unser "corona" projekt - Verrücktheiten realisieren und ausleben !
Genau eineinhalb Jahre sind es nun her, seit auch uns die COVID Krise in Pakistan eingeholt hat und wir ohne unseren Autarko, der in einem schönen, privaten Park in Peshawar auf uns wartet, in die Schweiz zurückfliegen mussten. Eine lange Zeit, die wir nicht ungenützt verstreichen lassen wollten. Aber was genau haben wir denn gemacht in diesen 18 Monaten?
Es war einmal ein Haus mitten in Siebenbürgen. Das gehörte Nik's Grossvater Fritz und seiner Familie, die im Erdgeschoss bis zum Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts Fagaras’ schönste Metzgerei betrieben haben. Damals haben Grossvater Fritz Baltes und seine Anni hier allerlei Delikatessen angeboten. Wunderbar hat es geduftet nach geräuchertem Speck, Würsten, ganzen Schinken... die oben im Dachstock - unserer jetzigen Wohnung - zum Trocknen aufgehängt wurden. Währenddessen unten in der Crama - dem Gewölbekeller - von fleissigen Lehrlingen und Gesellen Würste gefüllt und Schinken gepökelt und die eingemachten Gemüse und Früchte von Grossmutter Amy und Mutter Mita gelagert wurden. Später, nach der Enteignung durch die Kommunisten, war hier ein Buchladen und da, wo sich jetzt die Bar befindet, ein Uhrmachergeschäft. Aber auch dann wurde weiter der „Fleischeslust“ gefrönt. Vater Laie half seinem Schwiegervater Fritz beim „schwarzen“ Schlachten, war ein Meister im Herstellen der besten Sibiu Salami, eine wahre Delikatesse Rumäniens. In der Zeit hat die ganze Familie mitgeholfen; es wurde das Fleisch von unzähligen Schweinen und Rindern durch den Fleischwolf getrieben, Pfeffer gemalt und Muskat gerieben, und natürlich kiloweise Knoblauch geschält.
Es war einmal ein Haus mitten in Siebenbürgen. Das gehörte Nik's Grossvater Fritz und seiner Familie, die im Erdgeschoss bis zum Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts Fagaras’ schönste Metzgerei betrieben haben. Damals haben Grossvater Fritz Baltes und seine Anni hier allerlei Delikatessen angeboten. Wunderbar hat es geduftet nach geräuchertem Speck, Würsten, ganzen Schinken... die oben im Dachstock - unserer jetzigen Wohnung - zum Trocknen aufgehängt wurden. Währenddessen unten in der Crama - dem Gewölbekeller - von fleissigen Lehrlingen und Gesellen Würste gefüllt und Schinken gepökelt und die eingemachten Gemüse und Früchte von Grossmutter Amy und Mutter Mita gelagert wurden. Später, nach der Enteignung durch die Kommunisten, war hier ein Buchladen und da, wo sich jetzt die Bar befindet, ein Uhrmachergeschäft. Aber auch dann wurde weiter der „Fleischeslust“ gefrönt. Vater Laie half seinem Schwiegervater Fritz beim „schwarzen“ Schlachten, war ein Meister im Herstellen der besten Sibiu Salami, eine wahre Delikatesse Rumäniens. In der Zeit hat die ganze Familie mitgeholfen; es wurde das Fleisch von unzähligen Schweinen und Rindern durch den Fleischwolf getrieben, Pfeffer gemalt und Muskat gerieben, und natürlich kiloweise Knoblauch geschält.
Schon lange spukte in Nik’s Kopf als hoffnungslosem Coffee Addict der Gedanke, irgendwann und irgendwo einmal eine kleine Kaffeebar sein Eigen zu nennen. Genau genommen seit mehr als 20 Jahren. Und warum nicht einmal eine Verrücktheit fertig träumen und dann umsetzen, gerade in dieser unsäglichen Krisenzeit? Wir sind kurzentschlossen nach Rumänien gereist und stundenlang im kleinen Laden unter unserem Apartment – dem ehemaligen Uhrmachergeschäft – gehockt, haben gemessen, geplant, gezeichnet… und immer wieder weitergeträumt. Bis dann die endgültigen Pläne für die Bar, die Toiletten und die dahinter liegende Küche ausgereift vor uns gelegen haben. LA FRITZ sollte unser kleines Gastrounternehmen heissen, in Gedenken an Nik’s Grossvater, der damals in den Räumen unter unserem Apartment eine bekannte Metzgerei betrieben hat. Die Crama – den Gewölbekeller im Untergeschoss – haben wir nach dem Motto „einmal eine grossere Sauerei ist einfacher“ auch grad miteinbezogen, obwohl wir zu dem Zeitpunkt noch nicht genau wussten, was damit geschehen soll. Bald war uns aber klar, dass wir auch da unten etwas Tolles machen möchten, sei es ein Jazzclub, ein Eventsaal … Ein Restaurant aber haben wir uns dannzumal noch nicht zugetraut, das kam dann etwas später.
Die Aufgabenteilung war dann auch schnell festgelegt. Nik ist in der Schweiz seinem Hobby, der Osteopathie, nachgegangen und war für die mentale Unterstützung zuständig, derweil Elle sich in Rumänien mit Design, rumänischen Bauarbeitern und Behörden und die damit verbundene Mentalität rumgeschlagen hat; Letzteres ein nicht immer leichtes Unterfangen mit unzähligen Herausforderungen. Letztendlich aber gelungen; im Mai 2021 wurde die Bar und das Restaurant in der Crama eröffnet.
Die Aufgabenteilung war dann auch schnell festgelegt. Nik ist in der Schweiz seinem Hobby, der Osteopathie, nachgegangen und war für die mentale Unterstützung zuständig, derweil Elle sich in Rumänien mit Design, rumänischen Bauarbeitern und Behörden und die damit verbundene Mentalität rumgeschlagen hat; Letzteres ein nicht immer leichtes Unterfangen mit unzähligen Herausforderungen. Letztendlich aber gelungen; im Mai 2021 wurde die Bar und das Restaurant in der Crama eröffnet.
Vorher
Und nachher
Gleichzeitig hat uns der Mieter des Restaurants im Erdgeschoss unseres Hauses geärgert und wir haben beschlossen, dass er gehen muss. Was nun? So eine Lounge mit Bistro wäre eine schöne Ergänzung zum Bestehenden, da nämlich wo früher einmal Grossvater Fritz‘ Metzgerei war. Na los dann, keine Zeit verlieren. Erneut wurde geplant, was zur Folge hatte, dass Wände durchbrochen und die Küche umgeplant und erweitert wurde. Alle baulichen Herausforderungen haben wir gemeistert, ebenso ein Wassereinbruch mit an die 1000 Liter Wasser souverän weggesteckt. Eine Terrasse mit rund 120m2 wurde gebaut und die drei Metallpavillons, die wir dafür bestellt haben, sind dann wahrscheinlich im Suez Kanal stecken geblieben. Aber es gibt schliesslich für alles eine Lösung. Oder so ähnlich.
Bauen liegt uns im Blut; das ist das Eine. Aber die Führung eines Restaurants mit allen damit verbundenen Aufgaben? Wir sind auch gar etwas blauäugig in das Projekt gestartet. Oft haben wir in den vergangenen Monaten gedacht, dass wir etwas bekloppt sind. Schlussendlich gibt es aber meistens glückliche Fügungen und wir haben unseren künftigen Restaurantmanager kennengelernt. Die Rekrutierung des Personals war eine Herausforderung für sich; gutes Personal zu finden ist nämlich ausnehmend schwer. Schliesslich ist unser Plan, wieder zu verreisen, wenn es dann mal wieder geht. Und dann wollen wir unser „Corona Projekt“ in guten Händen wissen.
Am 14. August 2021 war es dann soweit und wir konnten die grosse Eröffnung des Restaurants LA FRITZ mit geladenen Gästen feiern. Arthur Mattli, der Schweizer Botschafter in Rumänien, ist eigens für die Eröffnung von Bukarest nach Fagaras gereist. Mit ihm Peter Bayard, ein Schweizer Unternehmer aus Timisoara, und Cristian Macedonschi, ein bekannter Gastroprofi aus Brasov. Zwei Fernsehsender waren zugegen und haben gefilmt. Und drei bekannte Tennisspielerinnen, die Nik am Vortag behandelt hat, wurden spontan verpflichtet, als unverhoffte Werbeträger zu agieren.
Am 14. August 2021 war es dann soweit und wir konnten die grosse Eröffnung des Restaurants LA FRITZ mit geladenen Gästen feiern. Arthur Mattli, der Schweizer Botschafter in Rumänien, ist eigens für die Eröffnung von Bukarest nach Fagaras gereist. Mit ihm Peter Bayard, ein Schweizer Unternehmer aus Timisoara, und Cristian Macedonschi, ein bekannter Gastroprofi aus Brasov. Zwei Fernsehsender waren zugegen und haben gefilmt. Und drei bekannte Tennisspielerinnen, die Nik am Vortag behandelt hat, wurden spontan verpflichtet, als unverhoffte Werbeträger zu agieren.
Traumtänzer des Abends
Der Start unseres Restaurants war toll. Nun wird sich aber zeigen, ob wir bestehen können. Jetzt wo alle Rumänen aus der Diaspora nach ihren Ferien wieder zurückgereist sind und die Neugier der Gäste auf Neues gestillt ist. Und durch die ständig steigenden Zahlen von COVID Infektionen in Rumänien und die damit verbundenen Auflagen kommen sehr harte Zeiten auf uns zu. Aber wir sind zuversichtlich.
Unser CORONA Projekt ist zu einem Herzensprojekt geworden.
www.lafritz.ro (site under construction)
facebook/instagram @lafritz.restaurant
Unser CORONA Projekt ist zu einem Herzensprojekt geworden.
www.lafritz.ro (site under construction)
facebook/instagram @lafritz.restaurant
Was ist sonst noch passiert ?
Wir fühlen uns in Rumänien ganz einfach wohl. Das Land, welches relativ neu Mitglied der EU ist, hat enormes Entwicklungspotential. Und so haben wir uns entschlossen, in diesem Land zusammen mit unseren Freunden Peter und Amadeus in landwirtschaftliche Projekte zu investieren. Unsere Köpfe sind voller Ideen und wir sind sicher, die eine oder andere in naher Zukunft weiter zu verfolgen.
Elle knüpft trotz sprachlicher Barrieren weiterhin Kontakte und wurde von Cristian Macedonschi in eine grosse Wirtschaftsrunde aufgenommen.
Nik ist nun Partner bei Praxis Osteo X, die seine ehemalige Mitarbeiterin An Katrien vor einiger Zeit in Zollikon gegründet hat; eine Zweigstelle in Zürich ist in Planung.
Bald sollte Iran die Grenzen für Touristen wieder öffnen und Visa erteilen. Wir können es kaum erwarten, unseren Autarko aus Pakistan zurückzuholen und auf der Heimreise unsere Freunde in den verschiedenen Ländern wieder zu sehen.
Elle knüpft trotz sprachlicher Barrieren weiterhin Kontakte und wurde von Cristian Macedonschi in eine grosse Wirtschaftsrunde aufgenommen.
Nik ist nun Partner bei Praxis Osteo X, die seine ehemalige Mitarbeiterin An Katrien vor einiger Zeit in Zollikon gegründet hat; eine Zweigstelle in Zürich ist in Planung.
Bald sollte Iran die Grenzen für Touristen wieder öffnen und Visa erteilen. Wir können es kaum erwarten, unseren Autarko aus Pakistan zurückzuholen und auf der Heimreise unsere Freunde in den verschiedenen Ländern wieder zu sehen.