes Jahr während zwei Tagen von der Newar Community gefeiert und findet an verschiedenen Orten in Nepal zur gleichen Zeit statt. Das Kathmandu-Tal und die umliegenden Gebiete bildeten das ehemalige Newar-Königreich des nepalesischen Mandalas. Die Newars haben ihre jahrhundertealten Traditionen und Praktiken fortgesetzt und sind stolz darauf, die «wahren» Hüter der Religion, Kultur und Zivilisation Nepals zu sein. Sie waren einst erfolgreiche Kaufleute und gelten heute als die wirtschaftlich, politisch und sozial fortschrittlichste Gemeinschaft Nepals.
Chuman, selbst ein Newar, zeigt uns am Nachmittag das Gorkha Museum, ein wunderschönes Gebäude, einst Teil des Königspalasts, aus Ziegelsteinen und traditionell geschnitztem Holzwerk. Auch den Kalika Tempel der Hindus auf dem Top des Hausberges besichtigen wir; der Aufstieg ist steil, aber es lohnt sich.
Am Abend ist ein buntes Treiben auf der Strasse, viele tragen die Trachten der Newar, Männer und Frauen, Buben und Mädchen, tanzen in Reihen und schlagen Stöcke aufeinander, begleitet von nepalesischen Trommeln, Madal und Dhyangro, und den riesigen Narasingha, eine Art kurzes gebogenes Alphorn. Darunter viele als Frauen verkleidete Männer. Die ganze Stadt ist auf den Beinen, tausende Menschen wuseln in den schmalen Gassen rum. Es spricht sich schnell rum, dass wir aus der Schweiz sind; immer wieder hören wir hinter uns in ihrer Sprache Nepal Bahsa das Wort «Swizz» oder etwas, was wie «Switzerland» tönt. Wir sind auch wirklich die einzigen Exoten hier in der Stadt.
Nepalesische Schönheit kennt kein Alter...
Leider rinnt einer unserer Wasserschläuche wieder einmal und das Leck muss gesucht werden. Nik hat das Aus- und Wiedereinräumen inzwischen intus. Aber auch andere haben ihre Problemchen...
Der Weg nach Kathmandu führt uns weiter über den Prithvi Highway. Die Strasse wird von vielen Lastwagen befahren und ist eigentlich bis kurz vor Kathmandu nicht schlecht. Doch dann wähnt man sich wieder einmal wie in einem eingetrockneten Bachbett und es sind auch noch fast tausend Höhenmeter zu bewältigen, da Nepal’s Hauptstadt auf 1400 Metern über Meer liegt. Vom höchsten Punkt dieses letzten Passes können wir erkennen, wie gross diese Stadt mit ihren 1,3 Mio. Einwohnern ist, wunderschön gelegen im Kathmandu Valley, umgeben von begrünten Bergen. Die Einfahrt in die Vororte der Stadt von Westen her sieht nicht vielversprechend aus. Wir passieren viele komplett oder halb zerfallene Häuser, die Strasse – wohlverstanden die Hauptstrasse – ist zwischenzeitlich auch nicht besser geworden. Wir wissen nicht, ob dies allenfalls noch die Folgeschäden des schrecklichen Erdbebens von 2015 sind. Der Himmel über Kathmandu ist wolkenverhangen, schwarz; es ist ein heftiger Regenguss im Anzug. Wir fahren auf der Ringroad in Richtung unseres Stellplatzes, der zum Glück eben direkt an der Ringroad liegt. Ein Blick in die Seitenstrassen zeigt nämlich, dass dies eine für unseren Autarko gänzlich ungeeignete Stadt ist; die Strassen sind eng, die Gassen noch enger, und die unzähligen Kabel hängen auf einer Höhe von etwa drei Metern oder tiefer. Bei der genannten Adresse angekommen müssen wir erstmals leer schlucken… Die Einfahrt zum Grundstück ist eng, sehr eng! Dann auch noch abfallend und etwas holperig. Wir messen die Breite mit 2.60m – unser Dicker hat 2.50m – und probieren es ganz langsam. Wir unterlegen mit Holz, um ein Seitwärtsschütteln der Kabine zu vermeiden. Um in die Kurve in das Grundstück hinein zu gelangen, muss das Wellblechdach eines seitlichen Gebäudes abmontiert werden, das zu weit hervorsteht und die Seitenwand der Kabine aufschlitzen würde. Zentimeter um Zentimeter fährt Nik vorwärts und wenig später steht der Autarko an seinem vorbestimmten Ort. Der Aufwand hat sich gelohnt, schliesslich wird er dort für die nächsten drei Monate stehen. Und der Platz ist sehr sicher, eingezäunt und rund um die Uhr bewacht. Wie wir dann wieder rauskommen, daran mögen wir im Moment gar nicht denken.
Mit Soyam, dem Grundeigentümer, und seiner Frau Manju verabreden wir uns für den kommenden Samstag für einen Ausflug nach Dhulikhel, eine kleine Stadt mit sehr vielen alten, traditionellen Häusern aus Backstein und geschnitztem Holzwerk. Auf dem Gipfel des Devisthan Hill beim Kali Tempel erhoffen wir, einen Blick auf die verschiedenen schneebedeckten Siebentausender des Everest Range werfen zu können, die sich im Moment noch hinter einer dicken Nebel- und Wolkendecke verstecken. Wir warten, geniessen das mitgebrachte Frühstück in der friedlichen Atmosphäre des touristenleeren Tempels, warten und geniessen die Rundsicht, so weit es eben geht. Die Sonne bahnt sich immer wieder ihren Weg durch die Wolken, doch diese bleiben schlussendlich hartnäckig an den schneebedeckten Gipfeln des Gebirges hängen. Ende November soll die Aussicht auf trockenes Wetter und klare Sicht einiges besser sein; diese Chance werden wir packen, wenn wir nach Nepal zurückkehren.
Mit Soyam, dem Grundeigentümer, und seiner Frau Manju verabreden wir uns für den kommenden Samstag für einen Ausflug nach Dhulikhel, eine kleine Stadt mit sehr vielen alten, traditionellen Häusern aus Backstein und geschnitztem Holzwerk. Auf dem Gipfel des Devisthan Hill beim Kali Tempel erhoffen wir, einen Blick auf die verschiedenen schneebedeckten Siebentausender des Everest Range werfen zu können, die sich im Moment noch hinter einer dicken Nebel- und Wolkendecke verstecken. Wir warten, geniessen das mitgebrachte Frühstück in der friedlichen Atmosphäre des touristenleeren Tempels, warten und geniessen die Rundsicht, so weit es eben geht. Die Sonne bahnt sich immer wieder ihren Weg durch die Wolken, doch diese bleiben schlussendlich hartnäckig an den schneebedeckten Gipfeln des Gebirges hängen. Ende November soll die Aussicht auf trockenes Wetter und klare Sicht einiges besser sein; diese Chance werden wir packen, wenn wir nach Nepal zurückkehren.
Ein Tagesausflug ins Zentrum von Kathmandu zeigt uns eine sehr lebendige Stadt mit vielen schönen Gebäuden im traditionellen Stil der Newar. So gehört zum Beispiel der Stadtteil um den Durbar Square zum UNESCO Weltkulturerbe. Leider wurden die meisten dieser Gebäude beim starken Erdbeben von 2015 zerstört oder stark beschädigt. Überall wird renoviert und gebaut, die Gebäude sind zum Teil abgestützt, manchmal auch total eingerüstet, und überall kann man wahre Künstler bei ihrer Arbeit beobachten, wie sie die zerstörten Holzwerke reparieren. Sie stehen ungesichert und meist barbuss auf wackeligen Bambusleitern...
In unzähligen kleinen Shops wird Handwerkskunst aus Nepal angeboten; Textilien, Bilder, Masken, Musikinstrumente… Betende Menschen sind überall, sowie es auch Tempel oder andere Gebetsstätten überall gibt; da gibt es beim Eingang die roten Farbpigmente, mit dem sich die gläubigen Hindus die Tika, das Segenszeichen, auf die Stirn tupfen. Sie laufen im Uhrzeigersinn um den Tempel herum, beten und bewegen die Glocken, um dann die Opfergaben zu spenden, sei es in Form von Blumen, Lebensmitteln oder auch Geld.
Ruhiger Abschluss unseres Ausflugs in der hektischen Stadt ist der Tempelbezirk Pashupatinath am Bagmati Fluss, der später in den Ganges mündet. Hier beobachten wir am Arya Gahts die Rituale, wie die Verstorbenen vor der Verbrennung geehrt werden; sie sind über und über mit Blumen bedeckt, werden mit heiligem Wasser aus dem (ziemlich trüben) Fluss benetzt, derweil die Kinder daneben ausgelassen im Wasser plantschen. Einige Holzhaufen brennen bereits lichterloh, andere verglimmen und rauchen lediglich noch. Trotz der vielen Menschen, die hier anwesend sind, sei es, um von den Verstorbenen Abschied zu nehmen oder einfach als stille Beobachter, ist es hier für Nepal ungewöhnlich still. Und sehr friedlich.
In unzähligen kleinen Shops wird Handwerkskunst aus Nepal angeboten; Textilien, Bilder, Masken, Musikinstrumente… Betende Menschen sind überall, sowie es auch Tempel oder andere Gebetsstätten überall gibt; da gibt es beim Eingang die roten Farbpigmente, mit dem sich die gläubigen Hindus die Tika, das Segenszeichen, auf die Stirn tupfen. Sie laufen im Uhrzeigersinn um den Tempel herum, beten und bewegen die Glocken, um dann die Opfergaben zu spenden, sei es in Form von Blumen, Lebensmitteln oder auch Geld.
Ruhiger Abschluss unseres Ausflugs in der hektischen Stadt ist der Tempelbezirk Pashupatinath am Bagmati Fluss, der später in den Ganges mündet. Hier beobachten wir am Arya Gahts die Rituale, wie die Verstorbenen vor der Verbrennung geehrt werden; sie sind über und über mit Blumen bedeckt, werden mit heiligem Wasser aus dem (ziemlich trüben) Fluss benetzt, derweil die Kinder daneben ausgelassen im Wasser plantschen. Einige Holzhaufen brennen bereits lichterloh, andere verglimmen und rauchen lediglich noch. Trotz der vielen Menschen, die hier anwesend sind, sei es, um von den Verstorbenen Abschied zu nehmen oder einfach als stille Beobachter, ist es hier für Nepal ungewöhnlich still. Und sehr friedlich.
Die Nepalesen sind grundsätzlich sehr nette, freundliche Menschen und im Vergleich zu den Pakistani und Indern eher zurückhaltend. Das heisst, wir konnten uns bewegen, ohne dass man uns ständig angesprochen hat oder Selfies machen wollte. Gestört hat uns einzig und allein die Tatsache, dass man uns als Touristen immer wieder übers Ohr gehauen hat oder es zumindest versuchen wollte. Sei es beim Früchtehändler oder bei der Gassenküche, wo man uns das Vielfache vom Normalpreis verlangt hat. Oder die Mutter, die kein Geld, sondern lediglich etwas Milch für ihr Kind wollte; und uns im Laden um die Ecke dann die grösste und teuerste Dose Milchpulver zum Zahlen in die Hand drückte. Rechnungen im Restaurant waren sehr oft nicht korrekt…. Richtig, irgendwie gehört dies zu den Erfahrungen, die man auf solchen Reisen macht, aber es hinterlässt halt einen Nebengeschmack. Und es sind Erfahrungen, wie wir sie bisher in keinem anderen Land gemacht haben. Trotzdem haben wir uns in Nepal wohl und sicher gefühlt und haben viel Zeit mit lieben Menschen verbracht. Herzlichen Dank an Soyam und Manju, an Chuman und Vijay, die uns in dieser Zeit verwöhnt und unterstützt haben.
Nun unterbrechen wir unsere Reise für zweieinhalb Monate und machen eine Pause. Familie und Freunde vermissen wir, und auch unsere Zuhause in Rumänien und Serbien, die wir besuchen möchten. All die vielen Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen müssen verarbeitet werden. Platz schaffen in Kopf und Herz für Neues… Wir sind sehr gespannt auf die anderen Facetten von Nepal.
Nun unterbrechen wir unsere Reise für zweieinhalb Monate und machen eine Pause. Familie und Freunde vermissen wir, und auch unsere Zuhause in Rumänien und Serbien, die wir besuchen möchten. All die vielen Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen müssen verarbeitet werden. Platz schaffen in Kopf und Herz für Neues… Wir sind sehr gespannt auf die anderen Facetten von Nepal.
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